Myslowitz

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Mysłowice (deutsch Myslowitz) ist eine kreisfreie Stadt an der Przemsa in der polnischen Woiwodschaft Schlesien. Sie liegt etwa 9 km östlich von Katowice am Zusammenfluss der Weißen und der Schwarzen Przemsa am Dreikaisereck und zählt rund 75.000 Einwohner.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Myslowitz.

Geschichte

Die slawische Ortschaft entstand wahrscheinlich schon im 10. Jahrhundert und erhielt den patronymischen Name von einem Ritter Mysł(aw) im 12. Jahrhundert. Die erste urkundliche Erwähnung entstammt dem Jahre 1308, als der örtliche Priester namens Hunold erwähnt wurde. Damals lag die Stadt im Herzogtum Ratibor, einige Jahrzehnte später einem der Länder der böhmischen Krone, die zum Heiligen Römischen Reich gehörten. Durch ihre Lage an der Przemsa war sie über Jahrhunderte Grenzstadt zum Königreich Polen hin, jedoch umfasste die römisch-katholische Pfarrei von Myslowitz im Bistum Krakau für Jahrhunderte viele Ortschaften auf der polnische Seite der Grenze. Später wurde Myslowitz Sitz der Standesherrschaft Myslowitz-Kattowitz, deren Besitzer unter anderem die Familie von Tiele-Winckler war. Die Herrschaft war bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Besitz einiger Privilegien, zu denen auch die Bergbaurechte gehörten.

Im Jahre 1742 wurde mit dem größten Teil Schlesiens auch Myslowitz preußisch. Nachdem Russland auf dem Kongress 1815 Kongresspolen erhalten und Österreich 1846 den Freistaat Krakau annektiert hatte, trafen bis 1918 bei Myslowitz die Grenzen Preußens, Österreichs und Russlands zusammen. Nach der deutschen Reichsgründung 1871 wurde der Punkt Dreikaisereck genannt, weil die jeweiligen Länder einen Kaiser ala Repräsentant des Landes hatten.

Infolge der preußischen Städtereform wurde der Ort im Jahre 1808 (mit rund 400 Einwohnern) als Marktflecken eingeordnet. Die Wohnhäuser der Stadt und das Rathaus waren aus Schrotholz erbaut. Einen Aufschwung brachte die Gründung der Steinkohlegruben Gute Amalie und Gute Erwartung sowie des Zinkwerks Amalienhütte 1825, aber auch der Grenzhandel mit Österreich-Polen über die Przemsa-Holzbrücke. 1853 wurde südlich der eigentlichen Stadt der Neue Ring angelegt. Die Stadtrechte wurden im Jahre 1862 erneut verliehen. Bis 1818 gehörte der Ort dem Pleßer Kreise an und kam darauf zum Landkreis Beuthen, 1873 schließlich zum Landkreis Kattowitz.

Im Jahre 1847 wurde in Myslowitz der Übergangsbahnhof der Krakau-Oberschlesischen Eisenbahn (von Krakau) und der Oberschlesischen Eisenbahn (von Breslau) in Betrieb genommen. Im Jahre 1914 hatte die Stadt auf einer Fläche von 8,8 km² 18.800 Einwohner. Obwohl in den 1860ern nur ein Viertel der Bevölkerung deutschsprachig[2] und die Mehrheit um 1905 noch polnischsprachig war,[3] stimmten 1921 in der von Aufständen begleiteten Volksabstimmung in Oberschlesien 5827 Stimmberechtigte, das waren 56,3 Prozent der gültigen Stimmen, für einen Verbleib bei Deutschland.[4] Trotz dieses Ergebnisses wurde die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg, 1922. Polen bzw. der Autonomen Woiwodschaft Schlesien zugesprochen und trug seitdem den polnischen Namen Mysłowice.

Beim Überfall auf Polen im September 1939 wurde Mysłowice von der Wehrmacht besetzt und völkerrechtswidrig dem Deutschen Reich angeschlossen. Kurz darauf wurde die Myslowitzer Synagoge zerstört. Zwischen 1943 und 1945 befand sich in Fürstengrube (späterer Stadtteil Wesoła) das KZ Fürstengrube als Außenlager des KZ Auschwitz. Die Insassen wurden am 19. Januar 1945 mit dem KZ Fürstengrube-Todesmarsch vor der heranrückenden Roten Armee evakuiert.

Nach Kriegsende bildete Mysłowice wieder eine eigene Stadtgemeinde.(?)

Die Eingemeindungen des Jahres 1975, u. a. von Kosztowy, haben die Fläche auf 66 km² und die Einwohnerzahl auf 61.700 erhöht. Im Jahre 1977 wurden Imielin und Chełm Śląski eingemeindet, die allerdings im Jahre 1995 wieder eigenständig wurden.


Text: Wikipedia

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