Reiss-Engelhorn-Museen

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Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) sind eine öffentliche Einrichtung, die mehrere Museen und Kulturinstitutionen in Mannheim betreibt. Dazu gehören:

Bassermannhaus für Musik und Kunst C 4, 8 (Die Innenstadt Mannheims kennt keine Straßennamen, sondern die Kombination von Buchstabe und Zahl.)

Museum Weltkulturen D 5

Museum Zeughaus C 5

Museum Schillerhaus B 5, 7

ZEPHYR – Raum für Fotografie C 4, 9

Zentrum für internationale Kunst- und Kulturgeschichte C 4

Curt-Engelhorn-Zentrum gGmbH Archäometrie – An-Institut der Universität Tübingen D 6, Klaus Tschira-Labor für physikalische Altersbestimmung

Das 2007 neueröffnete Museum Zeughaus C5 und das Museum Weltkulturen D5 sind Präsentationsorte der großen rem-Sonderausstellungen.


Überblick über die Reiss-Engelhorn-Museen

Die Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim (rem genannt) werden seit 1999 von Alfried Wieczorek geleitet, der zugleich Vorstandsvorsitzender der Curt-Engelhorn-Stiftung ist. Zweiter Direktor und zweiter Vorstandsvorsitzender ist Michael Tellenbach. Sie haben sich in den letzten Jahren zu einem international agierenden Museumskomplex, herausragenden Ausstellungsstandort und bedeutenden Forschungszentrum entwickelt.


Die Namensgeber der Reiss-Engelhorn-Museen

Carl Reiß (1843–1914) war ein Mannheimer Unternehmer, Politiker und Kulturmäzen. 1913 übertrug er im Einvernehmen mit seiner Schwester testamentarisch sein gesamtes Vermögen der Stadt Mannheim, zur Errichtung eines Reiß-Museums.

Anna Reiß (1836–1915), die Schwester von Carl Reiß, wurde zuerst in Schwerin als Sängerin engagiert. In Mannheim war die Schauspielkennerin und -kritikerin Dauergast im Nationaltheater und empfing im Anschluss an die Aufführungen häufig Künstler in ihrem Haus.

Curt Glover Engelhorn (* 1926) ist ein Urenkel von Friedrich Engelhorn, dem Gründer der BASF. 2001 löste er sein Versprechen ein, der Stadt seines unternehmerischen Erfolges noch eine größere Zuwendung zukommen zu lassen. Seine Stiftung trägt den Namen Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen und fördert das gesamte Forschungs- und Ausstellungswesen dieser Institution.


Ziele

Vor allem in den Bereichen Archäologie, Weltkulturen und Fotografie zählen die rem nicht nur zu den bedeutenden Ausstellungshäusern in Deutschland, sondern auch in Europa. Mit der Neueröffnung der Zeughaussammlungen zur Kunst- und Kulturgeschichte sowie zur Geschichte Mannheims und der Region werden auch diese Fachrichtungen im nationalen und internationalen Museumswesen Beachtung finden. Mit insgesamt 11.300 Quadratmeter Ausstellungsfläche und ca. 1,2 Millionen Exponaten sind die rem der größte süddeutsche Museumskomplex in kommunaler Trägerschaft.

Im Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie, das zugleich An-Institut der Universität Tübingen ist, werden Materialanalysen, Herkunftsbestimmungen von Materialien und Echtheitsuntersuchungen von Exponaten durchgeführt. Zusammen mit dem Ende 2007 seinen Betrieb aufnehmenden Klaus-Tschira-Labor für Chronometrie (Altersbestimmungen) besitzen die rem in Deutschland damit das größte Forschungszentrum dieser Art.

Das Curt-Engelhorn-Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte mit den Forschungsstellen Archäologie und Kultur Ostasiens, Forum Internationale Photographie, Steinzeit und Merowingerzeit vertieft die Schwerpunkte der Museumssammlungen und verknüpft sie mit der internationalen Forschung.

Im Zentrum der Museumsarbeit steht neben der Forschung insbesondere die Präsentation der Forschungsergebnisse in öffentlichkeitswirksamen Ausstellungen. Die internationale Zusammenarbeit wird durch Kooperationen mit anderen weltweit agierenden Museen, Universitäten und weiteren Institutionen gefördert.

