Marstall München

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Der Marstall München, auch Ehemalige Hofreitschule und Marstall genannt, ist ein Nebengebäude der Münchner Residenz. Beim heute als Marstall bezeichneten Gebäude handelt sich um die königliche Reitschule; der Rest des Marstalls mit Kutschenremisen und Stallungen sowie Verwaltung ist im Zweiten Weltkrieg zerstört bzw. in den 90er-Jahren des 20. Jhd. abgerissen worden. Der klassizistische Bau wurde unter dem Oberststallmeister von Kesling von 1817 bis 1822 von Leo von Klenze als Ersatz für das vormalige Turnierhaus errichtet, wurde möglicherweise bei einem Luftangriff vom 24.–25. April 1944, während des Zweiten Weltkrieges zerstört und wurde 1969/70 unter Wahrung der äußeren Formen wiederaufgebaut.

Der Bau mit dem monumentalen Rundbogenportal, bekrönt mit Büsten von Kastor und Pollux, gilt als eines der reifsten Frühwerke Klenzes. Der Plastische Schmuck, acht runden Bronzereliefs mit Pferdeköpfen, zwischen den Fensterarchivolten und die Steinreliefs Kampf der Zentauren und Lapithen in den Portalzwickeln sind Werke Johann Martin von Wagners.

Von 1923 bis 1940 befand sich hier das Marstallmuseum, das heute im Südflügel des Nymphenburger Schlosses untergebracht ist. Heute dient der Marstall als Kulissenhaus, Werkstättengebäude und Studienbühne des Residenztheaters, Marstall.

Außer dem heute als Marstall München bezeichneten Reitschulgebäude verfügte München noch über einen "alten Marstall" unmittelbar südlich des Nationaltheaters, errichtet ab ca. 1580 (dem Jahr, in dem der erste Oberststallmeister berufen wurde), der nach Umzug des Marstalls erst als Münzamt diente und heute vom Landesamt für Denkmalpflege genutzt wird, den tatsächlichen "neuen" Marstall als Nachfolgegebäudekomplex zum alten Marstall, der das Reitschulgebäude auf beiden Seiten und L-förmig flankierte (plus Remisen auf der gegenüberliegenden Seite der Marstallstraße), den Marstall im Schloss Nymphenburg, der heute das oben erwähnte Marstallmuseum birgt, sowie einen weiteren Marstall am Schloss Lustheim, von dem nur noch ein einziges Gebäude (der Schöne Stall) erhalten ist, das lediglich Platz für ca. 16 Pferde bot, und Stallungen im Alten Schleißheimer Schloss.

Der Marstall verfügte über eine beachtliche Zahl an Mitarbeitern, über die Zeit schwankend mit der Bedeutung Bayerns. Zum reitenden Personal können in hierarchischer Reihe gezählt werden:

Oberststallmeister, Vizestallmeister bzw. adelige(r) Stallmeister (beide Positionen waren in der Geschichte nicht immer vorhanden), ggfs. Stallmeister (einige Stallmeister waren vorher Oberbereiter), Oberbereiter, Bereiter und Bereiterscholaren.

Der Fahrzeugbestand lag am Ende der Monarchie 1918 bei ca. 300; einige davon in nicht mehr fahrtauglichem Zustand. Zuletzt wurden auch Kraftfahrzeuge vom Marstall verwaltet.

Siegelmarken

Verzeichnis der Siegelmarken mit einem Bezug zum Marstall.


Text: Wikipedia

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