Maggi (Berlin): Unterschied zwischen den Versionen

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Der Berliner Firmensitz befand sich im 1911 von R. Schubring erbauten Maggi-Haus, in der Lützowstraße 102–104.
 
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Der 1869 von Julius Maggi übernommene väterliche Mühlenbetrieb in Kemptthal entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem der Pioniere der industriellen Lebensmittelproduktion mit dem Ziel, die Ernährung von Arbeiterfamilien durch bessere Nährstoffversorgung und schnellere Zubereitung zu verbessern. Seit 1884 bot Maggi Mehl aus Hülsenfrüchten (so genannten «Leguminosen») an, das durch vorhergehendes Rösten schnell zu garen und besonders eiweissreich war.
 
Der 1869 von Julius Maggi übernommene väterliche Mühlenbetrieb in Kemptthal entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem der Pioniere der industriellen Lebensmittelproduktion mit dem Ziel, die Ernährung von Arbeiterfamilien durch bessere Nährstoffversorgung und schnellere Zubereitung zu verbessern. Seit 1884 bot Maggi Mehl aus Hülsenfrüchten (so genannten «Leguminosen») an, das durch vorhergehendes Rösten schnell zu garen und besonders eiweissreich war.
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Auch nach Wedekinds Abgang ließ Maggi die intensive Werbetätigkeit fortsetzen, mit den seinerzeit dominierenden Werbemitteln Inserat und Plakat (in Frankreich z. B. entwarf der berühmte Jugendstilgraphiker Alfons Maria Mucha ein Plakat für die Firma).
 
Auch nach Wedekinds Abgang ließ Maggi die intensive Werbetätigkeit fortsetzen, mit den seinerzeit dominierenden Werbemitteln Inserat und Plakat (in Frankreich z. B. entwarf der berühmte Jugendstilgraphiker Alfons Maria Mucha ein Plakat für die Firma).
  
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Verzeichnis der [[Reklamemarken]] welche die Firma Maggi ausgegeben hatte.
 
 
 
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Version vom 21. März 2017, 21:27 Uhr

Der Berliner Firmensitz befand sich im 1911 von R. Schubring erbauten Maggi-Haus, in der Lützowstraße 102–104.

Maggi Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken welche die Firma Maggi ausgegeben hatte.

Geschichte

Der 1869 von Julius Maggi übernommene väterliche Mühlenbetrieb in Kemptthal entwickelte sich unter seiner Leitung zu einem der Pioniere der industriellen Lebensmittelproduktion mit dem Ziel, die Ernährung von Arbeiterfamilien durch bessere Nährstoffversorgung und schnellere Zubereitung zu verbessern. Seit 1884 bot Maggi Mehl aus Hülsenfrüchten (so genannten «Leguminosen») an, das durch vorhergehendes Rösten schnell zu garen und besonders eiweissreich war.

Auf einer Tagung der schweizerischen «Gemeinnützigen Gesellschaft» sprach 1882 der Arzt und Fabrikinspektor Dr. Fridolin Schuler über die miserable Ernährungssituation der Fabrikarbeiter: Arbeiterinnen fänden nicht mehr genug Zeit, um für ihre Familien zu kochen, kalte Speisen oder Alkohol ersetzten oft warme Mahlzeiten; in den Kantinen der Fabriken würden Mahlzeiten verabreicht, die zwar billig seien, aber nicht ausreichend nahrhaft. Die Folgen seien Unterernährung, Magenkrankheiten, hohe Kindersterblichkeit. Schuler propagierte eiweissreiche, leicht verdauliche Hülsenfrüchte/Leguminosen. Sie sollten der Arbeiterschaft in einer Form angeboten werden, die für schnelle Zubereitung geeignet und billig wäre. Die «Gesellschaft» wandte sich unter anderem an die Firma Maggi.

Julius Maggi experimentierte zwei Jahre lang mit verschiedenen Methoden mechanischer und chemischer Aufbereitung der Hülsenfrüchte und unterschiedlichen Mischungen. Die Ergebnisse wurden den Beauftragten der «Gemeinnützigen Gesellschaft» am 19. November 1884 vorgestellt, und von ihr für gut befunden. In einem Vertrag verpflichtete sich die Gesellschaft, drei Jahre lang ausschliesslich Maggis Leguminosen zu empfehlen. Maggi seinerseits garantierte für den Verkauf in der Schweiz einen Festpreis und regelmässige Produkt-Kontrollen. Der grosse Erfolg blieb aber zunächst aus. Der «Gesellschaft» wurde vorgeworfen, die Interessen eines privaten Unternehmens zu vertreten. Das Unternehmen Maggi wiederum hatte trotz der Unterstützung Probleme, sich am Markt gegen andere Anbieter von Suppenmehlen zu behaupten.

