Pulsnitzer Lebkuchenfabrik

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Die Pulsnitzer Lebkuchenfabrik GmbH ist ein Hersteller von Pulsnitzer Pfefferkuchen und Varianten von Lebkuchen.

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Geschichte

Die Lebkuchenfabrik wurde 1884 von Wilhelmine und Karl Abel in Dresden gegründet. In der Backröhre eines Küchenofen wurden die ersten Pfefferkuchen hergestellt. Karl Abel starb im Jahre 1890 und Wilhelmine Abel stellte Hermann Richter als Gehilfen ein um das Geschäft fortzuführen. Im Jahre 1892 heirateten Wilhelmine Abel und Hermann Richter, außerdem kaufte man ein Grundstück in Pulsnitz in der Königsbrücker Straße 3 und richtete dort eine Pfefferküchlerei ein. Am 27. Mai 1897 wurde Erich Richter geboren. Im Jahre 1907 verunglückte sein Vater tödlich. Erich Richter half seiner Mutter in der Pfefferküchlerei bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges und erlernte den Beruf eines Konditors.

Am 1. Juli 1919 übernahm Erich Richter die Pfefferküchlerei und da die Rohstoffe zur Pfefferkuchenherstellung noch gesperrt waren, plante und baute er einen zweiten größeren Herd in die Backstube ein. Er hatte den Plan, die bisher manuell hergestellten Pfefferkuchen, maschinell und in größeren Stückzahlen zu fertigen. Ein Erweiterungsbau war 1921 fertiggestellt und vergrößerte die Firma. Die Pfefferkuchen wurden unter dem Namen "Eri" (Erich Richter) im heimischen Geschäft und auf Märkten der Region angeboten, aber auch in das Ausland geliefert. Bereits damals gab es das Firmenlogo, welches eine "Tänzerin mit Herz" zeigt. 1933 erfolgte die Inbetriebnahme einer Drehbackmaschine. Damit konnte der Umsatz in vier Jahren um 600 Prozent gesteigert werden. Im Jahre 1937 erfolgte der Umzug auf ein größeres Grundstück in Pulsnitz, Feldstraße 272c, später Feldstraße 15.

Auch hier setzte Erich Richter seine Pläne weiter um. Er kombinierte mehrere neu beschaffte Maschinen zu einer Backofenanlage, die eine Länge von 58 Meter hatte. Im Jahre 1940 kam noch eine Glasiermaschine hinzu und die Anlage wuchs auf 78 Meter. Eine Knetemaschine vervollständigte die Anlage 1942. Nun war es möglich bis zu 40 Zentner Pfefferkuchen, praktisch am laufenden Band, in neun Stunden Arbeitszeit zu produzieren. Alles industriell hergestellt, ohne von Menschenhand berührt zu werden. Erich Richter meldete in dieser Zeit einige Patente an.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges musste die Produktion fast eingestellt werden. Die meisten Arbeiter hatte man zur Wehrmacht eingezogen und die Zuckerzuteilungen wurden stark gekürzt. Erich Richter erkrankte und ein Nervenleiden konnte erst 1957 geheilt werden.

Ab 1959 wurde die Firma ein "halbstaatlicher Betrieb", welcher nun auch Kekse herstellte. Erich Richter entwickelte mehrere Maschinen und meldete diese beim Patentamt an. Zum Beispiel waren das eine Maschine zur Herstellung von Keksschachteln, eine Gattersäge zum Aufschneiden gebackener Kuchen und eine weitere Maschine zum Aufschneiden von Spitzkuchen und Alpenbrot. Diese Maschinen trugen zur Steigerung der Produktion bei. Im Jahre 1952 wurden 200 Tonnen Gebäck und 1968 bereits 928 Tonnen Gebäck hergestellt.

In den folgenden Jahren wurden weitere Maschinen angeschafft und die Firma weiterhin als Kommanditgesellschaft geführt. Ab 1972 wurde auch die Firma Eri – Erich Richter vollständig verstaatlicht und in den VEB Dauerbackwaren Dresden integriert. Im Jahre 1974 verstarb Erich Richter.

1992 übernahm Dieter Frenzel mit seiner Frau Inge und Tochter die Lebkuchenfabrik und führte diese als Familienbetrieb weiter.

Seit 2004 liegt die Leitung der Firma in den Händen der Tochter Ines Frenzel. Eine im Jahre 2008 angemeldete Insolvenz konnte bereits 2009 mit der erfolgreichen Sanierung des Traditionsunternehmens abgewendet werden.

Das Unternehmen ist mit einer durchschnittlichen Jahresproduktion von etwa 1000 Tonnen das einzige Unternehmen dieser Größenordnung neben 8 weiteren handwerklich betriebenen Unternehmen in Pulsnitz.[1]

Produkte

Zu den Haupterzeugnissen zählen

„Gefüllte Schokoladenspitzen“

„Honigkuchen“

„Sächsische Soßen-Pfefferkuchen“

„Pflastersteine“

„Alpenbrot“ (ähnlich Magenbrot)

„Schokoladenpfefferkuchen“

Spruchherzen und Figuren und

Elisenlebkuchen


Text: Wikipedia

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