Paul-List-Straße 19 (Leipzig)

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Siegelmarke der Evangelisch Lutherische Mission zu Leipzig

Leipziger Missionswerk

Das Evangelisch-Lutherische Missionswerk Leipzig ist die heute noch aktive Nachfolgeorganisation der 1836 gegründeten Dresdner Mission, die 1848 als Leipziger Mission nach Leipzig verlegt wurde. Sie versteht sich als Nachfolgeorganisation der Dänisch-Halleschen Mission. Getragen wird das Evangelisch-Lutherische Missionswerk Leipzig von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirchen Sachsens und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.


Geschichte

Die Dresdner Mission wurde am 17. August 1836 als Evangelisch-Lutherische Missionsgesellschaft zu Dresden gegründet. Ihre Zentrale befand sich in der Waisenhauskirche am späteren Georgplatz. Am 2. März 1840 entsandte sie Heinrich Cordes (1813–1892) als Missionar nach Tranquebar in Südindien. Damit übernahm sie die Nachfolge der 1704 gegründeten Dänisch-Halleschen Mission.

Karl Graul (1814–1864), seit 1844 Direktor der Missionsleitung, setzte die theologische Universitätsausbildung der zukünftigen Missionare durch. In diesem Zusammenhang erfolgte Umsiedlung der Mission nach Leipzig. So wurde aus der Dresdner Mission mit Beschluss vom 31. August 1847 die Evangelisch-Lutherische Mission zu Leipzig – die Leipziger Mission. 1856 erfolgte der Einzug in das gegenwärtige Quartier des Leipziger Missionswerkes in der Paul-List-Straße 19 (bis 1947 Carolinenstraße). Von 1895 bis 1914 hatte die Leipziger Mission ihre Blütephase mit dem Aufbau von Missionsstationen in Indien und Afrika. Zwischen 1925 und 1939 ist ein nochmaliges Wiederaufleben der Missionsaktivitäten festzustellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand sie in beiden Teilen Deutschlands einvernehmlich als Evangelisch-Lutherische Mission zu Leipzig und Evangelisch-Lutherische Mission zu Erlangen fort. Der Verlag der Ev.-Luth. Mission Erlangen veröffentlichte die Missionsliteratur in der Bundesrepublik Deutschland. In Hildesheim gab es damals ein Missionshaus der Leipziger Mission in der Trägerschaft der Hannoverschen Landeskirche. Während dieser Zeit wurde die Verbindung zu den Kirchen und Institutionen in Übersee in eingeschränktem Rahmen beibehalten.

Am 1. April 1972 wurde das Missionswerk Bayern gegründet. Es engagierte sich für die Missionsarbeit der Leipziger Mission und übernahm die Missionsarbeit der Gesellschaft für Innere und Äußere Mission in Papua-Neuguinea und der Berliner Mission in Tansania. 1995 übernahm das Missionswerk Bayern die Trägerschaft des Verlags der Ev.-Luth. Mission Erlangen, der 1998 in Erlanger Verlag für Mission und Ökumene umbenannt wurde. 2007 entstand die Mission EineWelt aus der Zusammenlegung des Missionswerks Bayern, des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und der Arbeit des Lateinamerikabeauftragten. Die Mission EineWelt ist eine Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit Sitz in Neuendettelsau.

1993 wurde das Leipziger Missionswerk als Evangelisch-Lutherisches Missionswerk Leipzig e.V. in der Trägerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirchen Mecklenburgs, Sachsens und Thüringens gegründet. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs hat im Jahr 2011 mitgeteilt, dass sie die Trägerschaft für das Leipziger Missionswerk im Zuge der Kirchenfusion zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland beenden wird. Diese Entscheidung wird die finanziellen Möglichkeiten des Leipziger Missionswerks weiter einschränken, nachdem es bereits nach der Wende die Förderung durch die landeskirchlichen Träger der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Erlangen in der damaligen Bundesrepublik Deutschland verloren hatte.



Text: Wikipedia

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