Lübbenau (Spreewald)

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Lübbenau/Spreewald (niedersorbisch Lubnjow/Błota), ist eine Stadt im Landkreis Oberspreewald-Lausitz in Brandenburg.

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Lübbenau.

Geschichte

Ortsname

Der Name „Lübbenau“ stammt aus der niedersorbischen Sprache und kann von dem Personennamen Lubin, einer Kurzform von Lubomir abgeleitet werden,[8] was wiederum „der Friedliebende“ bedeutet.[9] Bezogen auf die Stadt kann der Ortsname als „Ort/Stadt des Friedliebenden“ gedeutet werden. Das im Unterspreewald gelegene Dorf Neu Lübbenau wurde nach der Stadt benannt.

Zum Zeitpunkt der Ersterwähnung der Burg im Jahr 1301 lautete der Ortsname Lubbenowe, bei der Ersterwähnung der Stadt vierzehn Jahre später Lubenaw. In den Kirchenartikeln des Bistums Meißen, die nur noch als Kopie aus dem Jahr 1495 erhalten sind, wird der Ortsname Lobenaw genannt. 1557 lautete der deutsche Ortsname Lübenaw. Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767/87 taucht dann die heutige Bezeichnung Lübbenau auf. Der sorbische Ortsname lautete 1761 Lůbnow und 1843 Lubnjow.[10]

Gründung und Frühe Neuzeit

Durch die Lage in einem eiszeitlichen Talsandsporn wurde das Gebiet um Lübbenau bereits früh besiedelt. Dies beweisen archäologische Funde aus der Spätmittelsteinzeit und der Jungsteinzeit. Im 10. Jahrhundert soll sich der Markgraf Gero in der Region aufgehalten und von dem Ort Besitz ergriffen haben.[11] Um 950 wurde bei einer Bärenjagd an der Stelle der heutigen Stadt Lübbenau eine aus wenigen Blockhäusern bestehende Fischersiedlung entdeckt, die nur über Wasserwege zu erreichen war. Lübbenau erscheint erstmals 3. August 1301 als Burg (castrum) Lubbenowe,[12] am 29. September 1315 bezeichnet Lubenaw die Burg mit dem Flecken (castrum cum opido). Die Anlage einer Siedlung im südlichen Spreewald wurde durch die Lage an der Spree und somit eine gute Handelsverbindung nach Lübben und Cottbus begünstigt. Jedoch war Lübbenau aufgrund seiner Lage von der Außenwelt nahezu abgeschottet, da es keine sonstigen Verkehrswege nach Lübbenau gab. Nach Luckau und Calau führten zwei Landstraßen, die jedoch häufig überschwemmt und nicht nutzbar waren.[13] Zum Zeitpunkt der Ersterwähnung gehörte Lübbenau zur Mark Brandenburg.

Ab 1364 gehörte Lübbenau zu den Ländern der Böhmischen Krone. 1429 wurde das damals noch kleine Dorf von Hussiten überfallen. Zur selben Zeit entstanden Gebietsstreitigkeiten zwischen Lübbenau und der Nachbarstadt Lübben. Beide Städte hatten sich zur Erweiterung ihres Gebietes mit umliegenden Dörfern zusammengeschlossen, es kam zu mehreren Kämpfen, bei denen die Stadt Lübbenau ihr Gebiet nach Nordwesten hin ausbreiten konnte.[14] 1448 wurde die Niederlausitz an den Kurfürsten Friedrich II. von Brandenburg verpfändet, wodurch Lübbenau wieder brandenburgisch wurde. Daraufhin kam es zu kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg und Böhmen, sodass die Lübbenau mit der gesamten Niederlausitz nach dem Frieden von Guben im Jahr 1462 wieder böhmisch wurde. Im Jahr 1476 wurde Lübbenau als Städtlein bezeichnet und bekam 1496 das Stadtrecht verliehen. Für das Jahr 1483 ist der erste offiziell eingesetzte Bürgermeister der Stadt, Albinus Dorhalcz überliefert. In diesem Jahr wurden zudem das Amt des Bürgermeisters und des Stadtrichters getrennt.[15]