Die rem vermitteln und präsentieren in vier Häusern kulturgeschichtliche Vergangenheit und Gegenwart (Museum Zeughaus C5, Museum Weltkulturen D5, Museum Schillerhaus B5, ZEPHYR – Raum für Fotografie C4) in nationalem und internationalem Kontext.

Die Sammlungen wurden 1731 von Kurfürst Carl Philipp begründet, von Kurfürst Carl Theodor seit 1742 in großem Umfang ausgebaut und seitdem stetig erweitert. Sie beschränken sich nicht auf Exponate aus der Region, sondern umfassen Bestände von nationalem und internationalem Interesse. Eine Besonderheit stellen die Eigentums- und Besitzverhältnisse an den heutigen Beständen der rem dar. Die rem besitzen und verwalten ihre Bestände, das Eigentum daran ist aber in folgender Weise aufgeteilt: Ca. 40 Prozent Eigentum des Landes Baden-Württemberg, ca. 40 Prozent Eigentum der Gesellschaft der Freunde Mannheims (Mannheimer Altertumsverein von 1859), 15 Prozent Eigentum der Stadt Mannheim und 5 Prozent Eigentum der Förderer-Stiftung für die rem und der Curt-Engelhorn-Stiftung für die rem.

Einzigartig in der deutschen Museumslandschaft ist die enge Verbindung zwischen den als Eigenbetrieb der Stadt Mannheim geführten rem und der 2001 gegründeten Curt-Engelhorn-Stiftung für die rem als Stiftung bürgerlichen Rechts. Museumsdirektion und Stiftungsvorstand sind identisch, werden stets in Personalunion geführt. Dadurch können die Ressourcen beider Institutionen ideal aufeinander abgestimmt werden. Die Stiftung fördert z. B. die gesamte Forschung und das Ausstellungswesen der rem. Die feste Verankerung der rem in der Bürgerschaft und in der Region findet ihren Ausdruck in den beiden Fördervereinen (Fördererkreis für die Reiss-Engelhorn-Museen und Gesellschaft der Freunde Mannheims) mit über 3000 Mitgliedern und in einem Kranz von Förderinstitutionen bürgerschaftlichen Engagements (Curt-Engelhorn-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen, Förderer-Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen, Kurpfalz-Stiftung, rem-Service GmbH, Gem. Förderer GmbH).

Als Ziele der rem sind definiert:

Der Ausbau der Position der rem als überregionales und internationales Ausstellungshaus und wissenschaftliches Kompetenzzentrum

Die Erhaltung der führenden Museumsposition der rem in der Metropolregion Rhein-Neckar (Leuchtturmfunktion)

Die Bewahrung und der Ausbau der Sammlungen als kulturelles Erbe für zukünftige Generationen

Die Präsentationen von ständigen Schausammlungen und Sonderausstellungen nach neuesten wissenschaftlichen und didaktischen Erkenntnissen

Die Teilhabe an der national und international bedeutenden Forschung

Der Abbau von Hemmschwellen beim Museumsbesuch, um alle gesellschaftlichen Gruppen ansprechen zu können, und die schrittweise erfolgende Erschließung neuer Besuchergruppen

Die Vermittlung von Wissen und von Verständnis für kulturelle und gesellschaftliche Zusammenhänge in Vergangenheit und Gegenwart

Die Partnerschaft mit Bildungseinrichtungen verschiedenster Art, weil Museen das einzige dreidimensional erfahrbare Bildungspotential zur Verfügung stellen können

Der Ausbau der Verankerung in der Bürgerschaft Mannheims und der Metropolregion

Der Ausbau von Kooperationen mit Museen, Wissenschaftsinstitutionen, der Wirtschaft und weiteren gesellschaftlich relevanten Gruppen


Im Jahr 2008 hatten die Reiss-Engelhorn-Museen 330.172 Besucher.


Museum Weltkulturen D 5

Vom Architekten Carlfried Mutschler und vom Künstler Erwin Bechtold entworfen, wurde das Museum 1988 auf dem Quadrat D 5 eröffnet. Im ersten Obergeschoss sind unter dem Titel MenschenZeit – Geschichten vom Aufbruch der frühen Menschen die Epochen der Steinzeit dargestellt. Der Ausstellungsbereich stellt die Steinzeit als erste archäologisch fassbare Epoche dar und lädt den Besucher in einen Erlebnisraum ein, der Leben und Lebensumfeld dieser Menschen aus der fernen Vergangenheit erschließt.

