Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft

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Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft (RMEL) war von 1919 bis 1945 eine oberste Reichsbehörde während der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus. Dem Ministerium oblagen die landwirtschaftspolitischen Angelegenheiten des Deutschen Reiches. Es wurde von einem Reichsminister geleitet, dem wiederum ein Staatssekretär unterstand. Am 1. Januar 1935 wurde das Ministerium mit dem 1879 gegründeten Preußischen Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten („Preußisches Landwirtschafts-ministerium“) zusammengelegt und erhielt bis 1938 die Bezeichnung „Reichs- und preußisches Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ Nach dem Ende des Nationalsozialismus wurde 1949 das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten der Nachfolger.

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Geschichte

Im März 1919 entstand aus dem Reichsernährungsamt zunächst das „Reichsministerium für Ernährung“. Dieses wurde im September 1919 mit dem Reichswirtschaftsministerium vereinigt und während des Kapp-Putsches im März 1920 unter der Bezeichnung „Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ neugegründet. Noch im selben Jahr bezog das Ministerium das Palais der Prinzen Alexander und Georg an der Wilhelmstraße 72 in Berlin.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 stand das Ministerium zunächst unter der Leitung von Alfred Hugenberg. Nach seinem erzwungenen Rücktritt im Juni 1933 wurden Kurt Schmitt (Reichswirtschaftsminister) und Walther Darré (Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft) seine Nachfolger. Letzterer übernahm am 30. Juni 1933 als „Reichsbauernführer“ die Leitung des Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft, wobei ihm in dieser Funktion ebenso der zur Gleichschaltung der Landwirtschaft geschaffene Reichsnährstand unterstand. In Personalunion leitete Darré gleichsam das zum Behördenapparat der Partei gehörende Amt für Agrarpolitik (ab 1936 „Reichsamt für Agrarpolitik“; ab 1942 „Reichsamt für das Landvolk“), dem die Führung und die Betreuung des Reichsnährstandes oblag. Das RMEL übernahm gleichsam die Staatsaufsicht über die Organisation des Reichsnährstandes. In der Folge wurden nach und nach einzelne Aufgabengebiete an andere NS-Behörden übertragen. So entstand 1934 durch Ausgründung aus dem Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft das unter die Führung von Hermann Göring gestellte Reichsforstamt als oberste Reichsbehörde für Forst- und Jagdwesen, Holzwirtschaft, Naturschutz und Naturdenkmalpflege. Ferner wurden in den Jahren 1934 und 1935 das landwirtschaftliche Berufs- und Fachschulwesen in das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung und die Veterinärmedizin in das Reichsministerium des Innern ausgegliedert. Am 22. September 1938 folgte zudem per Erlass des Reichsministers eine Zusammenfassung aller Forschungsinstitute aus dem Fischereibereich durch die Gründung der Reichsanstalt für Fischerei.

Das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft befand sich in der Wilhelmstraße 72 von Berlin.


Text: Wikipedia

unteres Bild: Wikipedia/Bundesarchiv, Bild 183-R0311-504 / CC-BY-SA

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