Im 16. Jahrhundert war Lübbenau ein recht unbedeutendes Städtchen. Es gab neben der Stadtkirche noch zwei Kapellen, allerdings kein Rathaus. Außerdem verfügte die Stadt außer dem Torbogen über keine Befestigungsanlagen, da sich die Bewohner auf den Kaupen um Lübbenau schnell in Sicherheit bringen konnten. Die Bewohner Lübbenaus betrieben überwiegend Viehzucht, Obst- und Gemüseanbau, Fischfang sowie Sammelwirtschaft im Spreewald. Handwerksberufe waren nur wenig vertreten. Im 16. Jahrhundert kamen die Leineweberei und die Brauerei als Erwerbszweige hinzu. Für die Leineweber wurde ab 1565 die vor der Stadt gelegene Siedlung Recklin errichtet. Ende des 18. Jahrhunderts waren in Lübbenau 61 Braugüter vorhanden.[16]

Lübbenau im Kurfürstentum Sachsen

Als Folge der Reformation wurde in Lübbenau 1574 eine neue Kirchenordnung eingeführt. Im Jahr 1616 trockneten aufgrund einer lang anhaltenden Dürre fast alle Fließe in Lübbenau aus.[17] Nach dem Frieden von Prag im Jahr 1635 wurde die Stadt Teil des Kurfürstentums Sachsen. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Lübbenau im Jahr 1637 von Truppen des Feldherren Hatzfeldt sowie zwischen 1641 und 1644 mehrfach von verschiedenen Kriegsparteien überfallen. Im Juli 1644 kam es bei Bolschwitz zu einem Gefecht, bei dem das Dorf zerstört wurde. Die überlebenden Einwohner bauten den Ort zunächst nicht wieder auf.[18] Die meisten Bewohner Lübbenaus konnten sich durch einen Rückzug in den Spreewald retten, jedoch wurden große Teile der Stadt zerstört, die Nachbarstadt Calau wurde vollständig verwüstet. 1656 wurde das im Krieg zerstörte Schulhaus von Lübbenau neu gebaut. Im Jahr 1675 gab es in Lübbenau einen Großbrand, bei dem beinahe die gesamte Stadt zerstört wurde. Am 14. Mai 1688 wurden die vor dem Stadttor gelegenen Gebiete Recklin, Kampe, Berge und Haag in das Stadtgebiet Lübbenaus aufgenommen. Dabei handelte es sich weitgehend um Einzelsiedlungen, deren Besitzer Abgaben an die Lübbenauer Standesherren bezahlen mussten.[19]

1694 wurde wieder ein neues Schulhaus gebaut, das am 12. April 1696 eingeweiht werden konnte.[20] Im Jahr 1703 wurde auf Anweisung der Gräfin zu Lynar erstmals eine feste Verkehrsverbindung im Form eines Knüppeldamms in den Nachbarort Boblitz geschaffen, indem mehrere starke Holzstämme vor- und übereinander gelegt und diese mit Kies überschüttet wurden. Am 15. Mai 1708 kam es zu einem weiteren Brand, bei dem 27 Gebäude der Stadt zerstört wurden.[21] Zwischen 1738 und 1740 wurde die heutige Sankt-Nikolai-Kirche anstelle des gleichnamigen Vorgängerbaus errichtet. Am 12. Februar 1741 wurde in der neuen Kirche die erste Predigt gehalten. Von 1744 bis 1746 entstand das Cavaliershaus, das über eine lange Zeit als Wohnhaus der gräflichen Familie diente. Etwa in derselben Zeit, von 1745 bis 1748 entstand die Gerichtskanzlei. Das im Stil des Barock errichtete Gebäude war Standort des gräflichen Hofrichters. Später wurde sie als Bibliothek und Museum genutzt. Am 3. Oktober 1745 brach in Lübbenau erneut ein Stadtbrand aus. Nach dem Siebenjährigen Krieg musste die Stadt Lübbenau 11.515 Taler als Kontribution an Preußen zahlen. 1780 wurde das Torhaus, in dem sich heute das Spreewaldmuseum befindet, fertig gestellt. Im Jahr 1791 kam es zu einer weiteren verheerenden Dürre in und um Lübbenau. Diese führte unter anderem dazu, dass in der Lübbenauer Umgebung die Erlen abstarben und das Dorf Leipe durch einen Brand zerstört wurde.

