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Pölitz

Police (deutsch Pölitz) ist eine Stadt und Sitz des Powiat Policki (Kreis Police) sowie der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde Police in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Ein Ritter Bartholomeus de Polyz oder de Poliz wird 1249[3] und 1252[4] als Zeuge in Urkunden Herzog Barnims I. von Pommern genannt. Die erste Nennung des Ortes selber erfolgte 1253, als Herzog Barnim I. in Politz eine Urkunde ausstellte, mit der er das Dorf Pomerensdorf an die Bürgerschaft der Stadt Stettin verkaufte.[5]

Im Jahre 1260 verlieh Herzog Barnim I. dem Ort Politz das Stadtrecht nach Magdeburger Recht. Zugleich wies er der Stadt Fischereirechte, Land und weitere Privilegien zu. Als Herr der Stadt erscheint 1292 und 1299 der pommersche Hofmarschall Otto von Drake.

Nachdem Otto von Drake starb, ohne Erben zu hinterlassen, setzte Herzog Otto I. von Pommern an seiner Stelle die Stadt Stettin als Stadtherrn ein. Pölitz blieb zwar in der inneren Verwaltung autonom und behielt auch das Verfügungsrecht über den städtischen Besitz, musste aber Abgaben an Stettin leisten. Hierzu zählten neben einer jährlichen Orböde Lieferungen von Holz, Butter und Fischen. Dieses Verhältnis zwischen Pölitz und Stettin wurde in Vergleichen von 1571 und von 1758 näher geregelt, blieb aber bis ins 19. Jahrhundert eine Quelle von Streitigkeiten.

1510 erhielt Pölitz ein Schöffenbuch. 1528 wurden die drei vorhandenen Gilden durch eine Schützengilde ersetzt. Die Reformation wurde 1534 durchgeführt.

1724 wurde die Stadt Pölitz in den Kreis Randow eingegliedert.

In den 1890er Jahren wurde eine neue Marienkirche an der Mühlenstraße errichtet, die 1895 als evangelisches Gotteshaus eingeweiht wurde. Die alte Marienkirche auf dem Markt wurde 1896 bis auf die Sakristei, die bis heute erhalten ist, abgerissen.

Um das Jahr 1930 hatte die Gemarkung der Stadt Pölitz eine Flächengröße von 18,4 km², und in dem Stadtgebiet standen zusammen 448 Wohnhäuser an drei verschiedenen Wohnorten:[6]

Kalkbrennerei

Pölitz

Schanze

Im Jahr 1926 wurden in der Stadt Pölitz 4963 Einwohner, darunter 46 Katholiken und neun Juden, gezählt, die auf 1.346 Haushaltungen verteilt waren.[6] Bei der Auflösung des Landkreises Randow 1939 wurde Pölitz dem Stadtkreis Stettin angeschlossen.

1937 wurden die Hydrierwerke Pölitz AG gegründet, die zur Herstellung von synthetischem Benzin dienten. Hauptinvestoren waren die I.G. Farben, die Rhenania-Ossag und die Deutsch-Amerikanische Petroleum Gesellschaft. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich auf dem Gelände der Hydrierwerke ein Außenlager des Konzentrationslagers Stutthof. Die Hydrierwerke Pölitz waren größter Erzeuger von synthetischem Flugbenzin im Reich. Sie wurden bereits ab 1940 von der britischen RAF und besonders erfolgreich 1944 mehrfach von der 8th Air Force angegriffen und schwer zerstört. Dabei verloren viele Arbeitskräfte, darunter besonders Häftlinge, ihr Leben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Werke 1945 und 1946 demontiert, die technischen Anlagen als Reparationsleistung in die Sowjetunion gebracht. Auch zwangsverpflichtete deutsche Frauen und Mädchen wurden für die Arbeiten eingesetzt.[7] Nach Abschluss der Demontage, Mitte 1946, wurde das im Stettiner Zipfel gelegene Pölitz der Verwaltung der Volksrepublik Polen unterstellt. Die Stadt wurde in Police umbenannt, und es begann die Zuwanderung polnischer Bevölkerung. Damit einher ging die „wilde“ Vertreibung der deutschen Einwohner.

Nach 1946 wurde Jasienica (Jasenitz) eingemeindet. Die Chemiewerke Zakłady Chemiczne Police entstanden im Jahre 1964 und erhielt einen eigenen Bahnanschluss zur Bahnstrecke Szczecin–Trzebież Szczeciński. Police ist seit 1999 die Kreisstadt des Powiat Policki.

Text: Wikipedia

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Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.


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