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Interhotel Stadt Berlin

Interhotel Stadt Berlin 1976

Das Hotel steht im Nordosten des Platzes und ist ein wesentlicher Bestandteil der von 1964 bis 1970 vorgenommenen Neugestaltung des Alexanderplatzes. Dieser sah allerdings nicht das später realisierte Hochhaus mit rechteckiger Grundfläche im Norden der Bebauungsfläche vor, sondern eines mit quadratischer Grundfläche im Süden. Die Entwürfe für das Hotel lieferte das Kollektiv Roland Korn, Heinz Scharlipp und Hans Erich Bogatzky und sie wurden zwischen 1967 und 1970 realisiert.

Eröffnet wurde das Hotel am 7. Oktober 1970, dem 21. Jahrestag der Gründung der DDR als Interhotel Stadt Berlin mit 1982 Betten in 1006 Zimmern. Es handelte sich neben einigen Fünf-Sterne-Hotels in Ost-Berlin um ein Vier-Sterne-Hotel, in dem bevorzugt Delegationen der Staaten des Warschauer Paktes untergebracht wurden. Zum damaligen Zeitpunkt waren die schnellen Aufzüge bemerkenswert. Nach der Wende wurde es zunächst Forum Hotel. Die Eigentümer ließen das Gebäude in den folgenden 1990er Jahren sukzessive sanieren. Zuletzt wurden ab 2001 für umgerechnet rund 20 Mio. Euro alle Zimmer neu gestaltet. Seit 2003 heißt das Hotel Park Inn by Radisson Berlin Alexanderplatz, betrieben von der Rezidor Hotel Group. Derzeit hat das Vier-Sterne-Superior-Hotel 1012 Zimmer.

Von Mai bis November 2005 wurde die 15.000 m² große vor den Fenstern befindliche Glasfassade erneuert. Die neuen verspiegelten 6800 Fassadenelemente kosteten rund drei Millionen Euro. Im Oktober 2006 wurden zwei 35 Meter hohe Antennenmasten auf dem Dach montiert. Somit liegt die Höhe inklusive Aufbauten bei 149,5 Metern. Das Hochhaus ist das höchste reine Hotelgebäude Deutschlands und ist außerdem das zweitgrößte Hotel Deutschlands (Stand 2013) .

Im Dezember 2006 erwarb die US-amerikanische Blackstone Group die Hotel Stadt Berlin Grundstücks GmbH einschließlich der dazugehörigen Grundstücke.

Text: Wikipedia, Liste der Autoren

Interhotel

Interhotel war eine am 1. Januar 1965 gegründete Hotelkette in der DDR. Interhotels waren Hotels der gehobenen Klasse, in denen bevorzugt Gäste aus dem sozialistischen Ausland (SW), den „nichtsozialistischen Wirtschaftsgebieten“ (NSW) und des FDGB der DDR (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) beherbergt wurden.

Geschichte

Ursprünglich bestand die Hotelkette aus je einem Hotel in Berlin, Erfurt, Jena und Magdeburg, zwei Hotels im damaligen Karl-Marx-Stadt und fünf Hotels in der Messestadt Leipzig. Die Fünf-Sterne-Häuser standen nahezu ausschließlich Besuchern aus dem „nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet“ offen, die Bezahlung hatte durch sie in frei konvertierbaren Währungen zu erfolgen. Die Untergruppe der sogenannten „Valuta-Hotels“, die indirekt dem Bereich Kommerzielle Koordinierung im Ministerium für Außenhandel zugeordnet waren,[1] war zum großen Teil für Besucher aus dem nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet reserviert; 1985 gehörten dazu das „Metropol“ und das „Palasthotel“ in Berlin, das „Merkur“ in Leipzig, das „Bellevue“ in Dresden, später kamen etwa in Berlin das „Grand Hotel“ und das „Dom-Hotel“ dazu. In Vier-Sterne-Häusern wurden oft Gäste des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) und aus den Ländern des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe untergebracht. Ein bekanntes Beispiel ist das Hotel Stadt Berlin in Ost-Berlin, das vor allem als Hotel für sowjetische Gäste galt. Die niedrigste Kategorie von Interhotels waren einige Drei-Sterne-Häuser, vor allem in kleineren Städten, wie beispielsweise das eigentlich traditionsreiche, aber baulich vernachlässigte Hotel Elephant in Weimar. Nach internationalen Maßstäben waren die Interhotels bis auf Ausnahmen jeweils etwa einen Stern zu hoch eingestuft.

Nahezu alle Hotels der gehobenen Klasse in der DDR waren Interhotels; bekannte Ausnahmen stellten das HO-Hotel Neptun in Warnemünde und das (dem Reisebüro der DDR zugehörige) Hotel Cecilienhof in Potsdam dar. In den meisten Bezirksstädten existierten Interhotels, aber auch in Jena (bis Anfang der 1980er Jahre: Hotel International) und Oberhof (Hotel Panorama).

1987-89 ließ die Interhotelkette das Hotel Dresdner Hof (1990 Eröffnung; seit 1992 Hilton Dresden) bauen. Außerdem begann der Bau des Domhotels am Berliner Gendarmenmarkt, das aber schon kurz nach seiner Eröffnung 1991/92 an Hilton verkauft wurde. In Weimar war bereits seit Jahren die Baugrube für das Hotel Belvedere ausgehoben, das jedoch erst 1991 eröffnet und bereits kurz danach ebenfalls von Hilton betrieben wurde.

Nach der Wiedervereinigung wurden zahlreiche Interhotels von der Treuhandanstalt verwaltet und von der Interhotel AG weitergeführt. 1991 fand ein Verkauf an die Klingbeil-Gruppe statt.

Die Deutsche Bank und die Depfa Bank haben die Deutsche Interhotel Holding GmbH & Co. KG mit allen Häusern im Jahr 1995 von der Berliner Trigon-Gruppe (vormals Klingbeil-Groenke-Guttmann-Gruppe) übernommen. Die Deutsche Bank hielt 45,6 Prozent an der Deutschen Interhotel, die Aarealbank hielt etwa ein Drittel. Zu den von dem Finanzinvestor nun übernommenen Interhotels zählt auch das The Westin Grand Berlin an der Friedrichstraße.

Im Dezember 2006 wurden die verbliebenen Hotels der Deutschen Interhotel an die Blackstone Group für ca. 750 Mio. € verkauft. Der amerikanische Finanzinvestor Blackstone, der zuvor das Sheraton Frankfurt-Airport für 168 Millionen Euro sowie das Grand Hotel Esplanade in Berlin erworben hatte, hat zwölf Häuser der Interhotel-Gruppe erworben.

Interhotels und Ministerium für Staatssicherheit

Interhotels standen unter der Beobachtung der Hauptabteilung VI des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), Abteilung Touristik. Das MfS versuchte, sowohl die Aktivitäten internationaler Gäste zu überwachen als auch nachrichtendienstlich zu nutzen. Oft wurden kompromittierende Situationen konstruiert (Einsatz von als IM verpflichteten Prostituierten in audio- und videoüberwachten Hotelzimmern), um den Betroffenen zur Mitarbeit zu „bewegen“. Aufgrund der Kontaktmöglichkeiten mit Reisenden aus dem kapitalistischen Ausland war auch der IM-Prozentsatz der Hotelbelegschaft überproportional hoch.[2][3] Besonders im Fokus standen Hotels, an denen politische Weichenstellungen diskutiert wurden, wie das Hotel Bellevue in Dresden.

Bild: Wikipedia/Bundesarchiv, Bild 183-R0513-0027 / CC-BY-SA

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