Oberpollinger

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Der Oberpollinger ist ein bekanntes Warenhaus in der Neuhauser Straße in München. Es wird von der Karstadt Premium GmbH geführt und ist das nach Fläche größte Warenhaus in Süddeutschland. Das Gebäude wurde 1905 durch Max Littmann im Stil des Historismus in Form der Neurenaissance erbaut und steht unter Denkmalschutz.

Reklamemarken

Katalog der Reklamemarken mit einem Bezug zum Kaufhaus Oberpollinger.

Oberpollinger-Serienmarke

Serie 2 Burgen und Schlösser in Bayern

Serie 3 Burgen und Schlösser in Tirol

Serie 4 Perlen der Deutschen Alpen

Sonstige

Geschichte

Im Grundriss des heutigen Gebäudes standen ursprünglich fünf schmale mittelalterliche Bürgerhäuser und an der östlichen Ecke das Gebäude des fürstlichen Großzollamts, wie aus dem Sandtnerschen Stadtmodell von 1570 hervorgeht. 1837 wurde das Zollamt in das herzogliche Salzamt umgewandelt. Das Nachbarhaus war seit 1556 eine Brauerei, die mehrmals den Besitzer wechselte, bis sie 1584 durch den Brauer Christoph Pollinger übernommen wurde. Seine Familie, eine alt eingesessene Brauerei-Dynastie, besaß nahe dem Angerkloster, in der Nähe der Sendlinger Straße, eine zweite Braustätte. Bald unterscheiden die Münchner zwischen dem „Unteren“ und dem „Oberen“ Pollinger. So entstand der Name „Oberpollinger“. 1850 erwarb ein Braumeister aus Kulmbach namens Heiss die Brauerei die seit 1842 auch Tafernwirtschaft war und 1853 kaufte er das westlich angrenzende Salzamt hinzu. Seit 1861 waren auch die beiden östlich benachbarten Häuser mit der Brauerei und Wirtschaft Oberpollinger in einer Hand vereint.

Die im trotz aller zwischenzeitlichen Umbauten im Wesentlichen immer noch mittelalterliche Architektur wurde 1891 ersetzt. Das „Hôtel Oberpollinger“ im Stil des Spätklassizismus übernahm den Namen der Brauerei und überspannte die ehemals vier Grundstücke. Das Hotel war nicht erfolgreich. Es wurde 1899, 1901 und 1903 verkauft und geriet Ende 1903 in die Zwangsversteigerung. Dabei erwarb das Hamburger Warenhausunternehmen M. J. Emden Söhne das Grundstück und ließ das Gebäude abbrechen. Die Stadt legte Wert darauf, die westlich angrenzende Herzog-Max-Straße (heute Maxburgstraße) zu verbreitern. Dazu kaufte das Unternehmen auch die beiden östlich angrenzenden mittelalterlichen Bauten hinzu. Im Gegenzug dafür im Westen einen Anteil der Stadt als Straßenraum zu überlassen, bekam es das Recht, die ehemals sechs Grundstücke zusammenzufassen und durchgehend mit einem Warenhaus zu bebauen.

Dazu wurde die Kaufhaus Oberpollinger G.m.b.H. gegründet. Architekt Max Littmann legte 1904 einem Entwurf vor, den er mehrfach überarbeiten musste und ließ in nur rund zehn Monaten Bauzeit den Warenhaus-Neubau in der Neuhauser Straße errichten, der am 14. März 1905 eröffnet wurde.

Die Rudolph Karstadt A.G. übernahm im Jahr 1927 mit der gesamten Firma M. J. Emden Söhne auch das Münchner Warenhaus Oberpollinger; der traditionelle Name wurde bewusst beibehalten, um den Kunden Kontinuität zu signalisieren. 1931 wurde das Gebäude durch den Architekten Philipp Schaefer erweitert und zum Teil umgebaut.

Das Warenhaus wurde am 8. Januar 1945 bei einem Bombenangriff schwer beschädigt, aber bereits 1947 teilweise wieder eröffnet.

In den Jahren 2005 und 2006 wurde das Warenhaus vollständig umgebaut und durch einen nördlich anschließenden Erweiterungsbau um eine Fläche von 13.600 m² erweitert. Nach der vollständigen Wiedereröffnung im Oktober 2006 umfasste der Oberpollinger zusammen mit dem baulich vom Stammhaus getrennten, knapp 200 Meter entfernten „Karstadt Haus Oberpollinger am Dom“ nun eine Verkaufsfläche von 53.000 m² und war damit kurzzeitig nach dem KaDeWe das zweitgrößte Warenhaus in Deutschland.

Seit 2007 tritt das ehemalige „Haus am Karlstor“ nicht mehr als „Karstadt Oberpollinger“ auf, sondern als „Oberpollinger München“, bis 2010 mit dem deutlich kleineren Zusatz „Karstadt Premium Group“. Auch dieser Zusatz wurde, um die Marke deutlich von Karstadt-Filialen zu differenzieren, entfernt. Das ehemalige „Karstadt Haus Oberpollinger am Dom“ wurde gleichzeitig in „Karstadt Haus am Dom“ umbenannt. Das durch einen Übergang im ersten Stock und im Untergeschoss mit dem „Oberpollinger“ verbundene Sporthaus wurde Anfang 2008 von „Karstadt Oberpollinger Sport“ in „Karstadt sports“ umbenannt. Ende März 2010 wurde das „Haus am Dom“ schließlich geschlossen.



Text: Wikipedia

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