Lufthansa

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Die Deutsche Lufthansa AG mit Sitz in Köln ist eine der weltweit größten Fluggesellschaften und Initiator sowie Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.

Der Konzern entwickelte sich Mitte der 1990er-Jahre aus der Linienfluggesellschaft Lufthansa, die Deutschlands größte Airline ist und intern als Lufthansa Passage Airlines bezeichnet wird mit Heimatflughafen Frankfurt am Main.

Lufthansa Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Lufthansa ausgegeben hat.

Geschichte

Die Geschichte des heutigen Luftfahrtunternehmens Deutsche Lufthansa AG wird rechtlich unzutreffend gemeinhin als Entwicklung von der anfänglichen Linienfluggesellschaft 1926 bis zum heutigen Großkonzern dargestellt. Da es sich bei der heutigen Deutschen Lufthansa AG nicht um eine Rechtsnachfolgerin der vormaligen Deutschen Lufthansa AG handelt, sind zwei Zeiträume zu betrachten:

der Zeitraum von der Gründung der namensgleichen Vorgängergesellschaft Deutsche Lufthansa AG – anfangs unter dem Namen Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft – am 6. Januar 1926 (Betriebsaufnahme am 6. April 1926) bis zum Ende des NS-Regimes 1945 (im juristischen Sinne bis zur Liquidation im Jahr 1951) und zum anderen

der Zeitraum seit Gründung der Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf (LUFTAG) 1953.

Erst 1954 wurde die LUFTAG im Anschluss an den Erwerb der Rechte am traditionsreichen Firmennamen Lufthansa in Deutsche Lufthansa AG umbenannt. Die Deutsche Lufthansa AG stand in keiner Beziehung mit der am 1. Juli 1955 gegründeten Deutschen Lufthansa in der DDR.

Ebenfalls im rechtlichen Sinne unzutreffend wird der erste Linienflug der „neuen“ Deutschen Lufthansa AG am 1. April 1955 gemeinhin als „Neubeginn“ der unter dem Markennamen Lufthansa operierenden Fluggesellschaft angesehen.

Die „neue“ Deutsche Lufthansa AG war bis 1962 zu fast 100 Prozent in staatlichem Besitz. 1966 wurde die Lufthansa-Aktie erstmals an der Börse gehandelt. Bis 1994 war „die Lufthansa“ der offizielle Flagcarrier der Bundesrepublik Deutschland. Dann reduzierte die öffentliche Hand ihren Anteil von über 50 Prozent auf 34 Prozent der Aktien. Seit 1997 ist die Deutsche Lufthansa AG vollständig privatisiert. Die offizielle Bezeichnung Deutsche Lufthansa AG umfasst seitdem den gesamten Luftfahrt-Konzern, wobei die Passagierbeförderung im Linienflugbetrieb weiterhin das Kerngeschäft (intern auch Lufthansa Classic) des Konzerns ist. Zu diesem Geschäftsfeld Passage gehören neben der Fluggesellschaft Lufthansa auch zahlreiche weitere konzerneigene Fluggesellschaften, darunter unter anderem Germanwings, Swiss und die Austrian Airlines Group.

Nach dem Unfall von Germanwings-Flug 9525 sagte die Lufthansa die geplante Jubiläumsfeier zum 60-jährigen Flugbetrieb ab. Die für den 15. April 2015 vorgesehenen Feierlichkeiten fänden „aus Respekt vor den Opfern des Absturzes von Flug 4U9525“ nicht statt.[2]

In den Jahren 2014 und 2015 kam es zu insgesamt 14 Streiks.[3]

Das Unternehmen erwartet für das Jahr 2015 einen Rekordgewinn von bis zu 1,95 Milliarden Euro.[3]

