Ketzin

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Ketzin/Havel ist eine amtsfreie Kleinstadt im Havelland.

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Ketzin.

Geschichte

Im Jahr 1197 wurde Ketzin erstmals urkundlich erwähnt. Ketzin und Etzin lagen bis 1571 im Hochstift Brandenburg, dem Reichsfürstentum des Fürstbischofs des Bistums Brandenburg und waren darüber de jure nicht Teil der Mark Brandenburg.[3] 1375 wurde im Landbuch Kaiser Karls IV. berichtet, dass Ketzin Fährrecht besaß. 1424 wurde auf Gesuch der Schuhmacher und Lohgerber erstmals ein Markt abgehalten. 1738 wurde die Ketziner Fischergilde gegründet.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die bereits 1197 erwähnte St.-Petri-Kirche, die seit 1541 evangelisch war, durch einen Neubau ersetzt. Lediglich ein Teil des Wehrturms ist erhalten geblieben. Von den vier Glocken sind drei jüngeren Datums; eine stammt von Veit Dietrich (Lothringen, 1555). 1860 entdeckte der Lehrer Kaselitz unter feuchtem Wiesengrund gelegene Tonerde, mit der sich Ziegelsteine herstellen ließen. 1865 wurden die ersten Töpfer sesshaft, ab 1870 breiteten sich Ziegeleien aus. 1882 gab es 14 große Ziegeleien und 13 Tongruben. Der nordwestlich gelegene Burgwall (ehemals 120 × 160 m) ist nicht erhalten. Er fiel 1881 dem Tonabbau zum Opfer[4], wobei Rudolf Virchow immerhin dafür sorgte, dass die Wallanlage zuvor wissenschaftlich untersucht wurde, so dass viele Fundstücke erhalten blieben. 1892 wurde die Zuckerfabrik gebaut (1967 geschlossen). Am 13. Dezember 1893 wurde die Bahnlinie Ketzin – Nauen eröffnet. Seit Einstellung des Personenverkehrs am 22. Mai 1963 wird auf dieser Strecke nur noch Güterverkehr betrieben. 1900 wurde die Schiffer- und Schiffbauerinnung gegründet, 1911 wurde das umgebaute Rathaus eingeweiht, und es entstand die katholische Kirche für die 1885 gegründete katholische Gemeinde.

1917 zogen die 1720 von Christoph Späth am Halleschen Tor in Berlin gegründeten Späth’schen Baumschulen nach Ketzin um (von Neu-Falkenrehde). Der damalige Inhaber Hellmut Späth wurde am 15. Februar 1945 im KZ Sachsenhausen ermordet. Am 25. April 1945 schlossen Einheiten der Roten Armee in Ketzin den Ring um Berlin und leiteten das Ende des Zweiten Weltkrieges ein.

1943 wurde das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten, das bis dahin in Berlin auf dem Mitteljoch der Kurfürstenbrücke stand, zum Schutz vor Kriegseinwirkungen demontiert und zu Wasser auf einem Lastkahn nach Ketzin gebracht. Erst im Januar 1946 wurde der Prahm mit dem Reiterstandbild wieder nach Berlin geschleppt und im Borsighafen am Tegeler See vertäut.

1964 wurde östlich von Ketzin in der Gemeinde Knoblauch der erste Untergrundgasspeicher der DDR in Betrieb genommen. Verschiedene Gasausbrüche bis an die Oberfläche zwangen 1966/67 zur Aufgabe des Ortes. Die Einwohner (1964: 460) wurden großzügig entschädigt und in Ketzin, Markee und Falkenrehde angesiedelt. Das Dorf einschließlich Kirche wurde vom Staat aufgekauft und abgerissen.

Seit dem 1. Januar 2011 trägt Ketzin wieder seinen alten Stadtnamen Ketzin/Havel.[5]


Text: Wikipedia

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