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Palais Porcia

Siegelmarke Bayerische Vereinsbank

Das denkmalgeschützte Palais Porcia (auch: Palais Portia oder Palais Porzia) (Kardinal-Faulhaber-Straße 12; früher: Promenadestraße 12) in der nordwestlichen Altstadt von München wurde 1693 von Hofbaumeister Enrico Zuccalli für Maria Anna Katharina Gräfin Fugger und ihren Ehemann Paul Graf Fugger zu Mickhausen und Duttenstein als Vierflügelanlage erbaut. 1731 - 37 wurde es durch François de Cuvilliés d.Ä. aufwendig umgestaltet.


Geschichte

An der Stelle des späteren Palais zeigt das Münchener Stadtmodell von Jakob Sandtner von 1570 zwei Häuser, die 1622 in adeligem Besitz vereint und um 1625 umgebaut wurden.

Dieses Anwesen erwarb 1693 Maria Anna Gräfin Fugger (1651 - 1729) und ließ auf eigene Kosten den Neubau für sich und Ihren Ehemann Paul Graf Fugger zu Mickhausen und Duttenstein errichten. Sie war jung als Hofdame der Kurfürstin Henriette Adelheid von Savoyen nach München gekommen und war eine geborene San Martino d'Aglie aus Turin. Durch den ebenfalls aus Italien stammenden kurfürstlichen Hofbaumeister Enrico Zuccalli ließ sie die (teilweise erhaltenen) Pläne anfertigen und durch den Hofmaurermeister Philipp Zwerger 1693-94 ausführen. Um einen Innenhof gruppierten sich ein je dreigeschossiger Straßen- und Rückflügel, die durch Arkadentrakte verbunden wurden. Die Fassade zeichnet sich durch die Verwendung einer nobilitierenden Kolossalordnung aus, bei der die großen Pilaster über zwei Geschosse reichen. Das Palais war der erste Münchener Palast im Stil des italienischen Barocks.

1731 schenkte der bayerische Kurfürst Karl Albrecht den Palast seiner Geliebten, der Josepha Maria Gräfin (1742) Morawitzky auf Tenczin und Rudnitz. Nach deren späteren Mann, dem Fürsten Porcia, hat das Palais seinen heutigen Namen. 1731 - 1737 wurde das Gebäude von Hofbaumeister François de Cuvilliés im Stil des Rokoko umgestaltet. U.a. ersetzte er die Balkonbalustrade durch ein Schmiedeeisengitter, in dessen reicher Verzierung die Initialen J, T und M für Josepha Topor-Morawitzky eingearbeitet sind.

1819 ging das Haus für 70.000 Gulden an die Literarische Gesellschaft Museum, die von Leo von Klenze einen Saal einbauen ließ. Das Palais wurde 1934 von der Bayerischen Vereinsbank gekauft und gehört heute der HypoVereinsbank. 1944 wurde das Gebäude von Bomben zerstört. 1952 wurde an die gerettete Fassade an der heutigen Kardinal-Faulhaber-Straße ein Neubau mit vergrößertem Innenhof angeschlossen. Im Inneren wurden einige der neuerbauten Räume an der Straßenfront mit der Fassade nachempfundenen (neo-)barocken Formen geschmückt. Im Sommer 2008 wurde die Fassade saniert und die Fassung von 1736 - also nach Cuvilliés - rekonstruiert. Dazu waren genaue Untersuchungen der rund zehn historischen Farbschichten nötig. Das Gebäude erhielt den Fassadenpreis der Landeshauptstadt München 2009.



Text: Wikipedia

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