Kreuzherrenkirche (Düsseldorf)

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Kreuzherrenkirche (Düsseldorf)

Die Kreuzherrenkirche war zunächst eine Klosterkirche des Kreuzherrenordens im alten Stadtkern Düsseldorfs. Die Kreuzherrenkirche liegt an der Ursulinengasse, Ecke Ratinger Straße.


Geschichte

Um 950 soll an der Stelle des heutigen Kirchenbaus eine Kapelle, die „Liebfrauenkapelle“, zu der Wallfahrten erfolgten, gestanden haben. Grundbesitzer in dem Bereich, auf dem die Kapelle stand, waren in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Herren von Ellner. Sie errichteten neben der Kapelle das Hospital „Zur Heiligen Anna“, in dem Pilger, Arme und Kranke betreut wurden. 1443 übertrug Herzog Gerhard I. der neuen Düsseldorfer Niederlassung des Kreuzherrenordens die Betreuung der Marienwallfahrtskapelle und des Hospitales. Im Jahr 1445 wurde die Kapelle zusammen mit dem Profanbau den Kreuzherren vom Herzog geschenkt.

Schon im Gründungsjahr 1443 hatten die Kreuzbrüder mit dem Bau einer Kirche begonnen; 1445 war der Bau teilweise fertiggestellt. Die Kapelle wurde dabei überbaut und war Bestandteil des Südflügels. Allerdings sind die Quellen zum Bauumfang widersprüchlich. Nach anderen Angaben wurde zuerst eine Kirche mit einem Schiff an der Kapelle angebaut. Erst später im selben Jahrhundert soll nach dieser Quelle die Kirche erweitert und das zweite Schiff über der Kapelle errichtet worden sein. Ursprünglich hatte die Kirche als Nachfolgebauwerk der Liebfrauenkapelle den entsprechend gleichen Namen. In einem Schriftstück von 1467 wird sie „Liewer Frauwen Kirche“ genannt. Neben dem Kirchbau wurden auch Klostergebäude errichtet und 1450 das Hospital Zur heiligen Anna in ein neues Gebäude in der Flinger Straße verlegt.

1597 wurde Jakobe von Baden in der Kirche beigesetzt. Der Teil der ehemaligen Marienkapelle wurde bei einem Umbau der Kirche 1661/65 entfernt und dafür eine neue Kapelle, Liebfrauenkapelle genannt, an der Ratinger Straße gebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts (1811) wurde diese neue Kapelle für eine Verbreiterung der Ratinger Straße abgebrochen.

Das Kloster wurde 1803 säkularisiert und aufgehoben. Danach übernahm bis zum 1. Mai 1812 die Rosenkranzbruderschaft den Religionsbetrieb. Noch im gleichen Jahr wurde die Kirche profaniert und zu verschiedenen Zwecken, etwa als Pferdestall, genutzt. Der Bau wurde dann stark verbaut, Zwischendecken eingezogen und zu einem Munitionsdepot umgewandelt. Die Ausstattung gelangte in verschiedene Kirchen der Umgebung. Die wertvolle barocke Kanzel befindet sich heute in der Leichlinger Pfarrkirche St. Johannes Baptist. Ein von der Rosenkranzbruderschaft 1679 gestifteter Triptychon wurde, wie auch die Marienstatue aus der Liebfrauenkapelle, nach St. Lambertus überführt und sind seit 1811/1812 dort angebracht. Im Jahre 1820 wurden die sterblichen Überreste der Herzogin Jakobe ebenfalls dorthin überführt.

Um 1900 gab es Pläne des Architekten Pickel auf Veranlassung der Militärverwaltung, die Kirche als Garnisonskirche wiederherzustellen. Die Pläne wurden jedoch nie ausgeführt. In der Nachkriegszeit beheimatete der Bau bis 1957 das Finanzamt. 1958 wurde die Kirche dem Kölner Erzbistum zurückgegeben. Von 1960 bis 1968 entfernte man die Einbauten des 19. Jahrhunderts, die Fenster wurden in ihrer ursprünglichen Form rekonstruiert. Bei einer weiteren Restaurierung wurden die spätgotischen Fresken gesichert. 1990 wurde die Kirche erneut geweiht und dient nun dem St.-Ursula-Gymnasium als Schulkirche und Aula.



Text: Wikipedia

Bild: Wikipedia/Wiegels

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