Im Erdgeschoss und im zweiten Obergeschoss befinden sich die Räumlichkeiten für die wechselnden Sonderausstellungen.


Museum Zeughaus C 5

Das Mannheimer Zeughaus gehört zu den bedeutendsten Bauwerken des Frühklassizismus in Deutschland. Es wurde 1777/1778 nach Plänen von Peter Anton von Verschaffelt in der Regierungszeit des Kurfürsten Carl Theodor (1724–1799) als kurfürstliches Waffenarsenal errichtet. Seit seiner Erbauung wurde das Zeughaus vielfältig genutzt und baulich verändert: Im 19. Jahrhundert diente es als Kaserne, ab 1903 als Gewerbehalle und Leihamt. Bereits seit 1908 museal genutzt, wurde 1925 im Erdgeschoss das Museum für Natur- und Völkerkunde und Urgeschichte eröffnet.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Gebäude große Schäden. Der Wiederaufbau erfolgte ab 1946. Seit 1949 stand das erste Obergeschoss als Museum wieder zur Verfügung. Es folgte 1952 die Aufstellung der Stadtgeschichtlichen Sammlung im Hofgebäude des Zeughauses. 1953 beschloss dann der Mannheimer Gemeinderat die Einrichtung eines neuen Museums, des Reiss-Museums, im Zeughaus. Umfangreiche Sanierungen und Aufbauarbeiten begannen. Am 21. Januar 1957 wurde das Zeughaus als Reiss-Museum eingeweiht.

Aufgrund erheblicher baulicher Mängel und unvertretbarer Klimaschwankungen wurde im April 2003 die Generalsanierung und museale Neueinrichtung des Zeughauses begonnen und pünktlich zum 400-jährigen Stadtjubiläum am 24. Januar 2007 abgeschlossen. Das Museum Zeughaus ist am 24. Januar 2007 nach einer umfassenden Sanierung und einer Neukonzeption der Sammlung wiedereröffnet worden. Es befindet sich direkt gegenüber dem Museum Weltkulturen auf dem Quadrat C 5.

Die Welt der Antike präsentiert sich dem Besucher im Untergeschoss. Die Exponate stellen insbesondere die hellenistische, etruskische und römische Epoche dar. Im Erdgeschoss, dem Eingangsbereich, befindet sich die Schatzkammer mit sakralen Kunstwerken und die Porzellansammlung mit einem großen Anteil von Stücken der Frankenthaler Porzellanmanufaktur. Der Heinrich-Vetter-Saal im ersten Obergeschoss wird für Sonderausstellungen genutzt. Die Gemälde-, Grafik-, Uhren-, Kleidungs- und Möbelsammlung befindet sich im zweiten Obergeschoss. Zudem wird dort eine Ausstellung zum Thema Sammelrausch gezeigt. Momentan sind Erdgeschoss, erstes und zweites Obergeschoss aufgrund von Vorbereitungsmaßnahmen für die große Sonderausstellung Die Staufer und Italien. Drei Innovationsregionen im mittelalterlichen Europa nicht zugänglich. Unter der Schirmherrschaft der Länder Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz startet die Mittelalterschau ab 19. September 2010. Auf die Stadtgeschichte Mannheims und den Naturraum des Stadtgebiets, sowie die umfangreiche Theatergeschichte, wird im dritten Obergeschoss eingegangen. Die Theaterschausammlung zeigt u. a. das Original-Soufflierbuch zu Die Räuber von Friedrich Schiller aus dem Jahre 1782. Im vierten Obergeschoss befindet sich die Musikinstrumentesammlung und das Forum Internationale Photographie.


Museum Schillerhaus B 5, 7

Mannheimer Boden war es, auf dem der junge Friedrich Schiller seine ersten Erfolge als Theaterdichter feierte. Bevor es ihn weiter nach Leipzig und Weimar zog, verlebte das junge Genie hier von Juli 1783 bis April 1785 zwei aufregende und für seine weitere berufliche Laufbahn entscheidende Jahre.

