Jagenberg (Düsseldorf)

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Die zur Kleinewefers-Gruppe gehörende Jagenberg AG führt als Managementholding mit Sitz in Krefeld verschiedene Tochtergesellschaften und Beteiligungen im In- und Ausland in den Bereichen Maschinenbau, Technische Textilien sowie Immobilien.

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Geschichte

Gegründet wurde das Unternehmen 1878 von Ferdinand Emil Jagenberg (1817-1905) in Düsseldorf. Ursprünglich nur ein Papiergroßhandel, begann Jagenberg zwölf Jahre später mit dem Bau von Rollenschneidemaschinen für Papierrollen. 1906 wurde in der Himmelgeister Straße in Düsseldorf-Bilk ein neues Fertigungsgelände errichtet, die Jagenberg-Fabrik, dessen Hauptgebäude der denkmalgeschützte Salzmannbau ist. 1917 ging die Firma an die Börse. 60 Jahre nachdem Jagenberg ihr erstes Verkaufsbüro in den USA eröffnet haben, gründeten sie dort 1960 die Tochtergesellschaft Jagenberg Inc., Enfield, Connecticut. 1971 begann die Maschinenproduktion im neu erbauten Werk in Neuss-Grimlinghausen, Jagenbergstr. 1, in einer technisch modernen Fertigungsstätte des europäischen Maschinenbaus. 1980 nahm die Jagenberg Inc. in ihrem Werk in Enfield, USA, die Produktion von Papierausrüstungsmaschinen für den nordamerikanischen Markt auf.

Die Rheinmetall Berlin AG übernahm 1981 die Aktienmehrheit an der Jagenberg AG und erwarb die Gasti-Verpackungsmaschinen GmbH, die in die Jagenberg-Gruppe integriert wurde. 1983 endete die Produktion in der Himmelgeister Straße in Düsseldorf, 1984/1985 zog die Verwaltung zum Kennedydamm in Düsseldorf-Derendorf um. 1988 übernahm Jagenberg die Kampf-Gruppe (Kampf GmbH & Co. KG), einen Spezialisten im Maschinenbau im Bereich Folientechnik. Mit dem Erwerb der Lemo Maschinenbau GmbH und einer Beteiligung an der auf dem Sektor Streich- und Beschichtungsanlagen tätigen schweizerischen Bachofen + Meier AG im Jahre 1990, die 1992 vollständig übernommen wurde, wurde das Produktprogramm ergänzt. 1991 wurde mit dem Kauf der französischen Erca-Gruppe[5] sowie ein Jahr später durch die Übernahme der Autoprod Inc., USA, der Geschäftsbereich Verpackungstechnik internationalisiert und weiter ausgebaut.

Nach dem Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes 1995 wurde der Sitz der Gesellschaft von Düsseldorf nach Neuss verlegt. Im Jahr 1998 wurde bei der Jagenberg Slovensko die neu erbaute Fertigungshalle in der Slowakei eingeweiht. Anfang 1999 wurden Basagoitia S.A., Spanien sowie Woschnik und Partner Maschinenbau GmbH (Faltschachtelverarbeitung), Mönchengladbach übernommen.

Nach der Entscheidung des Großaktionärs Rheinmetall AG, Düsseldorf, sich von der Maschinenbausparte Jagenberg zu trennen, wurde in einem ersten Schritt der Geschäftsbereich Verpackungstechnik an die IWKA AG, Karlsruhe, 1999/2000 veräußert. Der Geschäftsbereich Papiertechnik wurde zum Jahreswechsel 2001/2002 an die Voith Paper Holding GmbH & Co. KG, Heidenheim, abgegeben. Im Jahr 2002 folgte der Verkauf des Querschneiderbereichs an die bielomatik Leuze GmbH & Co., Neuffen sowie der Converting-Anlagen (Bachofen + Meier AG) an die Maschinenfabrik Max Kroenert GmbH & Co., Hamburg. Gleichzeitig erfolgte die Schließung zahlreicher Vertriebsniederlassungen. Der letzte Akt des Ausverkaufs der „alten Jagenberg“ begann, als der Bereich der Faltschachtelverarbeitungsmaschinen, die Jagenberg Diana GmbH, im Jahr 2003 an die Heidelberger Druckmaschinen AG verkauft wurde. Ebenfalls im Jahr 2003 wurde der Bereich Folienschweißmaschinen (Lemo Maschinenbau GmbH) an einen Private Equity Investor verkauft.

Zum 31. Juli 2003 übernahm die Kleinewefers Beteiligungs-GmbH die Aktienmehrheit an der Jagenberg AG und legte somit den Grundstein für einen grundlegenden Neuanfang für die Jagenberg-Gruppe. Noch im selben Jahr wurde der Kunststoffanlagenbau von Kleinewefers (KKA) in die Kampf GmbH & Co. Maschinenfabrik integriert. Die Strategie von Jagenberg war es fortan, rund um das Thema Folie zu wachsen. Um die Linienkompetenz im Bereich der Folienverarbeitung auszuweiten, erwarb Jagenberg im Jahr 2004 eine Beteiligung an der Pagendarm BTT GmbH, Hamburg. Pagendarm war auf den Bau von Beschichtungsanlagen für Hersteller und Verarbeiter von Papieren und Filmen spezialisiert und ist auf diesem Gebiet ein führender Anbieter. Zur Untermauerung des Anspruches als führender Hersteller von Maschinen für die Folienverarbeitung wurde 2004 die Mehrheit an der WT Wickeltechnik GmbH, einem Spezialisten für Schneid- und Wickelmaschinen, erworben. Im August 2005 übernahm die Jagenberg AG die Geschäftsanteile der Familie Küsters an der Eduard Küsters Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Krefeld, einschließlich sämtlicher Tochtergesellschaften. Küsters nahm auf dem Markt für Maschinen und Anlagen zur Veredelung bahnförmiger Materialien in den Bereichen Textil-, Vliesstoff- und Papierindustrie eine führende Position ein. Bereits im November 2005 wurde ein Joint Venture zum gemeinsamen Betrieb von Küsters mit einer Beteiligung von 60 % mit dem Technologiekonzern Andritz vereinbart, in das die ehemaligen Küsters-Bereiche Paper und Nonwoven eingebracht wurden. Ende Juni 2006 übernahm wiederum der Technologiekonzern Andritz die übrigen 40 % der neu gegründeten Andritz Küsters GmbH & Co. KG.



Text: Wikipedia

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