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Lewin-Graben

Lewin-Graben

Im Gegensatz zu vielen Dorfneugründungen des Oderbruchs fließt durch Neulewin mit dem Lewin-Graben ein natürliches Fließ. Aus seinem Verlauf ergab sich die Anlage des Dorfes. In anderen neuen Dörfern wurde in der Regel durch die gesamte Ortslage ein Graben geschachtet.

Diese Schachtgräben entwässerten Fahrwege und Hofstellen. Die Dorfaue in Neulewin wurde bis ca. 1830 als Weidefläche genutzt. Dann hat man die ersten Gärten angelegt. 1856 erwarb die Gemeinde die vier Hektar große Dorfaue für 120 Reichstaler und verpachtete diese Flächen an die anliegenden Grundstückseigentümer. Weitere Gärten entstanden, Stege verbanden die beiden parallel zum Graben verlaufenden Verkehrswege. Die Dorfaue mit dem Lewin-Graben ist heute denkmalgeschützt.

Außerhalb der Ortslage wird der Lewin-Graben als Stadtgraben bezeichnet. Seine Ufer waren häufig von Weiden bestanden. Dessen schnellwüchsige Triebe waren nicht nur Material für Korbwaren, sondern vor allem dringend benötigtes Brennholz.

Während z.B. Altwriezen, Altreetz und Altlewin vor der Trockenlegung des Oderbruchs als Runddörfer angelegt wurden, baute man danach Straßendörfer.

Der ca. 30 Kilometer lange Lewin-Graben beginnt am Groß Neuendorfer Parallelgraben. (Die Parallelgräben dienten der Deichentwässerung an der Oder.) Er mündet südlich von Neulewin in die Volzine, die wiederum über den Hauptgraben zur Alten Oder führt.

Der Graben wurde nicht nur zur Entwässerung genutzt. Er war Badestelle und Viehtränke; sein Wasser, das eine bessere Qualität als das Brunnenwasser hatte, wurde zum Wäschewaschen geholt. Obwohl der Graben kein reißender Strom ist, soll er einige Menschen das Leben gekostet haben.

Quelle