Löwen-Brauerei (Berlin)

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Die Löwenbrauerei wurde auf Anregung des Gutsbesitzers Gerhard Puchmüller aus dem Jahre 1889 als Kommandit-Gesellschaft Brauhaus Hohenschönhausen 1892 in Hohenschönhausen gegründet. Die Brauereianlagen wurden bis zum Beginn der Produktion im Jahr 1894 auf dem Areal Berliner Straße (heute Konrad-Wolf-Straße) /Oberseestraße/Degnerstraße errichtet. Das letzte fertiggestellte Gebäude war die Mälzerei nach Plänen des Architekten G. Lüdicke.

Reklamemarken

Katalog von Reklamemarken der Löwenbrauerei.

Entwurf: Albert Knab

Geschichte

Ab 1903 firmierte das Unternehmen in Löwenbrauerei AG Hohenschönhausen um. 1907 ließ die Familie des Brauereibesitzers in der Berliner Straße 14 durch den Architekten C. Eisele eine dreistöckige Villa hinzubauen. 1908 wurde die ehemals Westphalsche Brauerei in Zossen sowie die Kundschaft der Brauerei Stieber & Stimming in Fürstenwalde-Ketschendorf übernommen. 1912 erfolgte die Übernahme der Exportbierbrauerei in Ketzin. 1922 benannte sich das Unternehmen im Rahmen der Fusion mit der Böhmischen Brauhaus AG, Friedrichshain in Löwenbrauerei-Böhmisches Brauhaus AG Abt. II um. Zuletzt übernahm die Brauerei die Berliner Bergschloßbrauerei AG im Jahre 1927.

Bemerkenswert ist das Projekt der Gewinnung von Brauchwasser der Brauerei durch Auffüllung einiger Senken zum heutigen Obersee. Im Winter wurden aus dem zugefrorenen See auch Eisblöcke für die Transportkühlung gewonnen. Schließlich trug dieser neu geschaffene See maßgeblich zur Aufwertung des Bezirks und auch zur Gründung des Villenviertels am Orankesee bei.

Die Anlieferung der Brauzutaten und der Versand der Erzeugnisse erfolgte wahrscheinlich überwiegend per Bahn, da unmittelbar nördlich des Brauereigeländes die Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde entlangführte und der dort gelegene Güterbahnhof Hohenschönhausen unweit von der Brauerei entfernt lag.

Eine Spezialität der Löwenbrauerei war das Potsdamer Stangenbier.

Zur Löwenbrauerei gehörten auch die Festsäle Storchenhof, wo es in den 1930er Jahren bei ersten Konfrontationen zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten, anlässlich einer Rede von Joseph Goebbels, im Restaurant Storchennest zu einer Saalschlacht kam. Heute befinden sich an dieser Stelle das Einkaufszentrum Storchenhof, Spielplätze und Grünanlagen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Produktion 1945 nicht wieder aufgenommen. Die DDR legte den Betrieb 1950 still. Das Mälzereigebäude diente ab 1952 als Lagerhaus des VEB Bärensiegel und wurde erst 1991 aufgegeben.

1978 wurden die zuvor von der Löwenbrauerei-Böhmisches Brauhaus durch die Schultheiss-Brauerei übernommenen Betriebsteile in West-Berlin stillgelegt.

Von der gesamten Brauerei ist die Villa in der Konrad-Wolf-Straße 14 vollständig erhalten. Diese steht unter Denkmalschutz und verfällt. Große Teile des Mälzereigebäudes wurden in den 1990er Jahren durch die Wohnungsbaugesellschaft umfassend saniert, durch einen modernen Neubau erweitert und konnten so an den Caritasverband vermietet werden. Dieser nutzt das Haus als Seniorenheim St. Albertus für rund 120 Personen.


Text: Wikipedia

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