Oberpostdirektion Dresden

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Das Gebäude der Oberpostdirektion Dresden mit Adresse Postplatz 2 in Dresden wurde ab 1876 in mehreren Bauetappen im Auftrag der Kaiserlichen Reichspost auf einem Grundstück an der Annenstraße zwischen Marienstraße und Am See erbaut. Mit seiner markanten Straßenfront und den beiden Eckbauten prägte es gemeinsam mit dem benachbarten Telegrafenamt das Bild des Postplatzes. Durch die Luftangriffe auf Dresden wurde es 1945 schwer beschädigt, zum Teil zerstört. Die Flügel an der Annen- und der Marienstraße wurden 1952 bis zum Souterraingeschoss abgerissen, der Flügel an der Straße Am See wurde vereinfacht wiederhergestellt und nutzbar gemacht.

Geschichte

Im Zusammenhang mit der Neuorganisation des Postwesens nach der Reichsgründung 1871 und den wachsenden Anforderungen an den Postverkehr beschloss die Kaiserliche Reichspost, auf einem Grundstück an der Annenstraße / Marienstraße ein großzügiges Dienst- und Verwaltungsgebäude zu errichten, welches neben der Oberpostdirektion auch die Oberpostkasse sowie eine Zolldienststelle aufnehmen sollte. 1887 erwarb die Post dafür die Grundstücke Annenstraße 3 und 5 sowie Marienstraße 27 bis 29 für 1.685.000 Goldmark. Die Planungs- und Projektierungsarbeiten erstreckten sich über mehrere Jahre und erfolgten in Zusammenarbeit mit drei renommierten Architekten dieser Zeit: dem Berliner Regierungs- und Baurat Professor Carl Schwatlo, dem königlich-sächsischen Landbaumeister Adolph Canzler und dem königlich-sächsischen Bezirksbaumeister Carl Christian Zopff.

Ursprünglich planten Carl Schwatlo und Adolph Canzler ein zweistöckiges Gebäude mit einfacher Fassade. Nach Vereinigung der Post- und Telegraphenverwaltung und mit der geplanten Gründung einer gemeinsamen Bauabteilung der beiden sächsischen Oberpostdirektionen in Dresden und Leipzig entschied man sich zu einer grundlegenden Überarbeitung des Entwurfs und wählte den Baumeister Carl Zopff zum ausführenden Architekten. Schwierigkeiten ergaben sich beim Bau durch den Untergrund (ursprünglich befanden sich hier ein See bzw. Teile des Stadtgrabens), was eine besondere Verstärkung der Fundamente erforderlich machte.

Zwischen 1876 und 1881 entstand zunächst das monumentale Hauptgebäude Annenstraße / Am See mit drei Stockwerken und zwei Seitenflügeln. Die Fassadengestaltung erfolgte in Anlehnung an ähnliche öffentliche Bauten dieser Zeit im Stil der italienischen Renaissance. Die Baukosten betrugen 1,1 Millionen Mark.

Nachdem das in unmittelbarer Nachbarschaft stehende alte Posthaus der sächsischen Post trotz mehrfacher Umbauten nicht mehr ausreichend war, baute man von 1901 bis 1906 an das Gebäude der Oberpostdirektion ein neues Haus an, welches nach seiner Fertigstellung das Postamt Dresden 1 aufnahm. Die Fassadengestaltung erfolgte in Anlehnung an den bereits vorhandenen Gebäudeteil, wobei die Ecke am Postplatz (Marienstraße / Annenstraße) durch einen markanten und von einer Kuppel bekrönten Bau architektonischbetont wurde. Für diesen Erweiterungsbau mussten weitere ältere Gebäude, darunter das bekannte Gasthaus „Goldener Ring“ weichen. 1927/28 erfolgte im Innenhof zwischen beiden Gebäuden ein weiterer Neubau, der das Telegrafenamt aufnahm.

Als Ergebnis der 8. Jahresschau Deutscher Arbeit Dresden „Reisen und Wandern“ entstand ab 1929 das kulturhistorische Museum Sächsische Poststube. Es befand sich in der Oberpostdirektion und wurde kriegsbedingt ins Schloss Schleinitz ausgelagert. Ein Teil der Sammlung kam dort durch Plünderungen abhanden oder wurde zerstört.

Anfang 1945 wurde das Gebäude der Oberpostdirektion schwer beschädigt und teilweise zerstört. Vom Hauptgebäude und den Seitenflügeln an der Annen- und Marienstraße sind heute nur noch die Fundamente und Teile des Sockels mit den Treppeneingängen erhalten, während der rückwärtige Flügel noch bis zum ersten Stock steht. Erhalten blieben außerdem die im Innenhof stehenden Hintergebäude. Am Sockelgeschoss des früheren Hauptgebäudes erinnert eine 1993 angebrachte Gedenktafel an die Ereignisse des Volksaufstandes in der DDR am 17. Juni 1953.

Siegelmarken

Katalog der Siegelmarken der Oberpostdirektion Dresden.

Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.