Lübbenau als preußische Stadt Durch die Lage an der Spree gab es im Geschichtsverlauf vier Hochwasser. 1804 wurde der Ortsteil Ragow so hoch überflutet, dass die Bewohner ihre Häuser nur mit Kähnen erreichen konnten.[22] Durch die Vereinbarungen des Wiener Kongresses war Lübbenau seit 1815 eine preußische Stadt. Bei der Gebietsreform im folgenden Jahr wurde Lübbenau dem Landkreis Calau im Regierungsbezirk Frankfurt der Provinz Brandenburg zugeordnet. Nach einer längeren Übergangsphase wurde dann 1830 das preußische Landrecht eingeführt. In den Jahren 1817 bis 1820 errichtete der Baumeister Siegel das Schloss Lübbenau.[23] 1820 kam die Orangerie hinzu, um die frostempfindlichen Pflanzen des Schlosses im Winter zu schützen. Die Landschaftsarchitekten Freschke legten nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné weiterhin einen neun Hektar großen Park im englischen Stil an. Dort befindet sich neben dem Schlossteich mit Entenhaus und Eiskeller auch der Lehder Teich, der gleichzeitig den östlichen Endpunkt der Anlage darstellt. Während der Revolutionen im Jahr 1848 wurde das Schloss gestürmt.[24] 1844 wurde die Straße von Berlin nach Cottbus durch Lübbenau gebaut, im September 1866 wurde die heutige Bahnstrecke Berlin–Görlitz auf dem Abschnitt zwischen Berlin und Cottbus eröffnet. Bis zum Tod des Pfarrers Christian Friedrich Stempel im Jahr 1867 wurde in Lübbenau für die sorbischsprachigen Einwohner der Stadt sowie der eingepfarrten Orte Leipe, Lehde und Boblitz Gottesdienst auch in niedersorbischer (wendischer) Sprache gehalten.[25]

Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 setzte sich die Bevölkerung der Stadt Lübbenau wie folgt zusammen: Es gab 441 Wohngebäude und 761 Haushalte. Insgesamt hatte die Stadt 3330 Einwohner, was Lübbenau zur größten Stadt des Kreises Calau machte. Von den Einwohnern waren 1549 männlich und 1781 weiblich. Der Großteil der Einwohner (3310) waren evangelisch-lutherischer Konfession, zudem lebten 19 katholische und ein jüdischer Bürger in der Stadt. 735 Einwohner waren Kinder unter dem Alter von zehn Jahren. Zusätzlich gab es im Schlossbezirk Lübbenau 17 Familien und 105 Einwohner, davon waren 41 männlich und 64 weiblich. 104 Einwohner waren evangelisch-lutherisch und einer katholisch, 19 Einwohner waren jünger als zehn Jahre alt.[26] Am 12. Mai 1873 schlug der Blitz in den Turm der Sankt-Nikolai-Kirche ein, wodurch der Turm in Brand geriet. Arnošt Muka ermittelte 1884 für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Lausitz von 3805 Einwohnern 150 Sorben, also einen Anteil von rund 4 %.[27] Die sorbische Sprache ist in der Lübbenauer Umgebung im 21. Jahrhundert noch durch Gewässer-, Flur-, Familien- und Pflanzennamen zu finden.

Am 15. April 1894 wurde das nördlich von Lübbenau gelegene Gasthaus auf der Insel Wotschofska eröffnet. Diese war zunächst nur über den Wasserweg zugänglich, bevor am 20. September 1911 ein Fußweg zu diesem Lokal freigegeben wurde. Im Jahr 1898 erfolgte der Bau einer Mädchenschule, die am 10. April 1898 eingeweiht wurde. Am 25. November 1905 wurde Lübbenau an das Stromnetz angeschlossen, das dazugehörige Elektrizitätswerk wurde in Recklin gebaut. 1908 gründete sich der erste Fährmannsverein des Spreewaldes.[28] Mit der Volkszählung vom 1. Dezember 1910, die Stadt hatte damals 4123 Einwohner, erhielten die Gebäude der Stadt Lübbenau erstmals Hausnummern. Bis 1921 wurden die vorstädtischen Straßen, die die Stadt mit dem Bahnhof verbinden sollten, fertig gestellt. Am 8. November 1921 folgte der Anschluss von Lübbenau an das Telefonnetz.[29] 1929 wurde die erste Landverbindung zwischen Lübbenau und dem Spreewalddorf Lehde für den Verkehr freigegeben, vorher war der Ort nur über Wasserwege zu erreichen.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Menschen auch in Lübbenau politisch und rassisch verfolgt. Der jüdische Tierarzt Max Plessner wurde während des Novemberpogrome 1938 im KZ Sachsenhausen inhaftiert und beging August 1942 in Lübbenau Suizid. Die ebenfalls jüdische Lübbenauerin Beatrice Ledermann beging drei Monaten später Suizid, kurz vor der bevorstehenden Deportation. Am 23. Januar 1944 wurde das Schloss Lübbenau durch einen Brand stark beschädigt. Mit dem nahenden Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Lübbenau am 20. April 1945 von der vorrückenden Roten Armee eingenommen.[30]

