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Reinfeld

Reinfeld (Holstein) ist eine Kleinstadt im Kreis Stormarn (Schleswig-Holstein) zwischen Bad Oldesloe und Lübeck.

Reklamemarken und Siegelmarken

Geschichte

Reinfelds Gründung geht auf das Jahr 1186 zurück, als auf Veranlassung von Graf Adolf III. von Schauenburg sich Zisterziensermönche aus dem Kloster Loccum hier niederließen und das Kloster Reynevelde gründeten.

Die Mönche legten zahlreiche Teiche an, die sie zur Karpfenzucht nutzten. Die damals bis zu 60 Karpfenteiche reichten jedoch nicht aus, den Fischbedarf des Klosters zu decken, so dass zusätzlich noch größere Mengen Seefisch aus Lübeck hinzugekauft werden mussten, weil die Zisterzienser kein Fleisch essen durften. Das Kloster entwickelte sich Dank der Vorhersicht seiner Äbte rasch zu einem der reichsten und angesehensten in Norddeutschland mit umfangreichem Landbesitz bis hin in das Baltikum und wertvollen Beteiligungen an der Saline Lüneburg. Dies änderte sich aufgrund der Säkularisation im Zuge der Reformation. Im Jahr 1581 wird das Kloster an Herzog Johann d. J. von Plön übergeben.

Nachdem das Kloster im 16. Jahrhundert abgerissen wurde, wurde an selbiger Stelle in der Zeit von 1599 bis 1604 ein fürstliches Schloss errichtet. Dabei dienten dem abgeteilten Herzog die Überreste des Klosterkomplexes als Baumaterial. Die ansehnliche Klosterkirche wurde 1635 bei einem Dammbruch des gestauten Herrenteichs komplett zerstört. An ihrer Stelle wurde 1636 eine wesentlich kleinere Kirche auf dem Eichberg überflutungssicher errichtet.

Seit des Herzogs Johanns Tod 1622 gehörte Reinfeld zum kleinen Herzogtum Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön, das in der Zeit von 1676 bis 1729 auch Nordalsen und Teile von Ærø umfasste (Norburg-Plön). Als die Plöner Linie der Herzöge 1761 ausstarb, fiel das Herzogtum an König Friedrich V. von Dänemark.

Das Reinfelder Schloss wurde 1775 abgerissen, die übrig gebliebenen Steine fanden Verwendung zum Bau eines Verwaltungsgebäudes, das als Forstamt genutzt wurde. In den Jahren 1762 bis zur Bundesexekution Ende 1863 stand Reinfeld unter dänischer Herrschaft. Der 1839 errichtete Bau der Alten Schule auf dem Gelände des ehemaligen Schlosses stammt noch aus dieser Zeit.[3]

Am 1. August 1865 wurde der Bahnbetrieb von der Lübeck-Büchener Eisenbahn aufgenommen, nachdem seit 1863 eine Bahntrasse von Hamburg über Bad Oldesloe nach Lübeck errichtet wurde. Das damals errichtete Bahnhofsgebäude besteht heute noch.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Deutschland schrittweise besetzt. Am 2. Mai 1945 besetzten britische Truppen (das 3. Royal Tank Regiment sowie das 1. Herefordshire Regiment der 11. Schottischen Armoured Division, Teil der 21st Army Group) auch Reinfeld sowie das benachbarte Bad Oldesloe.[4] Zu Kampfhandlungen kam es in Reinfeld nicht.[5] Zwei Tage später unterschrieb Hans-Georg von Friedeburg im Auftrag des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz, der sich zuvor mit der letzten Reichsregierung in den Sonderbereich Mürwik abgesetzt hatte, bei Lüneburg die Teilkapitulation der Wehrmacht für Nordwestdeutschland, Dänemark und die Niederlande.[6] Die Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht folgte am 8. Mai 1945. Während der Besatzungszeit waren es Truppen der 15. Schottischen Division, die die Umsetzung der britischen Militärregierung durchsetzte.

Seit Sommer 2003 gehört auch der Kreis Stormarn und damit Reinfeld zum Bereich des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), in dem alle Verkehrsmittel des ÖPNV zu einheitlichen Tarifen verkehren.


Text: Wikipedia

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