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Reinerz

Duszniki-Zdrój (deutsch Bad Reinerz) ist eine Stadt im Powiat Kłodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte der Stadt

„Reinharcz“ wurde erstmals 1324 erwähnt und war Hauptort der damals böhmischen Herrschaft Hummel im altböhmischen Königgrätzer Kreis. Für das Jahr 1327 ist es in der Schreibweise „Reynharts“ belegt, und 1366 wurde es als „oppidum Reinhardi“ bezeichnet. Die Schreibweise „Dussnik“ ist erstmals für das Jahr 1375 nachgewiesen. Weiter sind verzeichnet für das Jahr 1399 „Dussnik alias in Rynarcz“ und für das Jahr 1403 „Reinharcz alias Dusnik“, tschechisch Dušniky.[3]

Die Pfarrkirche St. Peter und Paul, die dem Glatzer Dekanat unterstand, ist für das Jahr 1350 belegt. Zu ihrem Kirchspiel gehörten die Orte Reinerz, Schloss Hummel, Hermsdorf, Hartau, Roms, Podgórze (Kohlau), Keulendorf, Utschendorf und Tschischney.[4]

Im Jahre 1408 verlieh Dietrich von Janowitz († 1412), der damalige Besitzer der Herrschaft Hummel, dem zugleich die benachbarte Herrschaft Nachod gehörte, der Stadt Reinerz verschiedene Privilegien. In den Hussitenkriegen wurde Reinerz mehrmals drangsaliert und zerstört. 1477 wurde die Stadt Reinerz zusammen mit der Herrschaft Hummel durch Georg von Podiebrads Sohn Herzog Heinrich d. Ä. von Münsterberg, der zugleich Graf von Glatz war, in die Grafschaft Glatz eingegliedert. Ab dieser Zeit ist die politische und kirchliche Zugehörigkeit von Reinerz weitgehend identisch mit der Geschichte der Grafschaft Glatz. Zusammen mit der Herrschaft Hummel gelangte Reinerz 1541 an den damaligen Pfandherrn der Grafschaft Glatz, Johann von Pernstein. Er bestätigte der Stadt Reinerz kurz vor seinem Tod 1548 die bisherigen Privilegien und stiftete ihr ein Malzhaus, eine Brettmühle, ein Salzhaus und zwei kleine Teiche.[5]

Als Ende des 16. Jahrhunderts die Herrschaft Hummel durch Verkauf der einzelnen Dörfer aufgelöst wurde, erwarb Reinerz, das als Kameralstadt dem Glatzer Rentamt unterstand, 1595 das Gellenauer Vorwerk. Der Dreißigjährige Krieg, unter dem es viele Plünderungen zu erleiden hatte, brachte eine wirtschaftliche Verarmung. 1648 wurde Reinerz königliche Stadt[6]. 1684 erhielt Reinerz von der landesherrlichen Veräußerungskommission („Alienationskommission“) für Floren ihre Standesmäßigkeit und somit die gleichen Rechte, wie sie die übrigen Immediatstädte der Grafschaft Glatz hatten.[7] Zur Finanzierung des Großen Türkenkriegs verkaufte die Böhmische Kammer die Kammerdörfer Hermsdorf und Roms an die Stadt Reinerz.[8]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgültig nach dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Reinerz zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preußen.

1844 vernichtete ein Feuer weite Teile der Stadt. Nach der Neugliederung Preußens gehörte Reinerz seit 1815 zur Provinz Schlesien und war von 1816 bis 1945 dem Landkreis Glatz im Regierungsbezirk Breslau eingegliedert. Die Eisenbahnstrecke Glatz-Rückers erreichte 1902 Reinerz und wurde 1905 bis nach Kudowa verlängert. 1928 wurde die Stadtgemeinde Reinerz in Bad Reinerz umbenannt.[9]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bad Reinerz wie fast ganz Schlesien an Polen wurde in Duszniki–Zdrój umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde 1945/46 aus Bad Reinerz weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten zum Teil aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.


Text: Wikipedia

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