Kleine Synagoge (Erfurt)

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Kleine Synagoge (Erfurt)

Die Kleine Synagoge ist eine ehemalige Synagoge in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Sie liegt in der Altstadt direkt an der Gera hinter dem Rathaus und wird seit 1993 als Kulturzentrum genutzt.


Geschichte

Bereits seit dem 11. Jahrhundert lebten in Erfurt Juden. Sie verfügten zunächst über die Alte Synagoge nördlich des Fischmarkts, die nach dem Pestpogrom von 1349 an christliche Besitzer fiel. Als ab 1354 erneut Juden in Erfurt ansässig wurden, ließ der Rat der Stadt eine neue Synagoge im Bereich zwischen Rathaus und Gera errichten. 1453/54 kündigte der Rat den Schutz auf, was die Juden zur Abwanderung zwang.

Nachdem Erfurt 1815 Teil Preußens geworden war, siedelte sich in der Stadt auch wieder eine größere Zahl von Juden an, sodass 1839 mit dem Bau der Kleinen Synagoge als Gemeindezentrum der Erfurter Juden begonnen wurde. 1840 wurde die Synagoge fertiggestellt. Nachdem die jüdische Gemeinde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts schnell gewachsen war, wurde die Synagoge zu klein und man beschloss eine neue, größere Synagoge zu bauen. So entstand 1884 die Große Synagoge am Juri-Gagarin-Ring. Daraufhin wurde die Kleine Synagoge verkauft und profaniert und diente als Destille. 1918 wurde das inzwischen in städtischem Besitz befindliche Gebäude zum Wohnhaus umgebaut. Daher überstand das Gebäude die Zeit des Nationalsozialismus unbeschadet und wurde bis 1993 weiter als Wohnhaus genutzt.

1992 wurde die Kleine Synagoge unter Denkmalschutz gestellt, anschließend saniert und zum jüdisch-deutschen Begegnungszentrum umgebaut. Dabei wurde der Originalzustand des Inneren wiederhergestellt.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Michael Sander

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