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Laucha an der Unstrut ist eine Stadt im Burgenlandkreis im südlichen Sachsen-Anhalt.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Laucha ist ein ehemaliges Straßendorf an der alten Heerstraße Langensalza–Freyburg–Merseburg. Prähistorische Funde deuten jedoch schon auf eine jungsteinzeitliche Besiedelung hin. Der Name der Stadt kommt aus dem Slawischen (Lochow, Lochowo, Luchow, Luchowe, Luchowa, Luchonwe, Lachaw, Lauchau und Luchau, Laucha) und bedeutet so viel wie „sumpfiges Gelände“ oder „sumpfige Wiesenlage“. Dies weist auf eine ehemalige Versumpfung des Gebietes der Unstrut hin. Die Unstrut bildet die nördliche Grenze des Ortes.

Erstmals wird 926 Luchau mit einem Freihof erwähnt. Erst 1124 tritt Laucha wieder urkundlich in Erscheinung. Durch den Vasallen König Wenzel von Böhmen, Landgraf Herzog Friedrich den Jüngeren von Meißen, erhält Laucha – eine reiche, blühende Stadt – das Stadtrecht. Die Stadt wurde jedoch oft von Kriegshorden geplündert und gebrandschatzt. Darüber hinaus erlitt Laucha im Laufe der Jahrhunderte nicht nur durch Kriege, sondern auch durch Naturkatastrophen große Schäden. Der Ort erholte sich wirtschaftlich immer wieder. Trotz wiederholter Brände findet sich noch eine Anzahl wertvoller historischer Gebäude.

Nach dem Ort benannte sich auch ein ritterliches Geschlecht, die Edlen von Laucha, welche mit den von Heßler und von Burkersroda stammes- und wappenverwandt waren.

Laucha gehörte bis 1815 zum wettinischen, später kursächsischen Amt Freyburg.[2] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam es zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Querfurt im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem es bis 1944 gehörte.[3]

Am 1. Oktober 1889 nahm die Unstrutbahn Naumburg–Artern ihren Betrieb auf, weshalb bisherige Gütertransporte auf der Unstrut stetig zurückgingen. 1914 eröffnete zudem die Preußische Staatsbahn die Strecke Laucha-Kölleda. Der Bahnhof Laucha, nunmehr Trennungsbahnhof, erlebte eine bis dahin nicht gekannte Bedeutung. Davon profitierten unter anderem die Zucker- und die Konservenfabrik. Im Jahr 1890 beabsichtigten die Stadtväter von Laucha aus verkehrstechnischen Gründen, das "Obertor" von Laucha, eine architektonische Rarität, abzureißen. Dies wurde von den preußischen Verwaltungs- und Denkmalschutzbehörden glücklicherweise nicht erlaubt. Das Tor wurde bis 1897 gründlich saniert.

1914 eröffnete die Preußische Staatseisenbahn in drei Abschnitten die Bahnstrecke Kölleda–Laucha.

Am 12. April 1945 griffen amerikanische Jagdbomber die Stadt mit Bomben und Bordwaffen an, obwohl sie bereits teilweise von US-Bodentruppen besetzt war. Eine Anzahl von Häusern wurde schwer beschädigt; 11 Einwohner starben, überwiegend Frauen und Kinder.[4]

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Dorndorf eingegliedert.

Am 1. Juli 2009 wurden die ehemals eigenständigen Gemeinden Burgscheidungen und Kirchscheidungen eingemeindet.[5]


Text: Wikipedia

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