Zeit der DDR und Bau der Neustadt

In der Sowjetischen Besatzungszone gehörte Lübbenau weiterhin zum Landkreis Calau. Am 7. Oktober 1949 wurde aus der SBZ die Deutsche Demokratische Republik gebildet. Am 1. Juli 1950 wechselte die Stadt Lübbenau mit einigen umliegenden Gemeinden aus dem Landkreis Calau in den Landkreis Lübben. Mit der DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 wurde die Stadt wieder dem neu gebildeten Kreis Calau im Bezirk Cottbus zugeordnet.

Während der DDR wurde in der damaligen Maxim-Gorki-Straße (heutige Dammstraße) eine Zweigstelle des VEB Trikotagenwerke Lübben eröffnet. Trotzdem blieb Lübbenau zunächst eine Kleinstadt mit sich schwach entwickelnder Textil- und Lebensmittelindustrie sowie Fremdenverkehrsgewerbe. Mit dem Bau des Kraftwerkes Lübbenau sowie der Eröffnung der Braunkohletagebaue Seese-West und -Ost änderte sich die wirtschaftliche und soziale Struktur in der Stadt erheblich. Durch arbeitsbedingten Zuzug, insbesondere aus den DDR-Bezirken Karl-Marx-Stadt, Magdeburg, Halle und Erfurt stieg die Einwohnerzahl zwischen 1946 und 1976 von 5.626 auf etwa 22.000 Einwohner an. Dazu kamen noch die Bewohner der wegen des Tagebaus aufgegebenen Ortschaften. Zu dieser Zeit wies Lübbenau einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern sowie Personen im erwerbsfähigen Alter auf. Zwischen 1946 und 1975 wurden in Lübbenau etwa 6.000 ferngeheizte Wohnungen in Plattenbauweise mit der entsprechenden Infrastruktur (Schulen, Kindergärten, Poliklinik, Kaufhaus) in der heutigen Neustadt errichtet. Die Zahl der Schulen erhöhte sich im gleichen Zeitraum auf sieben. Während 1956 in Lübbenau nur 255 Beschäftigte in der Industrie arbeiteten, waren 1971 beinahe 7.000 Beschäftigte in der Industrie tätig.[16] 1954 wurde aus dem Fährmannsverein die noch im 21. Jahrhundert bestehende Kahnfährgenossenschaft. Das Kraftwerk Lübbenau, ein Braunkohlekraftwerk mit einer installierten Leistung von 1,3 GW, war vom 17. Dezember 1959 bis zum 30. Juni 1996 in Betrieb. Es war zu seiner Zeit das größte Dampfkraftwerk Europas. Es wurde 1996 stillgelegt und bis 2010 abgerissen. Bereits 1971 schloss auch ein Sägewerk Am Holzgraben in der Dammstraße. Der Fließ trägt seinen Namen nach den Holzstämmen, die dort angeflößt wurden. Im Jahr 2019 ist dort ein naturbelassener Hafen.