Ab 1885 brachte Maggi neun industriell hergestellte Leguminose-Sorten auf den Markt. Auf der schweizerischen Kochkunst-Ausstellung in Zürich 1885 erhielt er das «Diplom erster Klasse». 1886 folgten die ersten Fertigsuppen auf Basis von Leguminosenmehl und die Maggi-Würze als Konkurrenz für den von Justus von Liebig erfundenen Fleischextrakt. 1908 brachte Maggi den Brühwürfel auf den Markt.

Weitere Kommanditisten kamen hinzu, seit dem 1. Juni 1886 hieß die Firma nun «Maggi & Co». In den folgenden drei Jahren blieb allerdings der Absatz von Leguminosen deutlich hinter den Erwartungen zurück; erfolgreicher waren kochfertige Suppen. Erste Warenlager und Niederlassungen im Ausland wurden gegründet, 1887 auch im badischen Singen. Um für die geplante weitere Expansion zusätzliches Kapital zu beschaffen, wurde die Firma 1889 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt mit Julius Maggi als Generaldirektor.

Maggi führte für die damalige Zeit ungewöhnliche, umfangreiche Sozialleistungen wie Kantine, Arbeiterwohnungen, Betriebskrankenkasse, Witwen- und Altersrente sowie 1906 den freien Samstag ein.

Kurz nach Julius Maggis Tod 1912 wurde die Firma in eine Holdinggesellschaft umgewandelt, die Allgemeine MAGGI-Gesellschaft. Nach einer weiteren Umfirmierung zur Alimentana AG fusionierte Maggi 1947 mit der Nestlé-Gruppe zur Nestlé-Alimentana AG, der heutigen Nestlé AG.

Vermarktung

Bis 1885 hatte die Firma Maggi die Werbung für ihre Produkte selbst konzipiert. Anfangs wirkten die Packungen überaus schlicht. Sie waren mit Herstellernamen und Produktbezeichnung bedruckt, dazu einem Slogan wie «Für Arm & Reich». Ähnlich einfach waren die Werbeanzeigen: «Am besten, gesundesten und von keiner Concurrenz erreichter Billigkeit» (1884) oder «Eine Hauptsache bei der Zubereitung von Maggi-Suppen ist das Salzen bis zur Schmackhaftigkeit und das Kochen, bis die Suppen etwas schleimig werden.» (1885).

1886 richtete Maggi ein firmeneigenes Reklame- und Pressebüro ein, das Julius Maggi direkt unterstellt war. Als Leiter des Büros engagierte er den damals 22-jährigen Frank Wedekind, der als Schriftsteller noch völlig unbekannt war. Er blieb ein Jahr lang und schrieb in dieser Zeit 150 Werbetexte für Maggi. Nicht ganz klar ist bis heute, ob Wedekind sich bewusst ironische Übertreibungen gestattete, wenn er banale Massenartikel wie Fertigsuppen und Speisewürze mit immer neuen anekdotischen Einfällen empfahl. Hier eine seiner Arbeiten:

«Wenn der Kochkurs nicht wär’», seufzte das siebzehnjährige, schlanke, schwarzäugige Engelskind, «so wollte ich ja gerne heirathen. Aber er wünscht durchaus, dass ich vorher einen Kochkurs nehme.» «Elschen, beruhige Dich» sagte darauf die verständige Mutter. «Das nothwendigste will ich Dir schon beibringen; und dann würzest Du ihm jeden Mittag die Gerichte mit diesem Fläschchen hier. Pass mal auf, was der für Augen machen wird. Täglich giebt er Dir zwei Küsse mehr dafür! Es ist nämlich Maggi’s Suppen- und Speisewürze.» (Schriftlicher Kommentar von Julius Maggi: «Famos!»).

Auch nach Wedekinds Abgang ließ Maggi die intensive Werbetätigkeit fortsetzen, mit den seinerzeit dominierenden Werbemitteln Inserat und Plakat (in Frankreich z. B. entwarf der berühmte Jugendstilgraphiker Alfons Maria Mucha ein Plakat für die Firma).



Text: Wikipedia

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