Niederlehme Spaziergang

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Aus Richtung Königs Wusterhausen kommend, gleich hinter der Schleuse des Ortsteiles Neue Mühle beginnt der Ortsteil Niederlehme. Das Gebiet vom Ortseingang bis zum Bahnübergang wurde in den 20er Jahren besiedelt. Aus dieser Zeit stammen schöne Siedlungshäuser und Villen, die teilweise heute noch zu sehen sind.

Der einzige Gutshof von Niederlehme war in der Friedrich Ebertstrasse 30. Auf dem Gelände befanden sich das Gutshaus, Nebengebäude für Bedienstete und ein Pferdestall. Letzteren nutzte man später als Hanger und als Mehrzweckgebäude.

Zwischen dem Drosselweg und der Dahmestrasse befand sich die Villa Elisabeth mit einer schönen Parklandschaft. Vor dem Bahnübergang stand bis 2007 die Segelfliegerschule mit einem weiteren Hanger bevor die modernen Villen 2008 gebaut wurden. Am Bahnübergang der Strecke Königs Wusterhausen-Frankfurt/Oder, liegt das im Jahr 1898 erbaute Bahnhofsgebäude.

Hinter dem Bahnübergang links wurde von ca. 1965 bis 1980 ein großes Braunkohlelager für die Versorgung Berlins mit der Lausitzer Braunkohle als Staatsreserve angelegt. Gegenüber von diesem Gelände führt die Goethestraße an der Fontane Grundschule vorbei, durch die 1936 gegründete Wohnsiedlung "Morgenrot" ins Gewerbegebiet „Am Möllenberg“ und zum Industriegebiet der Hühnermastanlage.

Gehen wir zurück auf die Hauptstraße, finden wir das ehemalige Schulgebäude „ Neue Grundschule“, erbaut in den 30er Jahren. Das darauf folgende Gebiet mit Einfamilienhäusern, auch Kolonie genannt, entstanden im Zusammenhang mit dem Bau der Kalk Sandstein Fabrik.

Schon weithin sichtbar ist der mit Niederlehmer Kalksandstein erbauten Niederlehmer Wasserturmes. Schräg gegenüber liegt die zunächst als Beamtenwohnhaus, nach 1933 als Rathaus und nach dem Krieg als Gemeindehaus genutzte Villa.

Hinter dem angrenzenden Gelände befindet sich der nur noch teilweise vorhandene Möllenberg. Auf seiner höchsten Erhebung in südwestlicher Richtung befand sich bis in die 30er Jahren das Restaurant „Wilhelmshöhe“ mit einem Aussichtsturm.

Weiter am Beamtenwohnhaus auf der Karl-Marx-Straße 31 vorbei, führt vor dem Niederlehmer Wasserturm der Dahme Radweg R 20. Er überquert die Dahme über eine schöne Brücke aus Holz. Gleich nach dem Autobahntunnel befindet sich das Kalksandsteinwerk. Auf dem Gelände befand sich früher eine Kaserne welche später als Sozialgebäude des Betriebes genutzt wurde. Das Haus wie auch die ehemalige Direktorenvilla wurde abgerissen. Gegenüber steht das damals als Poststelle genutzte Gebäude, wo Heinz Rühmann seine Briefmarken kaufte.

Nach der Kreuzung führt eine kleine Straße am "Neuen Friedhof". Auf diesem Gelände stand bis ca. 1860 eine Ziegelei. Davor in einem Graben, die Straße unterquerend, befand sich eine von den 7 Gleisanlagen in Niederlehme, auf denen man die Produkte zur Verladung per Schiff transportierte.

Weiter führt der Weg zum Luch, ein interessantes Feuchtgebiet am Rand des Höhenzuges Wilhelmshöhe bis an den vor dem Drachenberg liegenden Sportplatz. Es folgt die im Jahre 1914 erbaute evangelische Kirche.

Gegenüber der Kirche führt uns die Dorfstraße in die im slawischen Rundbau angelegte Dorfmitte. Hier stehen die ältesten Häuser Niederlehmes, einige Dreiseitenhöfe sowie die alte Grundschule. Auf dem Dorfanger stand ein Glockenturm der einem Feuer zum Opfer viel, sowie eine Holzkirche die 1693 vom Sturm umgeworfen wurde.

Entlang der Hauptstraße passieren wir dann das Industriegebiet der Sand- und Mörtelwerke und weiter, die größte Kleingartenanlage Deutschlands mit ca. 1500 Gärten. Vorbei an der Gaststätte „Zum Wasserfreund“ bis zum Seniorenheim „Regine Hildebrand“. Von 1957 bis 1990 war hier auf einem großen Areal das Nachrichtenregiment der Nationalen Volksarmee mit 700 Soldaten stationiert.

Von 1941 bis 1945 produzierte auf einem Teilgelände das Paraxolwerk Frankfurt Munitionssprengstoff. Weiter nach Ziegenhals befindet sich in der Seestrasse Nr. 27 das Gelände der ehemaligen der „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“. Gleich dahinter am Großen Zug das Gelände des ehemaligen Restaurant und Logierhaus „Zur schönen Aussicht“. Hier endet nun nach 7,5 km der Ort und mündet in dem zu Wernsdorf gehörenden Teil Ziegenhals.

Reiner Fischer, Heimatverein Niederlehme e.V.