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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Motzen

Hörigkeit der Bewohner zur Herrschaft Zossen, Untertanspflichten dem schlossgesessenen Geschlecht derer von Torgau und ihrer Nachfolger gegenüber, die seit den Tagen unserer Geschichte auf der Noteburg hausten, hemmte fast jede freie Entwicklungsmöglichkeit und ließ einen freien Bauernstand kaum aufkommen.

Mit dem Aussterben der sächsischen Adelsfamilie gelangte 1490 mit der gesamten Herrschaft auch das jedenfalls durch Slawen gegründete Dorf an Brandenburg. 32 Hufen umfasste die Gemarkung, deren Acker vom Lehnschulzen und 14 Hüfnern bewirtschaftet wurden. Sie hatten alledem Amtshauptmann in Zossen zu dienen und mussten nötigenfalls auch bei Wege – und Dammbauten helfen.

In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges gingen sämtliche Kossätenhöfe ein, während sich von den Hüfnern 8 halten konnten. Die auf Gallun ansässigen Thümens besaßen außer der Wassermühle (Motzenmühle) „den Unterthanen gleich“ die Fischerei im See. Die Mühle scheint schon 1430 bestanden zu haben, denn es wird in diesem Jahre eine Stiftung von zwei Altären durch die Torgaus in der Zossener Kirche erwähnt, die mit Einkünften aus der „mule czu Motzen“ ausgestattet wurden.

Wenn auch in einem amtlichen Bericht von 1703 der Acker als „schlecht und sandig“ bezeichnet und außerdem gesagt wird, dass „sich die Unterthanen von der Hirse ernehren“ müssen, so war ihnen doch andernteils erlaubt, die zu ihrer Nahrung notwendigen Fische im See zu fangen.

Zur Zeit Friedrichs des Großen lagen noch große Ackerstrecken wüst, deren Bewirtschaftung nicht lohnte. Aber gerade dort entstanden später die ausgedehnten Ziegeleien, die für die Entwicklung des Dorfes nicht ohne Bedeutung blieben; hob sich doch die Einwohnerzahl von 267 um 1860 auf 683 im Jahre 1900.

Auch in wissenschaftlicher Hinsicht boten die – jetzt ausgelassenen – Gruben interessante Einblicke in frühere Erdentage. Es konnte dort nachgewiesen werden, dass in der letzten Interglazialzeit – also vor mehr als 30 000 Jahren - schon eine Pflanzenwelt unsere Heimat belebte, die der heutigen überaus ähnlich war.

Die Kirche entstammt der Zeit Friedrichs des Großen; sie wurde um 1755 an Stelle eines alten Holzbaues aus dem Ende des 14. Jahrhunderts errichtet.

Einwohnerzahl 1925 : 319 männl. 342 weibl.

Quelle: Adressbuch Teltow 1927