Lötzen

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Giżycko (deutsch Lötzen früher auch Lözen) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Sie ist zugleich Sitz der gleichnamigen Landgemeinde, der sie jedoch nicht angehört.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Lötzen.

Geschichte

Die Ortschaft wurde 1340 zum ersten Mal als Letzenburg (auch als „in Lezcen“) urkundlich genannt. Sie liegt auf einer Landenge zwischen dem Löwentinsee und dem Mauersee. Neben der Leczenburg auf der Landenge zwischen dem Löwentinsee und dem Kissainsee wurde die Burg Lötzen auf der Großen Werderinsel errichtet. Eine Wallburg stand direkt in Lötzen und wurde später mit dem Kreisgericht überbaut. Die Siedlung um die Ordensburg hieß anfangs Neuendorf, später setzte sich der Name Leczen durch.

Es wird vermutet, dass 1009 der Missionar Bruno von Querfurt und 18 Gefährten auf dem Tafelberg am Löwentinsee den Märtyrertod starben. Fälschlicherweise wird oft angenommen, dass die evangelische Kirche im Stadtzentrum von Karl Friedrich Schinkel erbaut sei. Die Kirche ist, wie viele evangelische Kirchen in Preußen, nach einem Musterentwurf Schinkels errichtet worden. Anders als die meisten anderen Sakralbauten im ehemaligen Ostpreußen wurde die Stadtkirche nach 1945 nicht in eine katholische Kirche umgewidmet.

1612 erhielt Lötzen die Stadtrechte. Während der Pestepidemie von 1709/10 starben von 919 Einwohnern Lötzens 800 an der Pest.[4] 1818 wurde Lötzen zur Kreisstadt des Kreises Lötzen erhoben. Zwischen 1843 und 1851 wurde die Feste Boyen zwischen dem Kissainsee, dem südlichsten Teil des Mauersees und dem Löwentinsee erbaut; sie erhielt ihren Namen nach dem preußischen Kriegsminister General Hermann von Boyen. Diese Festung wurde 1914 erfolglos von der russischen Armee belagert. Durch den Bau der Ostpreußischen Südbahn wurde Lötzen 1868 an das Eisenbahnnetz angeschlossen.

Nach dem Friedensvertrag von Versailles stimmte die Bevölkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein am 11. Juli 1920 über die weitere Zugehörigkeit zur Provinz Ostpreußen oder den Anschluss an Polen ab. In der Stadt Lötzen stimmten 4900 Menschen für Ostpreußen und damit für Deutschland, auf Polen entfiel keine Stimme.[5]

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Lötzen am 20. Januar 1945 geräumt. Deutsche Soldaten sprengten am 25. Januar die Eisenbahndrehbrücke Lötzen. Der Ort wurde im Zeitraum vom 24. bis 26. Januar von der Roten Armee eingenommen und besetzt. Bald darauf wurde Lötzen dem Potsdamer Abkommen gemäß zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens unter polnische Verwaltung gestellt. Soweit die deutschen Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit fast sämtlich aus Lötzen vertrieben.

1946 führten die Polen für Lötzen die Ortsbezeichnung Giżycko ein, zu Ehren des evangelischen Pfarrers Gustav Gisevius, der sich im 19. Jahrhundert sehr für die Förderung der polnischen Schulsprache in Masuren eingesetzt hatte. Es begann ein langsamer Wiederaufbau, der neue Wohngebiete im Norden und Nordosten erschloss. Die wenigen in Giżycko verbliebenen Deutschen haben sich im Deutschen Sozial-Kulturellen Verein zusammengeschlossen.

Von 1975 bis 1998 gehörte Giżycko zur Woiwodschaft Suwałki.

Am 1. Juni 2000 feierten die ehemaligen und die heutigen Bewohner in Lötzen das 660-jährige Bestehen des Ortes. Aus diesem Anlass wurde ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Kreisgemeinschaft Lötzen und der Stadt Giżycko abgeschlossen. Im Mai 2012 fanden Feierlichkeiten zum 400-jährigen Jubiläum der Stadterhebung statt.[6]

Heute ist die Stadt mit ihren vielen Wassersportmöglichkeiten ein sehr bedeutender Fremdenverkehrsort.


Text: Wikipedia

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