Ruhlsdorf

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Wie bei Wikipedia kann man mit seinem Wissen dazu beitragen und die Geschichte von Ruhlsdorf ergänzen, sowie schöne Radtouren der Gegend einstellen.


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(c) Karte: CC-BY-SA OpenStreetMap.org contributors


Im Jahre 1299 wird „Rueveltstorp“ erstmalig in einer Urkunde genannt, als der askanische Markgraf Hermann die Stadt Teltow, unser Dorf und einige andere an den Bischof von Brandenburg verkauft. Aus dem Landbuch Kaiser Karls IV. geht auch unzweifelhaft hervor, dass die Landesherren dort nichts mehr zu bestimmen hatten. Der wenig günstige Boden und dessen ungenügende Kultur wird die Ursache gewesen sein, dass die kirchlichen Herren keine Freude an diesem Gut im Teltow gehabt haben.

1427 finden wir die Gattin des kurfürstlichen Rats Paul Murring im Besitz des halben Dorfes als Leibeigene, während die andere Hälfte die Rudower ihr Eigen nannten. 1447 wird der Cöllner Bürger Bergholz als Besitzer beider Teile aufgeführt, welches Verhältnis auch noch 1480 bestand. Im beginnenden 16. Jahrhundert treten der Sekretär Prunner und später seine beiden Söhne als Besitzer von Ruhlsdorf auf. 1536 erwirbt es der Berliner Bürgermeister Tempelhof, dann Veit Nobel, und gegen Ende des 16. Jahrhunderts Henning von Rathenow.

In seiner und seiner Erben Zeit gelang es, 11 Hufen „freiwillig“ zu erhalten, die nun den Grundstock zu einem aus gedehntem adeligem Gut bildeten. 1639, zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, als es die Schweden besonders arg im Kreise trieben, ging das Dorf an die von Britzke und dann an von Stockheim über. Die Kriegszeit brachte das Dorf dem Untergang nahe, denn nur ein Gehöft wurde von Gurge Grothe bewohnt. Nach dem Aussterben derer von Stockheim, 1718, erhielt den Ort Oberst von Thiele als Lehen, der zur Freude König Friedrich Wilhelm I. ein „schönes Haus„ erbauen ließ.

1777 ist der Kammerdiener von Retzow, 1804 von Rappard, 1819 eine Frau Marggraf, 1824 Oberamtmann Schall, 1829 E. Bouvier im Besitz der ausgedehnten Ländereien. Von den Erben des letzteren kauft im Jahre 1891 die Stadt Berlin das ganze Gelände, die es jetzt an Kleinbauern verpachtet. Das Gut selbst dient der Versuchswirtschaft für Schweinehaltung, Fütterung – und Zucht, die weit über die Grenzen unserer engen Heimat hinaus einen guten Ruf besitzt. Wie fast überall im Teltow, ist auch in Ruhlsdorf das älteste Bauwerk die Kirche. Ihre überputzten Mauern lassen das hohe Alter ahnen, was auf ihnen ruht; und doch haben wir in ihr einen gewichtigen Zeugen aus der Gründungszeit des Dorfes. Aus Feldsteinquadern gefügt, im Innern manche Erinnerung an früher Geschlechter bergend, von denen die reich bemalte Kanzel von 1594 besonders erwähnt sei, so hat sie an die sechs Jahrhunderte überdauert.

Einwohnerzahl 1925: 342 männl. 361 weibl. Anbaufläche: 381 ha Eisenbahnstation: Teltow, Fernstrecke Berlin( AnhBhf) Luckenwalde – Jüterbog Postanschrift :Teltow Gutsbezirk Ruhlsdorf Einwohner 1925: 92 männl. 67 weibl. Anbaufläche : 412 ha

Quelle: Adressbuch Teltow 1927