Johanniskloster (Rostock)

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Das Johanniskloster in Rostock war eine Klosteranlage des Dominikanerordens innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern der Hansestadt. Es wurde in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts vollständig abgetragen. Neben dem Franziskanerkloster St. Katharinen und dem Zisterziensernonnenkloster Zum heiligen Kreuz war es eines der drei Klöster innerhalb der Stadt.


Lage und Geschichte

Das Kloster befand sich zwischen der Buchbinderstraße im Westen und der Steinstraße im Osten, somit in der Rostocker Mittelstadt. An die Klosterkirche im Norden schloss sich südlich der Kreuzgang an. Westlich der Klosterkirche befanden sich Wirtschaftsgebäude. Im Norden wurde die Klosteranlage von der nach ihr benannten Straße Bei St. Johannes (heute Johannisstraße) begrenzt. Die gesamte Anlage befand sich in nahezu unmittelbarer Nähe zur Stadtmauer, wie es bei Rostocker Klöstern üblich war.

Die Dominikaner haben spätestens 1256 in Rostock Fuß gefasst. Anschließend errichteten sie ihre Klosteranlage, deren Klosterkirche - eine dreischiffige Hallenkirche - bis 1306 im Wesentlichen vollendet gewesen sein muss, da in diesem Jahr der Ziegelhof des Klosters an das Kreuzkloster verkauft wurde. Die Kirche, die derjenigen des Katharinenkloster ähnelte, allerdings größer war, wurde erst 1329 geweiht. In ihr standen bis zu 20 Altäre, von denen der Dreikönigsaltar erhalten blieb. In der Klosterkirche wurde der letzte Herr von Rostock, Nikolaus, beigesetzt.

Die Ordensmitglieder, die wegen ihrer Tracht auch als die Schwarzen Brüder bezeichnet wurden, waren Bettelmönche, von denen einige auch an der Universität tätig waren.

Nach der Durchsetzung der Reformation in Rostock 1531, gegen welche die Dominikaner wie auch die Franziskaner erbittert kämpften, wurde es den Mönchen verboten, ihre Tracht in der Öffentlichkeit zu tragen. 1534 beschwerte sich die Familie von Bülow beim Rat der Stadt wegen der Schließung des Dominikanerkonvents. Nach und nach verließen die Ordensmitglieder die Stadt. Im Jahr 1575 starb der letzte Prior des Johannisklosters.

Nachdem Teile der Klosteranlage 1566 zusammen mit Teilen der Stadtmauer auf Befehl Herzogs Johann Albrechts des Ersten abgerissen wurden, erfolgte 1580 die Gründung der Großen Stadtschule im Kloster. Der Kreuzgang diente fortan als Friedhof. 1831 wurde die baufällige Klosterkirche abgerissen. Bauliche Reste wie das Rektorenhaus wurden in den 1950er Jahren im Zuge des Wiederaufbaus der kriegszerstörten Steinstraße beseitigt.

Außer einigen Gebrauchsgegenständen, sowie Resten von Keller und Fundament ist vom Johanniskloster nichts erhalten.

Der sehenswerte Dreikönigsaltar ist heute im Kulturhistorischen Museum, das sich im Kloster zum Heiligen Kreuz befindet, ausgestellt.



Text: Wikipedia

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