Sinalco

Aus veikkos-archiv
Wechseln zu: Navigation, Suche

Sinalco ist eine Marke für verschiedene kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke und nach eigenen Angaben die älteste geschützte Marke alkoholfreier Erfrischungsgetränke in Europa. Sinalco wird heute, mit Ausnahme der Schweiz, von der Duisburger Hövelmann-Gruppe international in rund 50 Ländern vertrieben. In der Schweiz ist Sinalco seit der Aufteilung der Markenrechte Mitte der 1990er Jahre eine eigene Marke und wird heute von der Ramseier Suisse AG hergestellt.

Reklamemarken

Verzeichnis der Reklamemarken mit einem Bezug zu Sinalco.

Geschichte

Im Jahr 1902 entwickelte der Detmolder Kaufmann und Getränkefachmann Franz Hartmann gemeinsam mit dem bekannten Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz in Oberlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul) aus Südfrüchten und einheimischen Obstarten ein natürliches Fruchtgetränk. Basierend auf dem Grundgedanken, dass die im Obst enthaltenen Mineralsalze und Fruchtsäuren gesundheitsfördernd seien und der Fruchtzucker seine Energie direkt an das Blut weitergebe, entstand die erste „Bilz-Brause“, die „Bilz-Limetta“.[1] Im selben Jahr entwickelte sich Bilz-Brause dank einer groß angelegten Werbekampagne zur ersten internationalen alkoholfreien Getränkemarke europäischen Ursprungs.

Schnell kam es zu Nachahmern, und um dieser Entwicklung vorzubeugen, wurde 1905 per Preisausschreiben nach einem griffigen und schützbaren Markennamen für die Limonade gesucht. So entstand der Name Sinalco (von lateinisch sine alcohole, ohne Alkohol), der 1907 geschützt wurde.[2] Da das Unternehmen als eine der ersten Getränkemarken in die ganze Welt einschließlich Südamerika und Nahost exportierte, gelang es Sinalco schon im selben Jahr, zur Weltmarke zu avancieren.

Bereits 1903 hatte Hartmann nach einem Entwurf des Architekten A. Hanke an der Bahnhofstraße 2 in Detmold ein Verwaltungs- und Produktionsgebäude errichten lassen. Die Produktionsfläche erstreckte sich bis zur Sedanstraße und wurde später ständig erweitert. Seit 1987 stehen die neobarocken Gebäude unter Denkmalschutz.

1937 wurde ein weiterer Meilenstein der Markengeschichte gelegt: das markante Sinalco-Logo, der rote Punkt mit dem schräg stehenden Schriftzug,[3] dem in den 1950er Jahren die bekannte Formflasche für Sinalco folgte.[4]

Obwohl durch die beiden Weltkriege immer wieder dazu gezwungen, Produktion und Export aufgrund fehlender Rohstoffe und unterbrochener Geschäftsbeziehungen einzustellen, war die Marke Sinalco bis Ende der 1970er Jahre national wie international erfolgreich: Sinalco war in 150 Ländern der Erde erhältlich, und in Deutschland wurde Sinalco zum Teil sogar als Gattungsname für Limonade schlechthin verwendet.

Nach dem Tod der Eigentümerfamilie wurde Sinalco 1970 durch die Dortmunder Actien-Brauerei übernommen, die auch den legendären, auf dem Flohwalzer basierenden Jingle „Die Sinalco schmeckt“ aus dem Jahr 1979 in Umlauf brachte. 1981 gingen die Sinalco-Markenrechte an die (später in Cardinal-Holding umbenannte) Schweizer Sibra-Holding. Mit der Übernahme von Cardinal durch die Schweizer Feldschlösschen-Gruppe schließlich folgte 1991 ein weiterer Besitzerwechsel. Drei Jahre darauf verkaufte Feldschlösschen 1994 zunächst die deutschen, 1997 auch die internationalen Markenrechte (bis auf die für Liechtenstein und die Schweiz) an die deutsche Hövelmann-Gruppe, die die Deutsche Sinalco GmbH Markengetränke & Co. KG in Duisburg-Walsum gründete und die Traditionsmarke Sinalco neu belebte. Die bei Feldschlösschen verbliebenen Markenrechte für die Schweiz und Liechtenstein dagegen gingen 2002 an die schweizerische Pomdor AG,[5] die sich 2005 mit der Granador AG zur Unidrink AG (2008 in Ramseier Suisse AG umbenannt) zusammenschloss.[6] Sinalco-Promotionfahrzeug

Parallel dazu wurde 1998 in Österreich in Maria Alm bei Salzburg die Sinalco Austria gegründet,[7] deren Verwaltung sich aber ebenfalls in Duisburg-Walsum befindet. Die Lizenzrechte in Österreich gelten allerdings erst seit 2003, als REWE Austria in der Folge den Erstvertrieb übernahm.[8] Die Privatbrauerei Schnaitl begann Anfang 2009 die Marke wieder in der Gastronomie zu platzieren.[9]

2005 feierte das Unternehmen im Rahmen der Drinktec in München mit vielen internationalen Gästen sein 100-jähriges Bestehen. In Deutschland wurde die Feier mit einer Festrede des amtierenden Bundeskanzlers Gerhard Schröder eröffnet.[10]

2009 füllte die Hövelmann-Gruppe 1,4 Millionen Hektoliter der Limonade ab.[11]

Seit Juni 2011 gehört die Fachingen Heil- und Mineralbrunnen GmbH (Staatl. Fachingen) zur deutschen Sinalco.[12]

Im Januar 2014 beschloss die Unternehmensleitung, durch die Vergabe von Konzessionen das Gastronomiegeschäft strategisch neu auszurichten. Als erster Konzessionsnehmer wurde die Vivaris Getränke GmbH & Co. KG aus Haselünne vorgestellt, eine Konzerngesellschaft der Berentzen-Gruppe. Die Konzession läuft seit 2015 und gilt für den nördlichen und östlichen Teil Deutschlands.[13]


Text: Wikipedia

Liste der Autoren

Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Einzelheiten sind in den Nutzungsbedingungen von Wikipedia beschrieben.