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Neubukow

Neubukow ist eine amtsfreie Kleinstadt im Nordwesten des Landkreises Rostock in Mecklenburg-Vorpommern.

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Geschichte

Name

Der ursprüngliche Name Bukow kommt aus dem altpolabischen bukov und buk und bedeutet Buche. Erst 1260 wurde der Ort als novum oppidum bukow (neue Stadt Bukow) bezeichnet und 1270 als Nova Buchowe. Der Zusatz novum fehlte später, als der Ort Bucoywe (1278) und Bucowe (1304) genannt wurde. 1395 wurde wieder Nyen Bukowe geschrieben, was sich dann im Laufe der Zeit zu Neubukow wandelte. Altbukow, ein Dorf westlich von Neubukow, schrieb sich 1281 Bucoywe.[4] Mittelalter

Im 12. und 13. Jahrhundert bestand eine slawische Siedlung. Die Gründung der Stadt erfolgte in der Mitte des 13. Jahrhunderts bei der nahen Burg Bukow durch deutsche Neusiedler. Sie lag an der Straße von Rostock nach Wismar. 1192 wurde die Pfarre (Alt) Bukow erwähnt und 1246 ein Heinricus de Bukowe.[5] 1260 wurde dann die Stadt als nouo opido Bukow erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt wurde, wie einige Städte, die in dieser Zeit in Mecklenburg gegründet wurden, mit einem nahezu rechtwinkligen, gitterförmigen Straßennetz, einem zentralen Markt mit Rathaus und einer Stadtbefestigung mit ursprünglich vier Stadttoren angelegt.

Mit dem Bau der gotischen dreischiffigen Pfarrkirche als Hallenkirche wurde nach der Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen. Der Turm ist wahrscheinlich aus dem 15. Jahrhundert.[6] Der älteste schriftliche Nachweis der Wassermühle stammt von 1304. Drei Angehörige der Familie von der Lühe auf Panzow gründeten 1326 in der Kirche eine Vikarie, die besagte, dass ein bestimmter Priester an einem bestimmten Altar, an einem festgelegten Tag eine Messe für das Seelenheil der Familienmitglieder zu lesen habe. Die Vikarie war mit Einkünften aus Lischow bewidmet.[7] Neubukow wurde eine Landstadt in Mecklenburg und war bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten.

Erster Pastor der neuen Lehre nach der Reformation war Georg Freudenberg, er wurde 1549 berufen und blieb bis 1594 in der Gemeinde. 1594 wurde auch auf dem Landtag zu Sternberg die Erhebung des lutherischen Bekenntnisses zur Landeskirche beschlossen.

1700 bis 1900

Seit 1709 gab es in der Stadt eine Apotheke. 1788 entstand das zweigeschossige, schlichte barocke Rathaus mit seinem Mansarddach und dem Mittelgiebel.

Von Mai 1814 bis April 1823 war Ernst (Johann Adolf) Schliemann, der Vater von Heinrich Schliemann Pastor in Neubukow.[8] Am 22. Dezember 1883 erreichte der erste Zug Neubukow, und am 6. Oktober 1890 wurde die Neubukower Rübenbahn eröffnet. Zu dieser Zeit hatte Neubukow knapp 2000 Einwohner. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Deutschlands erste Gipsbindenfabrik von A. Moratzky gegründet. In den 1950er Jahren wurde dann die Produktion eingestellt.

Anfang des 19. Jahrhunderts siedelten sich Juden im Ort an, die 1840 an der Wismarschen Straße einen jüdischen Friedhof errichteten. In der Zeit des Nationalsozialismus 1934 wurde er geschändet, 1964 zu DDR-Zeiten wurde aus den Resten eine Gedenkstätte gestaltet, zu der 1983 eine Gedenktafel hinzukam.

Neuere Zeit

Während des Zweiten Weltkrieges mussten Kriegsgefangene sowie zahlreiche Frauen und Männer aus von Deutschland besetzten Ländern Zwangsarbeit, u. a. bei der Deutschen Reichsbahn verrichten. 1942 wurde unweit des Schützenplatzes ein Barackenlager für diese Zwangsarbeiter gebaut.

Am 2. Mai 1945 zog die Rote Armee in Neubukow ein und übernahm den Ort, etliche Häuser und Wohnungen wurden geplündert. Vor der Kapitulation am 8. Mai 1945 hatte der Ort um die 2.000 Einwohner. Danach zogen Heimatvertriebene und Flüchtlinge durch das Land und suchten Unterkunft. Die Einwohnerzahl stieg um etwa das Doppelte an. Nach der Bodenreform bekamen viele dieser Einwanderer Land zugewiesen und wurden sesshaft. Der Mangel an Wohnraum war ein Problem, jede verfügbare Kammer wurde genutzt. Das ursprüngliche Problem der Arbeitslosigkeit konnte zum Teil durch den Wiederaufbau der Werften in Wismar gelöst werden, hier arbeiteten 1947 schon etwa 2.000 Menschen auf der Mathias-Thesen-Werft.[9]

Innenstadt und das Rathaus von 1788 wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert.

Von 1952 bis 2011 gehörte Neubukow zum Kreis Bad Doberan (bis 1990 im DDR-Bezirk Rostock, 1990–2011 im Land Mecklenburg-Vorpommern). Seit 2011 liegt die Stadt im Landkreis Rostock.


Text: Wikipedia

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