Parks Range

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Die Parks Range ist ein ehemaliges Militärgelände der US-Truppen im Berliner Stadtteil Lichterfelde-Süd. Genutzt wurde es seit 1953 von der Berlin Brigade der U.S. Army. Auf dem Übungsgelände an der Osdorfer Straße, direkt an der Grenze zum brandenburgischen Teltow-Seehof gelegen, befand sich unter anderem eine Häuserkampf-Anlage, die unter dem Namen „Doughboy City“ bekannt wurde. 1975 wurde das Gelände erweitert und umfasste ca. 70 ha. Das gesamte Militärgelände wurde umgangssprachlich auch US-Geisterstadt genannt und war seinerzeit auf den Berliner Stadtplänen so bezeichnet - als weiße Fläche. Anders in einem Stadtplan, wie ihn die Nationale Volksarmee der Deutsche Demokratische Republik in Gebrauch hatte. Hier waren Details des Truppenübungsgeländes eingezeichnet. Der Namensgeber für den Truppenübungsplatz ist Generalmajor Floyd Lavinius Parks, der von Juli bis Oktober 1945 kommandierender Militärgouverneur des amerikanischen Sektors war.

Nach jahrelangem Kampf Lichterfelder Bürger gegen den Militärübungslärm in Parks Range hatten die Amerikaner Mitte 1989 Zugeständnisse gemacht. Zwischen 22 und 7 Uhr wurden die Schießübungen auf Kleinkaliberwaffen mit „blinder“ Munition beschränkt. Des Weiteren wurde zugesagt, dass zu diesen Zeiten keine Konvois mehr anrollen, keine Hubschrauber-Tiefflüge stattfinden und das Kampftraining in der „Geisterstadt“ von geräuschintensiven Aktionen befreit wird. Ebenso wurde Ruhe an Sonn- und Feiertagen vereinbart, und die Sandbahn-Rallyestrecke wurde geschlossen. Der US-amerikanische Generalmajor Haddock machte seinerzeit aber auch deutlich, dass die Zurückhaltung Grenzen hatte: Die drei einwöchigen Manöver pro Jahr zur „Prüfung der Einheiten auf Kampfbereitschaft“ blieben unumgänglich, und eine Verlagerung in die frühere amerikanische Zone kam nicht in Betracht.

Bevor 1994 die amerikanischen Besatzungstruppen aufgrund des Zwei-plus-Vier-Vertrages abzogen, wurde die Doughboy City abgetragen. Seither nahm die Natur dieses Gebiet in Besitz und brachte eine ungeahnte Flora und Fauna hervor. Ein von Naturschützern hoch geschätztes Biotop ist entstanden. Seit einigen Jahren wird ein Teil der Parks Range von der Reitgemeinschaft Holderhof als Zwischennutzer betreut; die Pferde werden als Landschaftspfleger eingesetzt, um so die Artenvielfalt der Pflanzen zu bewahren.

Die Erwerberin und jetzige Eigentümerin der Parks Range, die zu einer insgesamt ca. 115 Hektar großen Immobilie gehört, nämlich die mit Stammsitz in Wien ansässige Immobilien-Investmentgesellschaft "CA Immo Deutschland GmbH", die auch andernorts in Berlin tätig ist, bezeichnet sich als "Spezialisten für Mischnutzungen durch Wohnungen, Kunst, Büros und Park" und bestreitet, dass es bereits irgendwelche konkreten Ideen für die künftige Nutzung gebe.

Das "Aktionsbündnis Landschaftspark Lichterfelde-Süd" hat ein Nutzungskonzept entwickelt, um das Gelände für die Öffentlichkeit als Landschaftspark zugänglich zu machen. Es befürchtet, dass ein lange geplantes Vorhaben der CA Immo, dort einen Golfplatz zu entwickeln, nunmehr forciert und "in Gesprächen mit der Politik" vorangetrieben wird.


U-Bahnhof „Parks Range“

Bemerkenswert war ein nachgebauter U-Bahnhof in Form einer Hochbahnstation in Dammlage, der für Straßenkampfübungen genutzt wurde. Der detailgetreu und realitätsnah gestaltete U-Bahnhof war mit Sitzbänken, Haltestellenwärter-Häuschen und Treppenaufgängen ausgestattet. Auf einem - nicht mit dem Netz der BVG verbundenen - Gleisstück war sogar ein ausrangierter Berliner U-Bahn-Wagen abgestellt, der als Befehlsstand diente.



Text: Wikipedia

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