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Schloss Neuwied

Siegelmarke fürstlich Wiedische Hofmarschall
Siegelmarke fürstlich wiedische Kammerdirector
Historische Ansichtskarte vom Schloss

Schloss Neuwied ist das ehemalige Residenzschloss der Grafen und Fürsten zu Wied in Neuwied, einer Kreisstadt im nördlichen Rheinland-Pfalz. Bis 1806 war das Schloss Regierungssitz des Fürstentums Wied. Das Schloss liegt im nördlichen Teil der Innenstadt von Neuwied in unmittelbarer Nähe des Rheinufers und südlich der Mündung des Flusses Wied in den Rhein.

Das Schloss Neuwied ist ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention.


Geschichte

Vor dem Bau des Schlosses in Neuwied hatten die Grafen zu Wied über 500 Jahre lang ihren Stammsitz auf Burg Altwied im Wiedtal. Weil inzwischen die Bausubstanz der Burg Wied, wie sie damals noch genannt wurde, baufällig zu werden begann und die Burg und deren Lage den Erfordernissen der beginnenden Neuzeit in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht nicht mehr genügte, beschloss Mitte des 17. Jahrhunderts Graf Friedrich III. zu Wied direkt am Rheinufer eine neue Stadt zu gründen und seinen Herrschaftssitz dorthin zu verlegen.

Zunächst begann er 1648 mit dem Bau des Schlosses Friedrichstein im heutigen Neuwieder Stadtteil Fahr und einer kleinen Festung in Langendorf, die er „Neuenwied“ nannte und bereits mit Schloss bezeichnet wurde. Das Dorf Langendorf wurde im Dreißigjährigen Krieg weitgehend zerstört. Gleichzeitig ließ er von Kaiser Ferdinand III. die bereits 1357 für Nordhofen im Westerwald gewährten, aber dort nicht verwirklichten Stadtrechte auf die neue Siedlung Neuwied übertragen (1653).

Trotz seiner Befestigung wurde dieser erste Bau durch französische Truppen im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1694 in Brand gesteckt und zerstört.

Nach Plänen des nassau-weilburgischen Baumeisters Julius Ludwig Rothweil wurde um 1706 von Graf Friedrich Wilhelm damit begonnen, die Residenz neu zu bauen. Fertiggestellt wurde sie erst in den Jahren von 1748 bis 1756 unter Karl Behaghel von Adlerskron aus Frankfurt, der ab 1757 auch die nahe gelegene wiedische Sommerresidenz Schloss Monrepos baute.

Die Baupläne Rothweils sahen eine im deutschen Barock beliebte Hufeisenanlage nach dem Vorbild von Versailles vor. Die in der ersten Planung vorgesehenen Verbindungsbauten wurden jedoch nicht ausgeführt, so dass drei selbständige Gebäude um den Schlossinnenhof entstanden sind.

Der Außenbau des Hauptgebäudes (Corps de Logis) wurde 1711 vollendet, der Innenausbau 1713. Gleichzeitig wurde mit dem Bau der beiden Flügelbauten begonnen, die aber erst rund 40 Jahre später fertiggestellt wurden. Das Treppenhaus, das obere Vestibül und der Festsaal wurden 1714 bis 1715 von Giovanni Battista Genome und Eugenio Castelli stuckiert. Die Tordurchfahrt und die beiden Wachhäuschen wurden in den Jahren 1719 und 1720 gebaut. Die Löwen mit dem Wappen über der Tordurchfahrt stammen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.

In den Jahren 1869 bis 1873 wurde das Hauptgebäude erneuert, am Außenbau in den Formen Rothweils, innen zum Teil in neubarocken Formen. Das den Ehrenhof abschließende Eisengitter stammt aus dem Jahr 1887.

In den Seitenflügeln waren Wirtschafts- und Lagerräume, Küche, Waschhaus, Kelterei und Marstall untergebracht.

Am 10.September 1948 zerstörte ein Feuer den Mittelteil des rechten Seitenbaus, in dem die Rentkammer, die Küche, die Bibliothek und das Fürstlich-Wiedische Archiv untergebracht waren. Es verbrannten Einrichtungsgegenstände und mehrere Galawagen der fürstlichen Familie. Im Sommer 1949 konnte in dem neu aufgebauten Mittelflügel die Arbeit wieder aufgenommen werden.


Schlosspark

Im Jahr 1715 wurde in Verlängerung der Schlossachse und parallel zum Rhein ein symmetrischer Barockgarten nach Plänen des Behagel von Adlerskron angelegt.

Während der Regierungszeit von Fürst Friedrich Karl zu Wied (1791–1802) wurde der Park nach Art der englischen Landschaftsgärten umgestaltet. Es wurden auch viele exotische Gewächse angepflanzt, die von Prinz Maximilian zu Wieds Amerikareisen stammen dürften. Man könnte den Park auch als Arboretum bezeichnen. Nun dehnte der Park sich auf einer Fläche von 24 Hektar bis zur Wiedmündung aus. 1870 wurde er unter Beratung des Muskauer Gartendirektors Eduard Petzold umgestaltet.



Text: Wikipedia

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