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Rathaus Kiel

Ansichtskarte des Rathauses (1914)

Das Kieler Rathaus ist das Rathaus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt Kiel. Der 106 m hohe Rathausturm ist eines ihrer Wahrzeichen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Rathäuser der Stadt Kiel

Das bisherige Rathaus am Alten Markt wurde um 1900 für die damals stark wachsende Marine- und Werftenstadt zu klein. Daher wurde von 1907 bis 1911 das jetzige Rathaus mit Turm in der Vorstadt am heutigen Rathausplatz westlich der Altstadt gebaut. Es wurde lange als „Neues Rathaus“ bezeichnet.

Das Alte Rathaus wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf einige Kellergewölbe vollständig zerstört. Im Jahr 2000 bot auch das Haus am Rathausplatz nicht mehr genügend Platz für die städtischen Ämter. Darum wurden vor allem seit 2008 Teile der Stadtverwaltung in das Gebäude der ehemaligen Oberpostdirektion in der Andreas-Gayk-Straße ausgelagert. Dieses Gebäude wird seitdem „Neues Rathaus“ genannt.

Architektur

Die Stadt ließ das heute denkmalgeschützte Rathaus nach den Entwürfen des Karlsruher Architekten Hermann Billing in den Jahren 1907 bis 1911 erbauen.[1] Der Tradition des repräsentativen Rathausbaus folgend verfügt das Gebäude über einen eigenen Turm. Er erhebt sich aus einem Verbindungsbau zwischen zwei Innenhöfen und ist in Anlehnung an einen Campanile wie den Markusturm der Lagunenstadt Venedig gestaltet. Dieser war 1902 eingestürzt und wurde ab 1903 wiederaufgebaut, worüber auch deutsche Bauzeitschriften berichteten.[2] Der 106 m hohe Kieler Turm überragt den Markusturm allerdings um 7,4 m. In 67 m Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform.

Glockenspiel

Vom Turm ertönt viertelstündlich ein Glockenspiel, welches bis zur vollen Stunde jeweils ein weiteres Viertel der Melodie hören lässt. Der schon beim Bau des Rathauses weit über Plan gestiegenen Kosten wegen, unterlegte der Kieler Volksmund das Glockenspiel von Beginn an mit dem Spottvers:

„Kiel hett keen Geld/dat weet de Welt/ob's mal wat kriecht/dat weet man nich.“[3]

Der Komponist des Glockenspiels ist der Königliche Musikdirektor Heinrich Johannsen (* 30. Juli 1864 in Lauenburg; † 8. Februar 1947 in Eutin), der sich 1946 in einem Brief selbst zur Entstehung des Geläuts geäußert hat: „Ich wählte ... die 4 Töne des sog. Westminsterschlages (bestehend aus Quinte, Grundton, Sekunde und Terz), denen ich als 5. Ton noch die untere Oktave des Grundtones hinzufügte.“[4][5]

Die Tonart ist E-Dur. Die Tatsache, dass es sich bei dem verwendeten Westminsterschlag um ein musikalisches Motiv oder eine überlieferte Melodie handelt, ist eine Erklärung für die Eingängigkeit des Glockenspiels des Kieler Rathauses, das dem Glockengeläut des Uhrturmes Big Ben in London oder dem Glockengeläut des Kopenhagener Rathauses überaus ähnlich ist.

Tourismus

Der Turm des Rathauses ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Ein Aufzug fährt bis zur Aussichtsebene in 67 m Höhe, die sich um den Turm herumzieht und weite Ausblicke über die Innenstadt und den Hafen im Nordosten, das Ostufer der Kieler Förde, den Hauptbahnhof und die Hörn im Süden sowie die westlichen Ansiedlungen bis Mettenhof gestattet.


Text: Wikipedia

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