Rittergut Jäckelsbruch

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Herrenhaus Jäckelsbruch (1930)

Seit 1928 durch Beschluss des Preußischen Staatsministeriums vom 11. September Teil der Gemeinde Eichwerder, war ursprünglich ein Vorwerk.

Durch Kaufvertrag vom 9. Oktober 1755 erwarb der Kammerrat Friedrich Wilhelm Jeckel vom stark in Geldnöten befindlichen Hofrat Mentzel 670 Morgen Land. In zweijähriger intensiver Meliorationsarbeit schuf dieser ein Gutsvorwerk. Schon im Jahr 1757 findet sich als erster Verwalter auf Jäckelsbruch ein Johann Philipp Ratsch. Jeckel erbaute ein geräumiges und sehr schönes Herrenhaus, das 1780 vollendet war.

Gleichzeitig entstand auch eine Siedlung auf dem Wusing. Jeckel nannte sich 1762 „Erbherr auf Jäckelsbruch, Altwriezen und Bliesdorf“.

Der Oberamtmann zu Chorin Philipp Heinrich Karbe erwarb am 25. Januar 1782 Jäckelsbruch gemeinsam mit dem Wusing, der beides jedoch bereits am 9. November 1788 an den Justizrat Ringdorff aus Wriezen weiter verkaufte. Im Laufe der Jahre wechselten die Siedlungen mehrfach den Besitzer. Vorwiegend wurde Tabak angebaut.

Im Jahr 1800 zählte Jäckelsbruch 7 Feuerstellen mit 43 Einwohnern. 1859 wurde Jäckelsbruch zu einem selbständigen Gemeindebezirk. Im Jahre 1928 wurde Jäckelsbruch in Eichwerder eingemeindet.

1934 wurde durch die Landesbauernschaft Kurmark die „Kurmärkische Webschule Jäckelsbruch“ im Herrenhaus eingerichtet, eine Stätte zur Unterrichtung im Spinnen und Weben. Die Lehrgänge dauerten durchschnittlich 3 Wochen und die Lehrgangsgebühr betrug einschließlich Unterkunft und Verpflegung 60 Reichsmark.

Auf Veranlassung Adolf Hitlers erhielt der Bildhauer Arno Breker das „Schloss“ Jäckelsbruch 1938 zu seinem 40. Geburtstag geschenkt, nachdem kurz zuvor ein Atelierhaus und ein Schwimmbecken mit Brunnenhäuschen für den Künstler gebaut worden waren.

1947 wurde das kriegszerstörte Herrenhaus abgetragen.

1976 ließ sich auf dem Gelände der aus dem sächsischen Leuben im Kreis Meißen stammende Bildhauer Horst Engelhard nieder. Zahlreiche Kunstwerke entstanden unter seinen Händen, so auch der umstrittene Brunnen auf dem Marktplatz von Wriezen.

Jäckelsbruch erreicht man über die L33 aus Wriezen in Richtung Letschin, kurz vor dem Ortseingangsschild Eichwerder rechts. Der öffentliche Park ist kommunales Eigentum und hat einen wunderschönen alten Baumbestand. Das Atelier und neu errichtete Wohnhaus der Familie Engelhard sind im Park integriert, aber privat. Der gesamte Park ist urwüchsig und zeugt noch heute vom ehemaligen Prunkt seiner Besitzer. So ist das Badehaus mit seinem Schwimmbad noch ziemlich gut erhalten und die ehemalige Allee mit den aus Stein gehauenen Götterfiguren lässt sich auch noch erahnen.


Text: Heimatverein Eichwerder



Bild: Wikipedia

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