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Joseph Victor von Scheffel

1.610 Bytes hinzugefügt, 07:27, 3. Nov. 2020
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Joseph Victor von Scheffel (* 16. Februar 1826 in Karlsruhe; † 9. April 1886 ebenda), geadelt 1876, war ein im 19. Jahrhundert viel gelesener deutscher Schriftsteller und Dichter, Autor von Erzählungen und Versepen sowie mehrerer bekannter Liedtexte. Er war indirekter Schöpfer des Begriffes Biedermeier.
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Datei:W0421611.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Victor_von_Scheffel_W0421611 Pensionskasse deutsch-österreichischer Schriftsteller]
Datei:W0421612.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Victor_von_Scheffel_W0421612 Pensionskasse deutsch-österreichischer Schriftsteller]
Datei:W0353098.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Viktor_von_Scheffel_W0353098 Pensionskasse deutsch-österreichischer Schriftsteller]
Datei:W0421622.jpg|[http://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Victor_von_Scheffel_W0421622 Pensionskasse deutsch-österreichischer Schriftsteller]
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Datei:W0443273.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Victor_von_Scheffel_W0443273 Joseph Victor von Scheffel]
Datei:W0428194.jpg|[https://www.veikkos-archiv.com/index.php?title=Victor_von_Scheffel_W0428194 Aecht Franck Kaffezusatz, Dichterserie]
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==Leben und Werk==
Unter den späteren Produktionen Scheffels fanden die humoristischen Lieder und Balladen, die in Gaudeamus (Stuttgart 1867) gesammelt erschienen, wegen ihrer geistreichen Frische, ihres kecken studentischen Tons willen außerordentlichen Beifall. So schloss er sich beispielsweise mit seinem Spottgedicht Guano der damals unter Gebildeten verbreiteten Kritik an Hegel an.[5] In dem Lied beschreibt er die Entstehung von Vogeldung (Guano) auf einer Ozeaninsel und lässt zum Schluss einen Böblinger Repsbauern sagen:
Gott segn’ euch, ihr trefflichen Vögel, An der fernen Guanoküst’, – Trotz meinem Landsmann, dem Hegel, Schafft ihr den gediegensten Mist!
In Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingens Zeit (Stuttgart 1863) sowie der Erzählung Juniperus. Geschichte eines Kreuzfahrers (Stuttgart 1868) zeigen sich Spuren von Scheffels Gelehrsamkeit. Die Novelle Juniperus. Geschichte eines Kreuzfahrers entstand in seiner Donaueschinger Zeit und die nach ihr benannte Juniperusquelle in Allmendshofen, einem Ortsteil von Donaueschingen, erinnert daran.
Eine Anzahl von Scheffels Werken wurde von Anton von Werner illustriert. In seinen Balladen konfrontierte er Helden der Vergangenheit mit banalen Alltagsproblemen. Einen Sonderfall an Bekanntheit stellt Scheffels Gedicht über die Burgruine Aggstein in der niederösterreichischen Wachau dar. Mit dem illustrierten Schluss:
auf des höchsten Giebels Zack, prangt der Name KISELAK
setzte von Scheffel einer originellen Wiener Persönlichkeit ein literarisches Denkmal.
Die Gegenüberstellung des deutschen Nationalcharakters mit den Repräsentanten klassischer europäischer Geisteskultur, die stets zum Nachteil der letzteren ausfiel, ist am stärksten im Trompeter von Säckingen ausgeprägt. Dieses Versepos erfreute sich zu Scheffels Lebzeiten so großer Beliebtheit, dass Bronzefiguren des Trompeters zahlreiche bürgerliche Speisezimmer zierten. Ein oft zitiertes Gedicht aus dem Trompeter von Säckingen macht den Inhalt des von Scheffel propagierten teutonischen Nationalgefühls und seinen Ursprung in der Geisteshaltung wilhelminischer Lehranstalten deutlich:
Römisch Recht, gedenk ich deiner, Liegts wie Alpdruck auf dem Herzen, Liegt's wie Mühlstein mir im Magen, Ist der Kopf wie brettvernagelt! … Sind verdammt wir immerdar, den Großen Knochen zu benagen, den als Abfall ihres Mahles uns die Römer hingeworfen? Soll nicht aus der deutschen Erde Eignen Rechtes Blum' entsprossen, Waldes duftig, schlicht, kein üppig Wuchernd Schlinggewächs des Südens? Traurig Los der Epigonen! Müssen sitzen, müssen schwitzen, Hin und her die Fäden zerren, eines wüstverschlungnen Knäuels, Gibts's kein Schwert und andre Lösung?
