Kaufhaus Isay

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Kaufhaus Isay

Das ehemalige Kaufhaus Isay ist ein unter Denkmalschutz stehendes Baudenkmal im Kölner Stadtteil Altstadt-Nord. Das Büro- und Geschäftshaus an der „Zeppelinstraße 4–8“ Ecke „Am Alten Posthof 3“ entstand in den Jahren 1911 bis 1913 nach einem Entwurf des Kölner Architekturbüros Helbig & Klöckner.


Geschichte

Bis zum Jahr 1910 war das Areal zwischen Neumarkt, Krebsgasse, Breite Straße und Richmodstraße insbesondere durch militärische Anlagen geprägt. Dies war zum einen das Militärcasino im sogenannten Blankenheimer Hof und zum anderen das als Kaserne genutzte frühere „Franziskanerkloster ad Olivas“ an der Straße „Am alten Posthof“. Nach dem Erwerb des Areals seitens der Stadt Köln wurden unter dem Stadtbaurat Carl Rehorst die Altbauten niedergelegt und über dieses Gelände die Zeppelinstraße angelegt. Zu beiden Seiten der neuen Straße entstanden Geschäftshausbauten namhafter Architekten. Darunter Jacob Koerfer (Schwerthof), Hermann Eberhard Pflaume (Olivandenhof), Carl Moritz (Kaufhaus Carl Peters), Emil Schreiterer & Bernhard Traugott Below (Schreiterer & Below; Möbelhaus Gebrüder Schürmann) und Paul Bonatz (Haus Reifenberg)

Das Eckgrundstück zur Straße „Am alten Posthof“ erwarb die Firma „Gebrüder Isay“, eine 1871 begründete Großhandlung in Tüchern, Woll- und Strickwaren. Diese beauftragten das Architekturbüro „Helbig & Klöckner“ mit der Ausarbeitung von Entwürfen. Aus den Vorentwürfen wählten die jüdischen Bauherren Adolf und Alfred Isay ein Projekt aus, das bei vier Vollgeschossen mit neun Achsen an der „Zeppelinstraße“ und sieben Achsen „Am Alten Posthof“ zu liegen kam. Das nach oben abschließende Walmdach verfügte entsprechend über vier Giebel auf der längeren und drei auf der kürzeren Seite. Der Haupteingang befindet sich unverändert mittig an der „Zeppelinstraße“, der Nebeneingang links außen „Am Alten Posthof“. Das von den Architekten Rolf Helbig, Albert Klöckner und Oskar Rosendahl entwickelte Geschäfts- und Kontorhaus war zum 1. April 1913 bezugsfertig.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erfolgte bereits 1933 die Umbenennung der Offenen Handelsgesellschaft „Gebrüder Isay“ in „Wistra Gesellschaft für deutsche Wirk- und Strickwaren GmbH“. Adolf Isay – der mit einer Nichtjüdin verheiratet war – überlebte das Dritte Reich versteckt in Köln; Alfred emigrierte 1934 mit seiner Familie in die Niederlande. Er überlebte dort – nach wiederholten Verhaftungen – ebenfalls im Untergrund und starb 1948 in Amsterdam. Das Kölner Handelshaus gelangte in das Eigentum des Kaufmannes Erich Ortloff, der in diesem ein bekanntes Haus für Bürobedarf und -Einrichungen etablierte. Während des Zweiten Weltkriegs vergleichsweise leicht beschädigt, konnte nach Neuaufbau des Dachstuhles der Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden. 1956 bis 1958 kommt es dann zu gravierenden Umbauten im Zuge der Neubebauung des angrenzenden Geländes an der Krebsgasse/Schildergasse, auf dem zuvor das im Krieg zerstörte Polizeipräsidium stand. Nach Planungen von Wilhelm Riphahn entstand dort ein Hochhaus an der Schildergasse und im Rückraum die Theatergarage. Im Rahmen dieser städtischen Neugestaltung – in Nachbarschaft zu der neuen Oper – wurde das, jetzt auch Ortloff-Haus genannte Geschäftshaus, nach Osten um eine Achse erweitert, im Innern umgebaut, um ein Geschoss erhöht und das Dachgeschoss ausgebaut. Von der Zeppelinstraße und Am Alten Posthof besehen, ist das Gebäude nun fünf-, nach der Hofseite hingegen siebengeschossig. Nach neuerlichen Umbauten im Jahr 1982 befand sich – neben der Firma E. Ortloff – bis zum Frühjahr 1999 das Vermessungs- und Katasteramt der Stadt Köln in dem Gebäude. Nach dessen Umzug folgte ein weiterer Umbau.

Die Eintragung des Kaufhaus Isay in die Denkmalliste der Stadt Köln erfolgte am 9. November 1984 (Denkmal Nr. 2757).


Architektur

Das in den Formen des Jugendstils gehaltene Geschäftshaus bildet optisch ein Ensemble mit dem um etwa zehn Jahre jüngeren, in Richtung Neumarkt anschließenden Schwerthof. Die Werksteinfassade des Erdgeschosses und der drei Obergeschosse sind noch weitgehend original erhalten. An der Nordseite sind teilweise die Schriftzüge der Ursprungsfirmen noch erkennbar.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/HOPflaume

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