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Neuenburg am Rhein

Neuenburg am Rhein (bis 1975 Neuenburg) ist eine Kleinstadt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Neuenburg.

Bernhard von Sachsen-Weimar

Sonstige

Geschichte

Bis zum 19. Jahrhundert

Die Stadt wurde 1175 von Herzog Berthold IV. von Zähringen in der typischen Zähringer-Bauweise in Kreuzform als Sicherung von zwei sich kreuzenden Wegen gegründet. Anlass der Stadtgründung waren Expansionsversuche der Staufer von ihrem Besitz Badenweiler in ihre Besitzungen im benachbarten Elsass. Die Zähringer sicherten damit den Rheinübergang und konnten von den Benutzern Tribut verlangen. Sie starben allerdings 1218 aus.

Das Kloster Gutnau wurde gemäß der Nachricht aus dem Liber Originum des Abtes Caspar Molitoris von Guta, einer Nonne aus dem Kloster Sitzenkirch, mit Hilfe einer erhaltenen Erbschaft im Jahr 1181 gegründet. Das erste Klostergebäude befand sich wohl unmittelbar am Rhein, wurde aber später weiter vom Ufer entfernt gegen Auggen wieder errichtet.

1219 wurde Neuenburg am Rhein durch König Friedrich II. zur freien Reichsstadt erklärt. 1274 wurde dies bestätigt. Im Mittelalter erlebte die Stadt eine Blütezeit und gewann aufgrund der Lage an einem Rheinübergang große politische Bedeutung. Zwischen 1272/73 und 1283 war Johannes Brunwart Schultheiß von Neuenburg. Er fand als Brunwart von Ǒghein mit fünf konventionell zu nennenden höfischen Minneliedern Eingang in die Große Heidelberger Liederhandschrift des frühen 14. Jahrhunderts (Codex Manesse, 258v.).

Am 24. Dezember 1292 erhielt die Stadt von König Adolf von Nassau das Adolphinische Privilegium. 1302 zerstörte ein verheerendes Hochwasser des Rheins nahezu die halbe Stadt. 1311 kam die Stadt an die Habsburger und wurde damit ein Teil von Vorderösterreich. 1403 erweiterte König Ruprecht das Stadtrecht. 1525 zerstörte erneut ein Hochwasser die halbe Stadt sowie das ehemals prachtvolle Münster bis auf den Chor.

In den Jahren 1618 bis 1648 fand der Dreißigjährige Krieg statt. Truppen verschiedener Herkunft zogen durch die Stadt; sie und die gesamte Umgebung mussten verschiedene Besatzungen, viele Plünderungen sowie Zerstörungen erdulden. Der Bevölkerungsverlust war sehr hoch. 1639 verstarb in der Stadt der Feldherr Bernhard von Sachsen-Weimar. 1675 wurde das Neuenburger Kapuzinerkloster, das erst 1612 errichtet worden war, durch Vauban geschleift. Auch im Spanischen Erbfolgekrieg geriet Neuenburg in das Kriegsgebiet, besonders vor der Schlacht bei Friedlingen in der Nähe von Basel am 14. Oktober 1702. Nach zwei Jahren französischer Besetzung wurde Neuenburg auf Befehl des französischen Königs Ludwig XIV. im April 1704 vollständig zerstört und die Bevölkerung fand insbesondere Aufnahme im Hoheitsgebiet des Fürstbistums Basel in Schliengen und Steinenstadt. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten fanden weitere Erbfolgekriege statt. Es gab immer wieder Zusammenstöße zwischen Habsburg auf der rechten Rheinseite und Frankreich auf der linken Rheinseite, dabei wechselte Neuenburg als so genannte Frontstadt je nach Besatzung öfters die Herrschaft.

Nach der Eroberung der rechtsrheinischen Gebiete durch Napoléon Bonaparte und die Neuordnung der Besitzverhältnisse durch ihn verloren die Habsburger die Gebiete Vorderösterreichs. 1806 wurde die Stadt Neuenburg in das 1806 neu gegründete Großherzogtum Baden eingegliedert, das 1871 ein Bundesstaat des Deutschen Reiches wurde. 20. Jahrhundert

Nach dem Angriff der Wehrmacht 1940 auf Frankreich geriet Neuenburg als Frontstadt unter Beschuss. Es war die erste deutsche Stadt, die während des Zweiten Weltkrieges vollständig zerstört wurde.[4]

Am 9. Februar 1945 zogen sich nach Kämpfen um den Brückenkopf Elsass die letzten deutschen Truppen über die Brücke von Chalampé nach Neuenburg zurück und sprengten die Brücke um 8 Uhr, womit der Kampf um diesen Brückenkopf endete.[5][6] 1962/63 wurde der Neubau einer Straßen- kombiniert mit einer einspurigen Eisenbahnbrücke über den nun in „Altrhein“ und Rheinseitenkanal geteilten Rhein fertiggestellt und am 17. August 1963 eingeweiht.[7]

Im April 1945 endete nach der Eroberung durch die französische Armee für Neuenburg der Zweite Weltkrieg. Die Stadt wurde Teil der französischen Besatzungszone und Teil des Landes Baden, das sich 1952 mit Württemberg-Hohenzollern und Württemberg-Baden zum neuen Bundesland Baden-Württemberg vereinigte.

Am 19. Dezember 1959 wurde die Strecke Neuenburg-Märkt des neuen Rheinseitenkanals feierlich eingeweiht.[8]


Text: Wikipedia

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