Schliersee

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Schliersee ist ein Markt im oberbayerischen Landkreis Miesbach.

Reklamemarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken mit einem Bezug zu Schliersee.

Anton von Perfall

Schlierseer Bauerntheater

Walter Schmidkunz

Sonstige

Geschichte

In einer Urkunde des Hochstifts Freising vom 21. Januar 779 wird bestätigt, dass fünf Brüder am „Slyrse“ eine klösterliche Zelle samt einer kleinen vom Bischof Arbeo geweihten Kirche gegründet haben. Dieses Kloster lag auf dem Kirchbichl nördlich der heutigen Gemeinde. Während der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert wurde es vermutlich vernichtet, von Bischof Otto von Freising aber im Jahre 1141 am Ort der heutigen Kirche St. Sixtus in Schliersee neu gegründet und um 1260 in ein Kollegiatstift umgewandelt. Die Kanoniker wohnten auf kleinen Höfen, die um die Kirche lagen und mit denen sie ihren Lebensunterhalt sicherten. 1493/95 wurde das Stift gegen den Widerstand der Kanoniker an die Frauenkirche nach München verlegt und dort 1803 durch die Säkularisation aufgehoben.

Als weltliche Macht bildete sich ab dem 12. Jahrhundert die Grafschaft Hohenwaldeck heraus. In diese Zeit fällt auch die Bedeutung der Burg Hohenwaldeck oberhalb des Schliersees. Im 15. Jahrhundert konnte dem Bistum Freising die Oberherrschaft über das Gebiet abgerungen und 1454 die Reichsunmittelbarkeit erreicht werden. Hauptort der Grafschaft war allerdings Miesbach mit Schloss Wallenburg. Aber bereits 1483 erlosch das Geschlecht der Grafen von Waldeck. Nach Erbstreitigkeiten erwarb schließlich Wolfgang von Maxlrain 1516 das Gebiet. Die Herrschaft der Maxlrainer über Schliersee hielt bis 1734 an. Danach fiel die Grafschaft und mit ihr das Gebiet um Schliersee an das Kurfürstentum Bayern. Allmählich schwanden auch die Vorrechte der Grundherrschaften Kirche, Frauenstift München sowie der Maxlrainer. Die Bewohner konnten Grund und Boden erwerben oder verkaufen, neue Häuser wurden gebaut, die Bevölkerungsstruktur wandelte sich, und es bildete sich nach und nach ein Gemeinwesen.

Ab der Gemeindegründung

Im Zuge der Umsetzung der bayerischen Verfassung von 1808 durch das erste Gemeindeedikt wurde Schliersee in diesem Jahr selbständige Landgemeinde. 1919 wurde Schliersee zum Markt erhoben.

Auch Ansätze von Industrie gab es in der Gemeinde Schliersee. Von 1867 bis 1914 produzierte in Breitenbach eine Glashütte.

Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts entdeckten Münchner Künstler den stillen und romantischen Schliersee, und es verbreitete sich der Ruf Schliersees als idyllischer Urlaubsort. Am 1. August 1869 bekam Schliersee Eisenbahnanschluss nach München, was zu einem Aufschwung des Fremdenverkehrs führte. Es wurden Wanderwege angelegt, Badeanstalten errichtet, neue Gaststätten und Hotels entstanden, Freizeitanlagen wurden gebaut. 1888 entstand der örtliche Trachtenverein und 1892 das Schlierseer Bauerntheater als erstes bayerisches Bauerntheater.

Ende der 1880er Jahre brachten Münchner das neue Wintervergnügen des Skilaufens in die Schlierseer Berge.[10][11] Um die Wende zum 20. Jahrhundert entwickelte sich der bayerische Wintersport mit Schliersee als Vorreiter. 1902 wurde der erste offizielle Langlauf durchs Dorf organisiert, vier Jahre später entstand der örtliche Skiclub. Ebenfalls 1906 fand die erste „Bayrische Ski-Meisterschaft“ mit einer Distanz von 25 km im „Dauerlauf auf Skiern“ im Gebiet um Schliersee statt.[12] In Schliersee schlug auch die Geburtsstunde des Bergrettungsdienstes beim Roten Kreuz: Eine Gruppe von Skifahrern gründete dort 1911 die „Erste deutsche skifahrende freiwillige Sanitätskolonne“.[13]

Im 20. Jahrhundert wählten zahlreiche Prominente Schliersee als Haupt- oder Zweitwohnsitz. Insbesondere in den 1930er-Jahren wurde die Gemeinde, wie auch das gesamte Schlierseer Tal ein Teil des als "Bonzenregion" bezeichneten benachbarten Tegernsees. Zur Jahreswende 1937/38 wurde in Schliersee die SA-Gruppenschule eingerichtet, die gegen Kriegsende zum Ausweichquartier der Obersten SA-Führung wurde. Während des Zweiten Weltkriegs dienten die Hotels und Pensionen zur Unterbringung verwundeter Soldaten und aus den Großstädten ausquartierten Müttern mit Kindern.


Text: Wikipedia

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