Reichenbacherturm (Görlitz)

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Ansichtskarte des Reichenbachturms (1910)
Ansichtskarte des Reichenbachturms (1945)

Der Reichenbacher Turm ist ein erhalten gebliebener Teil der westlichen Stadtbefestigung von Görlitz. Er ist der höchste der drei erhaltenen Wach- und Wehrtürme der Stadt (die anderen beiden sind der Nikolaiturm und der Dicke Turm).


Geschichte

Möglicherweise reicht die Geschichte des Turmes bis ins 13. Jahrhundert zurück, als der Obermarkt angelegt wurde. 1376 wurde er zum Schutz des westlichen Stadttores erstmals urkundlich erwähnt. Der quadratische untere Teil des Turmes stammt noch großenteils aus dieser Zeit. Über dem quadratischen Teil wird dieser durch ein Achteck mit Pultdach abgelöst, welcher in einen zylindrischen Oberturm übergeht. Gekrönt wird der Turm von einem runden Wehrgang mit Spitzbogenfriesen und der Haube.

1485 wurde der Wehrgang auf den zylindrischen Oberturm aufgesetzt und der Turm bekam eine hölzerne Turmspitze. 1521 wurde der Reichenbacher Turm durch zwei hohe Schildmauern mit dem 1490 errichteten Kaisertrutz (Kulturhistorisches Museum Görlitz) verbunden. Das Reichenbacher Tor befand sich in der nördlichen Schildmauer. Die spätgotische Turmspitze wurde 1782 durch eine kupfergedeckte Barockhaube ersetzt. Der Abbruch der Stadtbefestigung und des Tores in diesem Bereich erfolgte ab 1862. Erst 1869 legte man den Fußgängerdurchgang durch den Turm an.

1904 zog der letzte Türmer aus und die Turmglocke läutete seitdem elektrisch. Aufgrund starker Schäden wurde der Turm ab 1935 umfassend restauriert. Bei den Sanierungsarbeiten wurden 1936 acht Stahlanker in den unteren Teil des Turmes eingezogen, die man hinter zwölf farbigen Wappen verbarg, welche der Görlitzer Maler Arno Henschel anfertigte. Die oberen sechs Wappen zeigen die Länder, zu denen Görlitz in seiner Geschichte gehörte. So zeigen sich auf der Westseite des Turmes die Wappen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation und Böhmens; auf der Südseite die Wappen Brandenburgs und Preußens sowie schließlich auf der Ostseite die Wappen Schlesiens und Sachsens. Die unteren sechs zeigen die Wappen des Oberlausitzer Sechsstädtebundes. 1946 wurde der Turm schon von ersten Besuchern erstiegen. 1953 wurde der Turm ein Aussichtsturm und zugleich Teil der Städtischen Kunstsammlungen, des heutigen Kulturhistorischen Museums. In den einzelnen Turmetagen befinden sich verschiedene Ausstellungsobjekte. 1999 wurde die Barockhaube neu gedeckt.



Text: Wikipedia

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