Ludwig-Maximilians-Universität München

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Siegelmarke vom Philosophischen Seminar

Die Ludwig-Maximilians-Universität München (kurz Universität München oder LMU) ist eine Universität in der bayerischen Landeshauptstadt München. Sie ist nach ihrem Gründer Herzog Ludwig IX. sowie dem König Maximilian I. Joseph benannt.

Die LMU gilt als eine der renommiertesten Universitäten Europas und bildete unter anderem 34 Nobelpreisträger aus. Sie wurde als Elite-Universität ausgezeichnet und nimmt seit 2006 an der Exzellenzinitiative teil.

An der Ludwig-Maximilians-Universität München sind im Wintersemester 2013/14 rund 50.500 Studenten eingeschrieben, wodurch sie zahlenmäßig die zweitgrößte Universität Deutschlands ist. Rund 700 Professoren lehren an 18 Fakultäten. Mit 150 Studiengängen bietet die Universität München ein besonders breites Fächerspektrum, darunter einige sonst im deutschsprachigen Raum nicht angebotene Fächer.

Geschichte

1472–1800

Die Universität wurde 1472 mit päpstlicher Genehmigung von Herzog Ludwig IX. von Bayern-Landshut als erste Universität des Herzogtums Bayern in Ingolstadt gegründet. Sie wurde im damaligen Pfründnerhaus eingerichtet und startete mit den vier Fakultäten Philosophie, Medizin, Jurisprudenz und Theologie. Erster Rektor der Universität war Christoph Mendel von Steinfels, der später Bischof des Bistums Chiemsee wurde.

In der Zeit des Deutschen Humanismus lehrten an der Universität bekannte Namen wie Conrad Celtis und Peter Apian. Der Theologe und Reformationsgegner Johannes Eck lehrte ebenfalls an der Universität. Von 1549 bis 1773 wurde die Universität vom Jesuitenorden geprägt (u.a. war Petrus Canisius Rektor und Professor für Theologie) und war eines der Zentren der Gegenreformation.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Universität von der Aufklärung beeinflusst. In der Philosophischen und Medizinischen Fakultät wurden die naturwissenschaftlichen Disziplinen aufgewertet. Bei der Theologie wurde die Pastoraltheologie stärker hervorgehoben und die Juristische Fakultät erhielt modernere Lehrpläne. 1799 entstand mit dem Institut für Kameralwissenschaften der Grundstein der späteren Staatswirtschaftlichen Fakultät.

1800–1826

Aufgrund der Bedrohung Ingolstadts durch die Franzosen verlegte der damalige Kurfürst und spätere König Maximilian I. Joseph im Jahre 1800 die Universität nach Landshut. Durch die Verlegung wurde zudem versucht die jesuitisch und somit konservativ geprägte Universität zu erneuern. Seit 1802 trägt die Universität den Namen Ludwig-Maximilians-Universität, benannt nach Maximilian I. Joseph und ihrem Gründer Ludwig IX.

In Landshut entwickelt sich die Universität von einer privilegierten Gelehrteneinrichtung hin zur staatlichen Hochschule. Der Minister Maximilian von Montgelas setzte dabei mit seinen Reformkonzepten neue wissenschafts- und bildungspolitische Akzente. Die Studentenzahl lag in den Jahren 1825/26 bei knapp 1000 Studenten.

1826–1933

Bereits einige Jahre nach der Verlegung von Ingolstadt nach Landshut holte König Ludwig I. die Universität im Jahre 1826 in die Hauptstadt München. Die Universität war zunächst im ehemaligen Jesuitenkolleg Wilhelminum in der Neuhauser Straße untergebracht, bevor 1840 das von Friedrich von Gärtner geplante und immer noch als solches genutzte Hauptgebäude fertiggestellt wurde.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts prägten hochrangige Gelehrte die Universität. Die Seminare und Institute wurden kontinuierlich ausgebaut. In den Jahren 1897 und 1898 wurde das Universitätsgebäude entlang der Adalbertstraße erweitert. 1906 bis 1909 erfolgte nach Plänen von German Bestelmeyer die Erweiterung zur Amalienstraße. In dieser Erweiterungsphase entstanden der Lichthof als neuer Mittelpunkt der Universität, das Audimax und die Amalienhalle.

