Philippsthal

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Wie bei Wikipedia kann man mit seinem Wissen dazu beitragen und die Geschichte von Philippsthal ergänzen, sowie schöne Radtouren der Gegend einstellen.


Die Karte wird geladen …

(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Vor dem Siebenjährigen Kriege, als König Friedrich II. sich im Teltow zur Neusiedelung dürftiger Gebiete entschloss und in der ganzen Mark zahlreiche Kolonie entstanden, die ihres Glaubens wegen Vertriebene eine neue Heimat geben sollten, entstand Philippsthal. 50 Familien wurden hier in den Jahren 1747 bis 1750 in rohrgedeckten Zwei- Familienhäuser angesetzt. Sie erhielten je einen Morgen Garten und Wiesen und wurden verpflichtet, jährlich 24 Pfund gesponnene Wolle abzuliefern. Als typisches Kolonistendorf tritt uns Philippsthal noch heute klar entgegen, zumal sich noch einige der alten traulichen Doppelhäuser erhalten haben.

Die ursprüngliche Beschäftigung der Bewohner wird von ihnen schon lange nicht mehr ausgeübt, sondern sie nutzen ihre schmal zugemessene Feldmark und dazu erworbenes Pachtland in landwirtschaftlicher Weise, was sicher ertragreicher ist, als das Spinnen. An den Gründer erinnert ein auf seine Veranlassung geschaffenes Gebäude am nordöstlichen Ausgange des Dorfes, das den Namen „Friedrichs – Huld“ führt. Das interessante Gebäude bildete ursprünglich den Mittelpunkt einer ausgedehnten Maulbeerplantage, die aber, wie alle anderen derartigen Anlagen, längst eingegangen sind. Der erste Besitzer war Decker; dann ging das Gelände an den Oberamtmann Treplin aus Saarmund über und kam 1820 an den Kriegs – und Domänenrat Schmidt und im Erbgang 1864 an die Familie Allardt.

Viele Jahrtausende früher, ehe fleißige Hände mit Bandmaß und Meßlatte die Anlegung des Dorfes führten, hausten schon am Rande des breiten, buchtenreiche Nuthe – Tales Menschen, denen die Verwertung des Metalls noch fremd war; ihre Werkzeuge bestanden aus steinernen Gräten. Und später, als die Bronze Eingang gefunden hatte, war wiederum der Rand der Nuthe besiedelt, wie auch germanische Kulturreste auf die Ansässigkeit unserer Vorfahren in der Nähe des Dorfes um Christi Geburt hinweisen. Zu Beginn unserer Geschichte wird mancher Rittertross und schwerer Kaufmannwagen die heutige Gemarkung passiert haben, als sie von Sachsen her an der Burg Saarmund vorüber zum Spreeübergang bei Berlin – Cölln und weiter strebten; liegt doch hier einer unserer ältesten Verkehrswege.

Einwohnerzahl 1925: 139 männl. 157 weibl. Anbaufläche: 101 ha Eisenbahnstation: Drewitz, Vorortstrecke Charlottenburg – Rehbrücke – Beelitz Heilstätten Postanschrift: Drewitz ( Bez. Potsdam)

Quelle: Adressbuch Teltow 1927