Hier klingt bereits deutlich die sich im 20. Jahrhundert als verhängnisvoll erweisende, bewusste Abwendung der Deutschen von der europäischen Geistesgeschichte an. Auch die Verbrämung und Rechtfertigung der intellektuellen Verweigerung mit Blut-und-Boden-Motiven (deutsche Erde, deutscher Wald, germanisches Erbe) hat Scheffel maßgeblich vorbereitet und selbst vertreten. So lässt er den Trompeter von Säckingen an anderer Stelle sagen:
Ganz scharfkantig muß der Mensch sein, Seine Lebensstellung muß ihm Schon im Blute liegen als Erbteil früherer Geschlechter
Scheffels Studentenlieder (Alt-Heidelberg, du feine; Wohlauf, die Luft geht frisch und rein; Als die Römer frech geworden), die in die Kommersbücher eingegangen sind, haben das Bild vom lebenslustigen und humorvollen Dichter Scheffel mitgeprägt, das seine Lebensrealität nicht richtig erfasst, die von Enttäuschungen (dem Scheitern der deutschen Revolution von 1848 und seiner vergeblichen Werbung um Emma Heim 1851), Isolation und Resignation gezeichnet war.
Die Redewendung „es hat nicht sollen sein“ stammt aus dem Refrain von Scheffels Trompeter von Säckingen:
Behüt' dich Gott, es wär zu schön gewesen, behüt' dich Gott, es hat nicht sollen sein.
==Postume Würdigungen==
Der Klassische Philologe und Schriftsteller Joseph Stöckle (1844–1893) gründete 1891 in Schwetzingen den Scheffelbund in Deutschland, dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. Der Scheffelbund besteht bis heute als größte literarische Vereinigung Deutschlands in Karlsruhe. Er verleiht alljährlich den Scheffelpreis. In Karlsruhe unterhält das Museum für Literatur am Oberrhein einen Scheffel-Raum, in dem Exponate zu Leben und Werk gezeigt werden. In seinem Scheffel-Archiv bewahrt der Scheffelbund den Nachlass des Dichters, ein Teil des Nachlasses liegt heute in der Badischen Landesbibliothek.
In zahlreichen Städten und Gemeinden im deutschsprachigen Raum, darunter Karlsruhe, Berlin, Wien und Zürich, sind Straßen nach Scheffel benannt. Scheffel-Denkmäler stehen unter anderem auf dem Karlsruher Scheffelplatz, in Bad Säckingen, vor dem Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell und in Ilmenau. Mehrere Schulen tragen Scheffels Namen, darunter das Gymnasium in Bad Säckingen, das Scheffel-Gymnasium Lahr, die Realschule in Bad Staffelstein und die Scheffelschule Rielasingen-Worblingen. In Radolfzell trägt seit 19. März 2009 die Stadtbibliothek den Namen des Dichters, im Stadtmuseum Radolfzell werden in einem gesonderten Ausstellungsraum, dem Scheffel-Séparée, sein Leben und Werk vorgestellt und dokumentiert. Im Schloss Schönau in Bad Säckingen erinnern das Scheffelzimmer und das Trompeter-Denkmal im Schlossgarten an Scheffels Aufenthalt und sein Versepos Der Trompeter von Säckingen. In Achdorf ist die in der Erzählung Juniperus besungene Gaststätte Linde nach ihm benannt und heißt jetzt Scheffellinde.[8]
 
 
Wohnadresse (1845/46) in Berlin: Friedrichstraße 125 A.
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