Nach Baden ermöglichte Bayern ab 1903 als zweites Land im Deutschen Reich die Immatrikulation von Frauen zum Universitätsstudium. Während im Wintersemester 1905/06 lediglich 1 % an Frauen an der LMU studierten, so waren es im Wintersemester 1918/19 bereits 14 %. Die Studentenzahl lag dabei in den Jahren 1918/19 bei rund 8600 Studenten. Mit Adele Hartmann wurde 1918 an der Universität München erstmals eine Frau in Deutschland habilitiert.

Nach dem Ersten Weltkrieg prägten weitere Persönlichkeiten die Universität. So lehrten unter anderem die Nobelpreisträger Wilhelm Conrad Röntgen und Wilhelm Wien sowie Richard Willstätter an der Universität. Mit Arnold Sommerfeld und Ferdinand Sauerbruch lehrten weitere bekannte Namen an der Universität. Auch der spätere Nobelpreisträger Werner Heisenberg erhielt dort seinen Doktortitel.

1933–1945

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden jüdische und politisch unangenehme Professoren entlassen. Ebenso wurden Dozenten in ihrer akademischen Laufbahn behindert. Ferner erzwangen die Nationalsozialisten u.a. in der Physik bei der Nachfolge von Arnold Sommerfeld mit Wilhelm Müller, einem Vertreter der so genannten Deutschen Physik, eine ihnen genehme eklatante Fehlbesetzung. Im Mai 1933 initiierte und organisierte die von den Nationalsozialisten beherrschte Deutsche Studentenschaft maßgeblich die Bücherverbrennung auf dem Königsplatz.

Während des Zweiten Weltkrieges entstand an der Universität München die Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Sophie und Hans Scholl. Sie wurden im Lichthof der Universität beim Verteilen von regimefeindlichen Flugblättern vom Hausschlosser Jakob Schmid entdeckt und anschließend der Gestapo übergeben. Seit 1997 erinnert zwischen Lichthof und Audimax eine Denkstätte an die Widerstandsgruppe.

1945–1994

Im ersten Nachkriegsjahrzehnt wurden die während des Krieges zerstörten Gebäude wieder aufgebaut. Nach dem Wiederaufbau folgte eine nicht immer spannungsfrei verlaufende Phase der Expansion. Ähnlich wie an anderen bundesdeutschen Universitäten gab es in den 68er Jahren auch an der LMU heftige Studentenproteste.

1967 wurde eine evangelisch-theologische Fakultät eingerichtet und 1972 wurde die Pädagogische Hochschule Pasing in die Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität integriert. Außerdem wurden seit Mitte der 70er Jahre neue Gebäude für Medizin in Großhadern, für Tiermedizin in Oberschleißheim und für Physik in Garching errichtet. 1977 wurde das neu erbaute Klinikum Großhadern fertig gestellt.

1994–heute

Seit 1994 wird der Standort Großhadern immer weiter zum HighTechCampus Martinsried-Großhadern ausgebaut. Hier ist seit 1994 das Genzentrum und seit 1999 die gesamte Fakultät für Chemie und Pharmazie angesiedelt. Ebenso befindet sich seit 2007 der gesamte Bereich Biologie in Martinsried-Großhadern.

In den Jahren 2006 und 2007 wurde die LMU im Rahmen der Exzellenzinitiative für ihre Zukunftskonzepte ausgewählt. Bis 2011 stehen somit der Universität 180 Millionen Euro für die Einrichtung von einer Graduiertenschule und drei Exzellenzclustern zur Verfügung.

Am 12. Juli 2010 wurde das neu gestaltete Theologicum, im Adalberttrakt des Hauptgebäudes, von Horst Seehofer eingeweiht.

Im Rahmen des doppelten Abschlussjahrganges werden umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt. So wird der Turm des Vestibülbaus (ehemals Bibliothek) zum Lehrturm mit Hörsälen und Seminarräumen umgebaut. Auch das Gebäude in der Oettingenstraße (ehemals Radio Free Europe) wird umgebaut. Hier wurde ein Hörsaalanbau geschaffen.

Siegelmarken und Reklamemarken

Verzeichnis der Siegelmarken und Reklamemarken mit einem Bezug zur Univeristät.

Siegelmarken

Reklamemarken


Text: Wikipedia

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