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Regenwalde

Resko (deutsch Regenwalde) ist eine Stadt in der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zum Powiat Łobeski. Sie hat etwa 4300 Einwohner. Sie ist gleichzeitig Sitz der gleichnamigen Stadt- und Landgemeinde.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Eines der ältesten Zeugnisse der Besiedlung des heutigen Resko ist der Fund einer Urne mit Silbermünzen aus der Römerzeit, damals wohnten dort noch Sueben. Gegen Ende der Völkerwanderung wurde die Gegend von Slawen besiedelt, sie errichteten einen Burgwall. Das Dagome Iudex, das in Regesten des 11. Jahrhunderts erhaltene Gründungsdokument Polens aus dem späten 10. Jahrhundert, schließt die Region „entlang des Meeres“ also der Ostsee mit ein. Von Adam von Bremen im 11. Jahrhundert wurden die Bewohner erstmals schriftlich als Pomoranen bezeichnet. Seit der Eroberung Stettins durch Bolesław III. Schiefmund 1121 regierten die Greifen das Herzogtum Pommern als polnische Vasallen, von 1177 bis zur Schlacht bei Bornhöved (1227) jedoch Dänemark tributpflichtig, waren aber gleichzeitig ab 1181 Fürsten des Heiligen Römischen Reiches. Bald nach Beginn der Greifenherrschaft begann mit der Missionsreise Ottos von Bamberg 1124–1128 vom polnischen Erzbischofssitz Gnesen nach Stettin die dauerhafte Christianisierung Hinterpommerns.

Die heutige Stadt entstand im Zuge der Ostkolonisation; der aus Kolberg stammende Theodorich Horn erhielt 1255 den Auftrag, im Bereich des Burgwalls eine Siedlung zu gründen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten war der Ort so weit erschlossen, dass ihm 1282 das lübische Stadtrecht verliehen werden konnte. 1295 erbaute die Adelsfamilie von Borcke auf den Resten des alten Burgwalls ihre eigene Burg und wurde gemeinsam mit der Familie von Vidante Eigentümer der Stadt Regenwalde. 1365 mussten die Vidantes ihren Anteil an den Herzog von Pommern-Wolgast Barnim IV. abtreten, ab 1447 waren die Borckes alleinige Stadtherren von Regenwalde.

Der Dreißigjährige Krieg brachte erhebliche Zerstörungen mit sich, und als auch noch die Pest ausbrach, verringerte sich die Zahl der Einwohner drastisch. Nach Kriegsende kam die Stadt unter brandenburgische Herrschaft, weil das pommersche Greifengeschlecht 1637 ausgestorben war. Regenwalde gehörte jetzt zum Borckschen Kreis, benannt nach der Familie von Borcke, der fast der gesamte Grundbesitz des Kreises gehörte. Ackerbau, Viehzucht, Handwerk und Handel waren zu dieser Zeit die Erwerbsquellen der Bevölkerung.

Während der Preußischen Reformen wurde 1815 der Name Regenwalde auf den neu gebildeten Kreis übertragen, jedoch wurde die Stadt Labes Kreisstadt. Im Zuge der Industrialisierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstand eine Reihe neuer Betriebe, unter denen die 1843 gegründete Landmaschinenfabrik eine hervorragende Stellung einnahm. Neben ihr nahmen noch ein Sägewerk, eine Ölmühle und eine Gerberei den Betrieb auf. Die Stadt hatte zwei evangelische Kirchen und eine Synagoge.[4]Die Eisenbahn kam erst sehr spät 1895 mit einer Kleinbahnstrecke von Kolberg nach Regenwalde und der Anschluss an das Hauptstreckennetz erfolgte erst 1906 mit dem Bau der Bahnlinie nach Labes. In den 1920er Jahren erweiterte sich die Stadt im Osten und Westen durch neue Wohnsiedlungen.

Während des Zweiten Weltkrieges reichten die Kapazitäten der Torpedoschule in Flensburg-Mürwik nicht mehr aus. Daher wurde 1944 bei Regenwalde eine weitere Torpedoschule eingerichtet, die aber weiterhin Flensburg-Mürwik unterstand.[5] Zum Ende des Zweiten Weltkriegs versuchte in den letzten Tagen des Monats Februar 1945 ein Teil der Stadtbevölkerung, sich vor der näherrückenden Kriegsfront in Sicherheit zu bringen. Am 3. März 1945 wurde Regenwalde eingenommen, ging in Flammen auf und wurde von der Roten Armee besetzt. Bald danach wurde Regenwalde unter polnische Verwaltung gestellt. Viele Geflohene kehrten zurück. Nicht geflohene oder zurückgekehrte einheimische Stadtbewohner wurden in der Folgezeit vertrieben. Regenwalde wurde in Resko umbenannt.


Text: Wikipedia

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