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Mühlberg/Elbe

Mühlberg/Elbe ist eine an der Elbe gelegene Stadt im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.

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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors

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Geschichte

Mühlberg wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt. Bereits lange vorher lassen sich durch archäologische Grabungen und Grabfunde seit etwa 600 nach Christus slawische Siedlungen nachweisen. Die Stadt wurde auf einer Talsandinsel am Elbübergang im Schutz einer Wasserburg gegründet. Herren der Burg waren zunächst die Ministerialen von Ileburg (Eilenburg), die 1228 hier auch das Kloster Marienstern stifteten. Stadt und Herrschaft standen unter wechselndem Einfluss böhmischer und meißnischer Herren. 1397 fiel Mühlberg an Meißen, wurde jedoch 1443 gegen die Herrschaft Hohnstein an Hincko Birke von der Duba vertauscht.[5] Nach dem Tod seiner Nachkommen gelangte Mühlberg 1520 abermals an Meißen, und wurde nach dem Schmalkaldischen Krieg in das nun albertinische Kursachsen integriert. Während des Krieges war es am 24. April 1547 in der Nähe von Mühlberg zur entscheidenden Schlacht gekommen. Im Kurstaat gehörte das Amt Mühlberg zum 1547 gebildeten Meißnischen Kreis.

1815 ging Mühlberg als Ergebnis des Wiener Kongresses zusammen mit anderen sächsischen Gebieten an Preußen und wurde Teil des neu gegründeten Landkreises Liebenwerda. 1854 führte eine Elbbegradigung dazu, dass Mühlberg heute nicht mehr unmittelbar an der Elbe liegt.[6] Ein erhalten gebliebener Elbarm wurde 1883 zum Hafen ausgebaut.

1939 wurde bei Neuburxdorf das Kriegsgefangenenlager Stammlager IV B eingerichtet, in dem bis Kriegsende etwa 3000 Gefangene starben. Von September 1945 bis November 1948 wurde dieses Lager als Speziallager Nr. 1 Mühlberg des NKWD betrieben, in dem von insgesamt 22000 Menschen etwa 7000 an Hunger und Folgekrankheiten verstarben und in Massengräbern in der Nähe eines nördlich gelegenen Schießstandes ruhen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Mühlberg, das zuvor dem preußischen Regierungsbezirk Merseburg angehörte, Teil des neu gegründeten Landes Sachsen-Anhalt. In der DDR folgte im Rahmen der Verwaltungsreform von 1952 die Zuordnung zu dem Bezirk Cottbus. Der amtliche Name der Stadt lautete bis 1990 Mühlberg (Elbe). Als mit der Wiedervereinigung 1990 die Grenzen der neuen Bundesländer festgelegt wurden, kam Mühlberg mit einem großen Teil des Bezirks Cottbus zum Land Brandenburg. 1992 wurde Mühlberg in die Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg aufgenommen.

Zum 21. Juli 1992 wurde das Amt Mühlberg/Elbe gebildet.[7] In diesem Verwaltungsverbund waren die Gemeinden Altenau, Brottewitz, Fichtenberg, Koßdorf, Martinskirchen und die Stadt Mühlberg/Elbe aus dem damaligen Kreis Bad Liebenwerda zusammengefasst. Zum 31. August 2001 wurde die neue amtsfreie Stadt Mühlberg/Elbe aus den amtsangehörigen Gemeinden Altenau, Brottewitz, Fichtenberg, Koßdorf, Martinskirchen und der Stadt Mühlberg/Elbe des Amtes Mühlberg/Elbe mit Wirkung vom 31. August 2001 genehmigt. Das Amt Mühlberg/Elbe wurde mit selben Datum aufgelöst.[8]

Der hohe Wasserstand der Elbe während des Hochwassers im August 2002 zwang die Kreis- und Landesverwaltung zur vollständigen Evakuierung von Mühlberg. Doch die Deiche hielten, von den Einheimischen als „Wunder von Mühlberg“ gefeiert.[9]

Eine weitere schwere Naturkatastrophe erfasste die Stadt am 24. Mai 2010. Nach einem Hagelregen folgte ein Tornado, bei dem über 300 Häuser zum Teil schwer zerstört wurden, darunter auch der Turm der Klosterkirche. Mühlberg war mehrere Stunden von der Außenwelt abgeschnitten.[10]

Beim Elbehochwasser 2013 wurden bis zum 8. Juni drei Viertel der Einwohner evakuiert und die Deiche erhöht und verstärkt, die – wie schon 2002 – hielten. Der Elbepegel erreichte 9,62 m.

Im März 2019 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, dass sich Mühlberg/Elbe zum 1. Januar 2020 mit Bad Liebenwerda, Falkenberg/Elster und Uebigau-Wahrenbrück (alle Landkreis Elbe-Elster) zur Verbandsgemeinde Liebenwerda zusammenschließt.[11]


Text: Wikipedia

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