Kritik

Zwangsarbeiter im Dritten Reich

In der Dokumentation Fliegen heißt Siegen. Die verdrängte Geschichte der Deutschen Lufthansa berichtet der Journalist Christoph Weber über ca. 17.000 Zwangsarbeiter, darunter jüdische Deutsche, Ukrainer, Russen und Angehörige anderer Nationen, die in Berlin-Staaken, Berlin-Tempelhof und Schkeuditz zum großen Teil in der Flugzeugreparatur zwangsarbeiten mussten, darunter auch Kinder, die von der Schulbank verschleppt, angelernt und nach Deutschland transportiert worden waren. Mit der Begründung, die Lufthansa sei nach dem Krieg neu gegründet worden, lehnte die Firma jedwede Entschädigung und Rentenzahlungen für diese Zwangsarbeiten ab. Anders als die meisten anderen vergleichbar großen Firmen habe die Lufthansa – so Weber – ihre Geschichte zwar von einem Historiker untersuchen lassen, das Ergebnis aber nicht in Buchform publiziert. Zu Beginn des so genannten Dritten Reiches hatte die Lufthansa bis ca. 1936 auch die Aufgabe, Rüstung in der Luftfahrt, die nach dem Friedensvertrag von Versailles Deutschland nicht gestattet war, zu verdecken. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Maschinen der Lufthansa für Kriegszwecke wie für zivilen Personentransport eingesetzt. Der Mitgründer der Lufthansa 1926, Kurt Weigelt, war ab 1960 Präsident der Firma Lufthansa.[107]

Umwelt- und Lärmschutz

Umweltschutzorganisationen werfen dem Lufthansa-Konzern vor, sich nicht genug für die Umwelt einzusetzen. So wird kritisiert, dass die Deutsche Lufthansa AG sich gegen einen Emissionsrechtehandel ausspricht, zumindest solange dieser ausschließlich für europäische Airlines gelten soll. Der Lufthansa-Konzern befürchtet Wettbewerbsnachteile gegenüber Airlines mit Sitz außerhalb der EU. Aber auch grundsätzlich bezweifelt der Konzern die Effektivität eines weltweiten Emissionsrechtehandels.[108] Demgegenüber verweist der Lufthansa-Konzern auf seine eigene Umweltpolitik. So setzt sich der Konzern für einen einheitlichen europäischen Luftraum ein, der die CO2-Emissionen bei innereuropäischen Flügen um acht bis zwölf Prozent senken würde. Außerdem würden die angestrebten – direkten – Flugrouten nach China Umweltemissionen verringern. Des Weiteren verweist der Konzern auf die Umweltfreundlichkeit der für seine Flotten genutzten modernen, treibstoffsparenden Flugzeugtechnik.[109]

Die Lufthansa verfolgt das Ziel eines „CO2-neutralen Wachstums“ ab 2020. Zu diesem Zweck möchte der Konzern einen Teil seines Treibstoffes aus Pflanzen gewinnen.[110] Umweltschutzorganisationen kritisieren das neue Treibstoff-Konzept der Lufthansa als Imagekampagne.[111] Die Umweltschutzgruppen bezweifeln, dass Pflanzentreibstoffe nachhaltig und umweltfreundlich gewonnen werden können.[112] Sie berufen sich dabei auf verschiedene Studien, welche Landverdrängungseffekte und Klimabilanz von verschiedenen Pflanzentreibstoffen untersucht haben.[113]

Bürgerinitiativen kritisieren, dass der Lufthansa-Konzern gegen ein Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen plädiere, das vom Flughafenbetreiber Fraport als Zugeständnis an die am Flughafen-Standort betroffene Bevölkerung zugleich mit dem Ausbau beantragt wurde. Die Deutsche Lufthansa AG sieht bei einem Nachtflugverbot vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der Lufthansa Cargo AG sowie 7.300 konzerneigene Arbeitsplätze bedroht.[114]

Adressen: Erste Stadtbüro der Lufthansa am Kurfürstendamm 220 in Berlin, Firmensitz von 1938-1945 war Platz der Luftbrücke 5 in Berlin (heute in Köln)


Text: Wikipedia

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