In dieser Zeit lebte Schiller in verschiedenen Anwesen in Mannheim. Die letzte Wohnung befand sich wohl im Hölzelschen Haus in Mannheim, B 5,8. Dieses Architekturensemble ist heute nicht mehr vorhanden. In dem erhalten gebliebenen benachbarten Komplex B 5,7 aber spiegelt sich die Atmosphäre der Lebenssituation des jungen Schiller in den letzten Monaten seines Aufenthaltes in der Stadt wider. Der Fördererkreis für die Reiss-Engelhorn-Museen hat den Komplex erworben und renoviert. Hier befindet sich das Museum Schillerhaus der Reiss-Engelhorn-Museen, das einen Eindruck vermittelt von den Wohnverhältnissen der damaligen Zeit. Eine multimediale Inszenierung dokumentiert das bewegte Leben Schillers in Mannheim. Sein Ruhm als Dramenautor begründet sich hier, hier knüpfte er zahlreiche Frauenkontakte und erkrankte an Malaria.


ZEPHYR – Raum für Fotografie C 4, 9

ZEPHYR – Raum für Fotografie! ist ein weiterer Ausstellungsort der Reiss-Engelhorn-Museen im Museum Bassermannhaus für Musik und Kunst im Quadrat C 4,9 und einer der bundesweit wenigen öffentlichen Räume für zeitgenössische Fotografie. ZEPHYR zeigt wechselnde Ausstellungen internationaler Künstler, die mit den Medien Video und Fotografie arbeiten. 2006 zeigte ZEPHYR Arbeiten der internationalen Newcomerin Stefanie Schneider. 2007 standen die großen Ausstellungsprojekte „my vision – Ideen für die Welt von Morgen“ im Rahmen des 400-jährigen Stadtjubiläums Mannheim und Spurensuche – Polizeifotografie in Mannheim 1945–1970 im Mittelpunkt des Ausstellungsprogramms. 2009 zeigte ZEPHYR unter anderem die Werkschauen "Am Wasser gebaut" von Sascha Weidner, "AIDS in Odessa" von Andreas Diefenbach oder "Some Things Human" des Wiener Künstlers und Welde-Kunstpreis Gewinners Timotheus Tomicek. 2010 präsentierte ZEPHYR mit COOL AND HOT die europaweit größte Ausstellung des weltberühmten Architekturfotografen Julius Shulman. Weitere Gewinner des Internationalen Wedle-Kunstpreises für Fotografie waren mit einer Einzelausstellung in ZEPHYR vertreten: Michael Schäfer, dessen Ausstellung "Vorbilder" vom 19. Juni 2011 bis 4. September 2011 im ZEPHYR gezeigt wurde, und Susa Templin mit ihrer Ausstellung "Real Estate" vom 1. Dezember 2013 bis zum 26. Januar 2014. Besonders spannend war die Ausstellung "Zone-Heimat Tschernobyl" von Andrej Krementschouk, die eine Woche nach der Katastrophe von Fukushima in Japan vom 20. März 2011 bis zum 31. Juli 2011 gezeigt wurde. Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2013 bildete die Ausstellung "Die Stadt der Frauen" vom 24. Februar 2013 bis 26. Mai 2013 von Miroslav Tichý. In der tschechischen Provinzstadt Kyjov fotografierte er in den 1990er Jahren unbeobachtet Frauen jeden Alters und jeder Statur. Viele Jahre machte er 100 Bilder am Tag, sechs Tage die Woche. Die Ausstellung bestand aus einer Auswahl hiervon. Im Rahmen des 5. Fotofestivals Mannheim-Heidelberg-Ludwigshafen zeigte ZEPHYR die Ausstellung "Deutschlandreise". Die vier Magnum-Fotografen Olivia Arthur, Peter van Agtmael, Paolo Prellerin und Moises Saman reisten im Wahljahr 2013 durch ganz Deutschland, um ihr persönliches Bild des Landes wiederzugeben. In 2014 sind zwei Ausstellungen in ZEPHYR zu sehen: zunächst "TAT / ORT, (Un)heimliche Spuren der Mafia" von Tommaso Bonaventura, Alessandro Imbriaco und Fabio Severo, in der Fotografien von Schauplätzen verschiedener Mafia-Verbrechen gezeigt werden und danach "The Look of Sound" mit Aufnahmen bekannter Musiker aus den 1960er bis 1980er Jahren des Amerikaners Norman Seeff.


