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Königsbrück

Königsbrück ist eine Landstadt am westlichen Rand der Oberlausitz in Sachsen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Königsbrück.

Seidel & Naumann

Sonstige

Geschichte

Königsbrück wurde erstmals 1248 urkundlich erwähnt. Vermutlich ist es kurz vorher als Grenzfeste zwischen der Mark Meißen und der böhmischen Oberlausitz entstanden. Die Entwicklung der Stadt ist eng mit der Hohen Straße/Via Regia – einer mittelalterlichen Handelsstraße, an der auch Bautzen, Görlitz und Kamenz liegen – verbunden. Hier an der Landesgrenze wurde ein königlicher Zoll erhoben. 1331 erhielt Königsbrück seine Stadtrechte. Königsbrück war ein strategisch wichtiger Grenzort der Oberlausitz, deshalb wehrten sich insbesondere die Städte des Oberlausitzer Sechsstädtebundes gegen etwaige Verpfändungen des Ortes. Als z. B. die Herren von Schönfeld als meißnische Vasallen 1350 die Stadt Königsbrück dem Meißner Markgrafen verkaufen wollten, verhinderten dies die Bautzener mit Gewalt und brachten die Stadt unter die böhmische Krone zurück. 1439–1579 war die Stadt im Besitz der Burggrafen von Dohna, deren Besitzungen 1527 erstmals als Herrschaft bezeichnet wurden. Nach dem Tod von Christoph von Dohna fielen Stadt und Herrschaft Königsbrück als erledigtes Lehen an die Krone Böhmen zurück. Kaiser Ferdinand I. verkaufte sie aber bereits 1562 wieder an Caspar von Dohna auf Straupitz (Niederlausitz), der sie im selben Jahr zur vierten Standesherrschaft der Oberlausitz erheben ließ. 1579 wurden 140 angesessene Bürger gezählt; einschließlich derer, die das Bürgerrecht nicht besaßen, dürfte die Höhe der Einwohner ca. 1000 Seelen betragen haben.

Die Patrimonialgerichtsbarkeit der Standesherrschaft Königsbrück ging 1839 an den Staat über und wurde zunächst in einer Gerichtsexpedition des Justizamtes Kamenz in Königsbrück wahrgenommen. 1853 wurde diese in das Königliche Gericht Königsbrück umgewandelt und diese 1856 in das Gerichtsamt Königsbrück. 1879 wurde daraus das Amtsgericht Königsbrück und 1952 in der DDR das Kreisgericht Königsbrück. Nach der Wende wurde kein Amtsgericht mehr in Königsbrück eingerichtet.

1819 wurde in Königsbrück die erste sächsische Sparkasse gegründet.

Durch die Gräfin Louise Charlotte von Hohenthal wurde 1835 das Louisenstift, eine Kleinkindbewahranstalt gegründet. Das Anliegen der Einrichtung ist und war es, „Eltern, denen es vermöge ihrer Verhältnisse nicht möglich ist ihre volle Zeit der Erziehung ihrer Kinder zu widmen, die Möglichkeit an die Hand zu geben, ihre Kinder in geordneter Weise erziehen zu lassen und in denselben schon in zartester Jugend den Keim zu einem sittlichen und religiösen Lebensrichtung zu legen und zu bewahren.“

Am 16. Oktober 1884 erfolgte der Anschluss Königsbrücks an das Eisenbahnnetz mit der Inbetriebnahme der Bahnstrecke Klotzsche–Königsbrück. Diese zunächst als Schmalspurbahn ausgelegte Strecke wurde 1897 auf Normalspur umgebaut und 1899 zunächst bis Schwepnitz verlängert. In den Jahren 1933 und 1934 erfolgte schließlich der Weiterbau nach Straßgräbchen-Bernsdorf.

1892 begann in der Laußnitzer Heide bei Glauschnitz der Bau eines großen Infanterieschießplatzes, zugleich entstand auf der Scheibe bei Stenz ein Barackenlager (Altes Lager). Im Sommer 1893 wurden diese durch das 106. Regiment in Betrieb genommen. Am 30. September 1893 wurde das Militärgebiet ein selbstständiger Gutsbezirk „Schießplatz bei Königsbrück“, der 1895 die neue Bezeichnung „Garnisonsverwaltung Königsbrück“ erhielt. Im Oktober 1893 wurde die Stadt zur königlichen Garnisonsstadt. Südlich des Bahnhofs entstand in den Jahren 1893–1895 die Prinz-Georg-Kaserne. 1906 wurde in der Königsbrücker und Krakauischen Heide der Truppenübungsplatz Königsbrück errichtet. In den Folgejahren entstand nördlich der Stadt ein neuer Kasernenstandort – das Neue Lager. Im Ersten Weltkrieg befand sich in Königsbrück ein Kriegsgefangenenlager. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges besetzte die Rote Armee das Militärgebiet. Bis zum Abzug am 25. Februar 1988 waren während des Kalten Krieges sowjetische SS-12 Scaleboard Nuklearraketen stationiert. 1992 war der Abzug der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland aus Königsbrück abgeschlossen.

Zu DDR-Zeiten befand sich in Königsbrück das Institut für Luftfahrtmedizin der NVA. Hier wurden NVA-Piloten und angehende Piloten-Bewerber ab dem 14. Lebensjahr, aber auch Fallschirmjäger, auf ihre Flugtauglichkeit untersucht. Auch den ersten und einzigen DDR-Kosmonauten, Sigmund Jähn, und dessen Ersatzmann, Eberhard Köllner, bereitete man hier auf ihren Raumflug medizinisch vor. Durch die Republik Österreich wurde in den Jahren 1984 bis 1986 aufgrund bilateraler Vereinbarungen zwischen der DDR und Österreich ein kompletter Neubau, der eine Unterdruck-Dekompressions-Kammer sowie eine Hochleistungs-Zentrifuge beinhaltete, gebaut. Hintergrund für dieses Bauvorhaben war die durch die USA in Zeiten des Kalten Krieges verhängte CoCom-Liste, die es unter Strafe untersagte, Hochtechnologie aus westlichen Industrie-Nationen in kommunistische Länder zu exportieren. Österreich als neutraler Staat umging dabei diese Liste und schuf damit einen wichtigen Baustein für die damalige Verteidigungsfähigkeit der DDR. Nach dem Ende der DDR wurden die Anlagen durch den Bund übernommen und modernisiert. Das international renommierte flugphysiologische Trainingszentrum des Zentrums für Luft- und Raumfahrtmedizin der Luftwaffe ist heutiger Hausherr.


Text: Wikipedia

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