Die in Plattenbauweise errichtete Neustadt wurde in den 1960er- und 1970er-Jahren durch Gaststätten, Geschäfte, Sportplätze und Grünanlagen weiter ergänzt und wächst heute im Südwesten bis an den Ortsteil Zerkwitz und den Gemeindeteil Kleeden und im Norden bis an die Landesstraße 49 heran. Die ersten Plattenbauten entstanden im Mai 1958, für Lübbenau wurde ein eigener Plattenbautyp entworfen, dessen Konzept später auch in anderen Städten Anwendung fand. Nach Planungen aus den 1960er-Jahren sollte die Neustadt bis zum Jahr 2000 rund 30.000 Einwohner aufnehmen können. 1960 wurde bereits die zweite Polytechnische Oberschule eingeweiht, sodass im Schuljahr 1960/61 427 Kinder in 23 Schulklassen eingeschult werden konnten.[31] Die Einwohnerzahl hatte sich zwischen 1950 und 1960 bereits verdoppelt. Die am 11. November 1960 eröffnete Kaufhalle der Handelsorganisation war damals die größte Kaufhalle des Bezirks Cottbus. Anfang 1965 wurde das Punkthochhaus am Roten Platz mit 155 Apartmentwohnungen eingeweiht.

Im Jahr 1966 führte ein Team der Technischen Universität Dresden in der Lübbenauer Neustadt Messungen durch, bei denen eine erhöhte Luftverunreinigung durch Flugasche und Schwefeldioxid festgestellt wurde. Des Weiteren wurden bei den Einwohnern der Neustadt vermehrt Lungenerkrankungen und verschiedene Blutkrankheiten festgestellt, die Einwohner hatten eine im Vergleich zum Rest der DDR um fünf bis zehn Jahre gesenkte Lebenserwartung. Daraufhin wurde überlegt, den Bau weiterer Wohnblöcke in der Neustadt vollständig einzustellen. Da dies jedoch einen industriellen Zusammenbruch zur Folge gehabt hätte und der Wohnraum für die umgesiedelten Einwohner der devastierten Ortschaften Seese und Tornow benötigt wurde, wurde die Erweiterung der Neustadt fortgeführt.

Am 28. Oktober 1970 wurde mit der Schulsporthalle der Polytechnischen Oberschule „Werner Seelenbinder“ die zu dem Zeitpunkt größte Turnhalle des Kreises Calau eingeweiht. Die Wohnblöcke der Neustadt werden heute teilweise saniert und von der WIS Wohnungsbaugesellschaft im Spreewald mbH verwaltet.

Seit der Wiedervereinigung

Nach der Wiedervereinigung gehörte die Stadt Lübbenau verwaltungstechnisch zunächst zum Landkreis Calau in Brandenburg, der am 6. Dezember 1993 durch Fusion mit dem Landkreis Senftenberg im neuen Landkreis Oberspreewald-Lausitz aufging. Noch im Landkreis Calau schloss sich die Stadt am 21. Juli 1992 mit zehn weiteren Gemeinden zum Amt Lübbenau/Spreewald zusammen. Im Januar 1998 erfolgte die amtliche Umbenennung der Stadt in Lübbenau/Spreewald. Zudem hat die Stadt seit 1998 die Berechtigung, in Verbindung mit dem Gemeindenamen die Bezeichnung „Staatlich anerkannter Erholungsort“ zu führen. Im Zuge dieser Entwicklung ließ die Stadt den Landungsplatz am Großen Spreewaldhafen in den Jahren 1999 und 2005 um- und ausbauen. Mitte der 1990er Jahre eröffnete der Hafen am Mühlenwehr. 1999 wurde das neue Lübbenauer Rathaus am Altmarkt eingeweiht.[32] Aufgrund des Einwohnerrückgangs in der Neustadt wurden zwischen 2002 und 2014 etwa 1300 Wohnungen in dem Stadtteil zurückgebaut.

2006 wurde die Stadt Lübbenau in die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ aufgenommen. In diese werden nur Städte aufgenommen, die ein geschlossenes historisches Stadtbild aufweisen und dem Denkmalschutz Priorität einräumen. Im Mai 2007 wurde der sogenannte Sagenbrunnen neben der Sankt-Nikolai-Kirche eingeweiht. Am 25. Mai 2009 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“. Ende 2009 wurde Lübbenau als Siegerstadt des bundesweiten Städtewettbewerbs Mission Olympic ausgezeichnet. Im selben Jahr wurden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen am Schloss und im Park beendet. Am 1. und 2. September 2012 fand der 13. Brandenburg-Tag in Lübbenau statt.


Text: Wikipedia

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