Zentrum Internationale Kunst- und Kulturgeschichte C 4

Mit einer in der deutschen Museumslandschaft im Blick auf die letzten Jahre einzigartigen Stiftung von 21.000.000 Euro hat der Unternehmer Curt Engelhorn im Jahr 2001 die damaligen Reiss-Museen – heute zu Ehren des Stifters Reiss-Engelhorn-Museen genannt – bedacht.

Zweck der Stiftung ist die Förderung der Reiss-Engelhorn-Museen als öffentliche Einrichtung der Kunst und Kultur, Wissenschaft und Forschung. Sie verfolgt das Ziel, die Reiss-Engelhorn-Museen zu einem national und international angesehenen Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte und internationalen Kulturvergleich zu formen. Die Einrichtung des Zentrums für Internationale Kunst- und Kulturgeschichte erfüllt diese Stiftungszielsetzung.

Das Zentrum für Internationale Kunst- und Kulturgeschichte mit den Forschungsstellen Archäologie und Kultur Ostasiens, Forum Internationale Photographie mit dem Oeuvre des renommierten Fotografen Robert Häusser sowie Beständen aus den historischen Sammlungen der Reiss-Engelhorn-Museen und der zeitgenössischen Gernsheim-Sammlung, Steinzeit und Merowingerzeit vertieft die Schwerpunkte der Museumssammlungen und verknüpft sie mit der internationalen Forschung.


Zentrum Archäometrie – An-Institut der Universität Tübingen D 6

Die Archäometrie dient der Untersuchung der Herkunft von Rohstoffen, um so Rückschlüsse auf die Echtheit archäologischer Fundstücke ziehen zu können. Es können auch Angaben zur Herkunft der Objekte wie auch der regionalen Ausbreitung von Kulturen gemacht werden. Das Curt-Engelhorn-Zentrum für Archäometrie wurde im November 2004 gegründet und verbindet die Reiss-Engelhorn-Museen als An-Institut mit der Universität Tübingen in Form einer Public Private Partnership. Es ist entstanden aus einer Stiftungsprofessur, die 1997 von der VolkswagenStiftung an der TU Bergakademie Freiberg eingerichtet worden war. Die Grundeinrichtung des Zentrums wurde von dort übernommen, modernisiert und ausgebaut.

Am 21. Juni 2010 wurde das Klaus Tschira-Labor für physikalische Altersbestimmung des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie gGmbH eröffnet. Es führt u. a. Lumineszenzdatierungen, Radiokohlenstoffdatierungen mit dem neu entwickelten MICADAS-Beschleuniger durch. Leiter des Labors ist der Archäometriker Dr. Dr. h.c. Bernd Kromer, der auch das C 14-Labor des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg leitet.

Hier erarbeiten sich Studierende in Praktika die modernen Methoden der Archäometrie. Hier werden international vernetzte Forschungsprojekte durchgeführt und Diplom- und Doktorarbeiten zur Archäometrie. In speziellen Kursen für Archäologen, Restauratoren, sowie Kunst- und Kulturhistoriker werden die Möglichkeiten der Materialanalyse in den Kulturwissenschaften erläutert.

Direktor des Curt-Engelhorn-Zentrums Archäometrie gGmbH ist der Archäometriker Prof. Dr. Ernst Pernicka.


Bassermannhaus für Musik und Kunst C 4, 8

Die Grundsteinlegung für den Museumsneubau erfolgte am 23. Oktober 2008. Wegen der vorherigen Nutzung als Parkplatz konnten bei der archäologischen Untersuchung des Baugrundes gut erhaltene Reste des historischen Gebäudebestandes aus der Zeit der frühen Besiedelung festgestellt werden. Errichtet wird für fünf Millionen Euro ein sechsgeschossiger Bau, in dem im Erd- und ersten Obergeschoss 2010 die Ausstellung Klang der Kulturen eröffnet werden soll. Ermöglicht wird das Projekt durch eine Spende der Bassermann-Kulturstiftung Mannheim, die dem Museum insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung stellt.



Text: Wikipedia

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