Neptun Werft

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Siegelmarke Schiffswerft & Maschinenfabrik AG Neptun

Die Neptun Werft GmbH ist eine deutsche, in Rostock beheimatete Schiffswerft an der Warnow, die seit 1997 zur Meyer-Neptun-Gruppe gehört.


Geschichte

Gegründet 1850 als „Schiffswerft und Maschinenfabrik von Wilhelm Zeltz und Albrecht Tischbein“, war sie unter ihrem Direktor Henry Eugen Johns 1890 in die Actien-Gesellschaft „Neptun“ Schiffswerft und Maschinenfabrik in Rostock umgewandelt und aus den schwierigen Jahren herausgeführt worden. Unter Johns Nachfolger, dem jungen Vorstand Gerhard Barg, expandierte sie stark. Mehr als 1500 neue Schiffe wurden hier gebaut, noch mehr repariert und umgebaut. Der erste eiserne Schraubendampfer Deutschlands, die „Erbgroßherzog Friedrich Franz“ lief hier 1851 vom Stapel.

Ab 1927 gehörte die Werft zur Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft.

Während des Zweiten Weltkriegs bildete die Neptun-Werft zusammen mit den Ernst Heinkel Flugzeugwerken einen Schwerpunkt der Rüstungsindustrie in Rostock, unter anderem wurden hier ab 1941 zehn U-Boote vom Typ VII C gebaut.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Werft in die Sowjetische Aktiengesellschaft SAG Neptun umgewandelt. In den Nachkriegsjahren wurden vorwiegend Reparationsleistungen für die Sowjetunion durchgeführt. Neben Schiffsreparaturen gehörten auch Neubauten von Hebeschiffen und Loggern zu diesen Leistungen. 1953 wurde aus der SAG ein Volkseigener Betrieb und die Werft hieß ab diesem Zeitpunkt VEB Schiffswerft Neptun. Die Werftanlagen wurden bis 1989 ständig erweitert, zuletzt erstreckten sie sich vom Kabutzenhof bis nach Bramow. Zur Wende hatte die Werft über 7000 Beschäftigte. Zur Schiffswerft Neptun gehörten eine Reparaturwerft für militärische Schiffe in Gehlsdorf, ein Betriebsteil im Patriotischen Weg, eine KfZ-Werkstatt in der Budapester Straße sowie der Betriebssportplatz „Rote Erde“ an der Hans-Sachs-Allee. Es wurden Frachtschiffe, Fischlogger, Hebeschiffe, Feuerlöschboote, Fähren, Schlepper, Eisenbahnfährschiffe, Forschungsschiffe, Schwimmkräne, Eimerkettenschwimmbagger, RoRo-Frachter und Mehrzweckcontainer-Frachter gefertigt.

Nach der deutschen Wiedervereinigung gehörte die Werft zum Bremer-Vulkan-Verbund und musste 1991 auf Grund von EU-Beschränkungen den Schiffsneubau einstellen. 1993 erfolgte die Umfirmierung zur „Neptun Industrie Rostock GmbH“, 1997 wurde das Unternehmen Teil der Meyer-Werft-Unternehmensgruppe.

Seit 2001 werden auf der Neptun-Werft am neuen Standort weiter Warnow-abwärts wieder Schiffsneubauten durchgeführt: dies bezieht sich jedoch im Wesentlichen auf lange Flusskreuzfahrtschiffe wie die A-Rosa Bella oder die Viking Longships, denn diese unterliegen nicht den EU-Beschränkungen für den Schiffsneubau. Im Jahr 2011 wurde auch die Doppelendfähre Schleswig-Holstein für die Wyker Dampfschiffs-Reederei Föhr-Amrum GmbH gebaut, die diese im nordfriesischen Wattenmeer einsetzt.

Weiterhin konzentriert man sich auf Modernisierung und Reparatur jedweder Art schwimmender Fahrzeuge sowie die Herstellung von schiffbaulichen Ausrüstungskomponenten. Dazu gehören zum Beispiel Bauteile für RoRo-Schiffe oder Luxusyachten sowie Fähranleger und Krane. Im März 2006 wurde der Firmenname von „Neptun Stahlbau GmbH“ in „Neptun Werft GmbH“ geändert.

Die Neptun Werft GmbH beschäftigt 480 Mitarbeiter; ungefähr die gleiche Anzahl Mitarbeiter sind bei den verschiedenen Zulieferunternehmen beschäftigt (Stand Februar 2014).



Text: Wikipedia

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