Luisenburg-Festspiele

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Die Luisenburg-Festspiele sind Theaterfestspiele im ältesten Freilichttheater Deutschlands. Sie finden alljährlich vor der Felsenkulisse des größten Felsenlabyrinths Europas nahe der Stadt Wunsiedel im Fichtelgebirge statt, die auch Veranstalter der Festspiele ist.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche zu den Festspielen ausgegeben wurden.

Geschichte

Nach der Überlieferung von 1665 feierten die Wunsiedler Lateinschüler ihr Sommerfest, das Margarethenfest oder Beersingen vor dem Felsenlabyrinth, wo auf einer großen Felsplatte selbst verfasste Stücke aufgeführt wurden. Im Anschluss daran gab es „allerlei Spiel und zulässige Kurzweil“. Der Höhepunkt der Schüleraufführungen lag um 1760, wobei Szenen des Alltagslebens oft derb und deutlich dargeboten wurden und „das Vehikel allgemeinen Jubels waren“. 1771 schaffte sie die Schulleitung ab. Zwischen 1790 und 1805 führten dann Wunsiedler Honoratioren Singspiele und Operetten auf, wobei es nun standesbewusster zuging. 1804 wurde das heutige Festspielgelände geschaffen.

Wegen der guten Akustik fanden auch fast jedes Jahr Sängerfeste und andere Vereinsfeste statt. 1805 erhielt die Spielstätte zu Ehren der preußischen Königin Luise ihren heutigen Namen. Zum 100-jährigen Jubiläum der Erschließung der Luisenburg verfasste Reallehrer Ludwig Hacker aus Wunsiedel das Festspiel Die Losburg, das am 20. Juli 1890 zur Aufführung gelangte und Bilder aus der Geschichte und Sage des Berges zum Inhalt hatte. Mit Unterbrechungen wurde das Heimatfestspiel in den nachfolgenden Jahrzehnten wiederholt, wobei Wunsiedler Bürger und Schüler als Schauspieler agierten. 1914 inszenierte man erstmals klassische Stücke mit Berufsschauspielern. Seitdem haben fast sieben Millionen Zuschauer die über 6500 Vorstellungen besucht.

Festspiele heute

Durch Umbauten 1912 und 1970 wurde die Spielstätte deutlich erweitert. Mit der Spielzeit 2013 wurde ein 15 Millionen Euro teuerer Neu- und Umbau der Betriebsräume eingeweiht. So können nun fast 1900 Zuschauer die Aufführungen besuchen. Zu allen Veranstaltungen kamen im Sommer 2005 mehr als 137.000, im Sommer 2006 mehr als 136.000 Besucher auf die Naturbühne.

Die Spielzeit 2011 gilt mit 151.239 Besuchern bei einer Auslastung von fast 100 % als bisher erfolgreichste überhaupt und als Spitzenreiter bei den deutschen Freilichtbühnen. In den nächsten Jahren besuchten meist ungefähr 120.000 Besucher (2012, 2013, 2014) die Festspiele, 2015, die 125. Spielzeit, waren es 141.000. 2016 wurden bereits vor der Eröffnung am 24. Juni über 120.000 Karten verkauft.

Der Spielplan besteht alljährlich aus einem Volksstück, einem klassischen Stück und seit dem Beginn der Intendanz Michael Lerchenbergs 2004 einem Musical (früher ein zeitgenössisches Stück). Die Musicals entwickelten sich zu wahren Kassenschlagern, so musste bereits das erste Musical Anatevka (2004) im Folgejahr wiederholt werden. Später folgten u.a. Kiss me Kate (2006), Der Watzmann ruft (2008) (mit Wolfgang Ambros), The Rocky Horror Picture Show (2010), eine Musical Adaption des Filmklassikers Blues Brothers (2011 und 2012) und Cabaret (2015). 2016 steht Cats auf dem Spielplan, das schon kurz nach Beginn des Vorverkaufs fast komplett ausverkauft war.

Auch die Volksstücke haben ihren festen Platz im Programm und sind sehr beliebt. Der Brandner Kaspar und das ewig' Leben beispielsweise wurde viele Male auf der Luisenburg aufgeführt, erstmals 1967 (noch in der Bearbeitung von Josef-Maria Lutz) mit Beppo Brem als Brandner, dann 1982/83 u.a. mit Toni Berger, 1998 unter der Regie von Heinz Trixner und 2009/2010 mit Michael Lerchenberg als Boandlkramer. Aufgrund des durchschlagenden Erfolgs von 2009 und 2010 wurde die Erfolgsinzenierung als "Geschenk" für die treuen Luisenburg-Zuschauer 2015 zur 125 Jahre Jubiläumssaison erneut in den Spielplan aufgenommen und war wieder annähernd ausverkauft. Weitere Volksstücke der Intendanz Lerchenbergs waren "Die Geierwally" (2005), "Zwölfeläuten" (2008) "Der Holledauer Schimmel" (2011), "Wast Wohin?" (2012) und "Die Fahnenweihe" (2013). 2016 wird "Der verkaufte Großvater" aufgeführt. Michael Altmann übernimmt hier die Hauptrolle.

Bei den klassischen Stücken wurde der Sommernachtstraum von William Shakespeare besonders oft gespielt, erstmals stand das Stück 1914 auf dem Spielplan und wurde seitdem aufgrund der inhaltlichen Parallelen zur Geschichte der Luisenburg über 5 weitere Male dargeboten, zuletzt in der Jubiläumsspielzeit 2015. Auch andere klassische Stücke wie "Nathan der Weise", "Faust", "Hamlet", "Romeo und Julia" oder "Iphigenie auf Tauris" wurden im Laufe der Jahre auf der Luisenburg aufgeführt.

Wunsiedel gehört zu den Zehn Deutschen Festspielorten.


Text: Wikipedia

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