Spangenberg

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Spangenberg ist eine Kleinstadt im Nordosten von Hessen im Schwalm-Eder-Kreis.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Spangenberg.

M. Woelm

Sonstige

Geschichte

Mittelalter

Die ersten nachgewiesenen Siedlungen in und um Spangenberg wurden auf das achte Jahrhundert nach Christus datiert.[6] Es dauerte allerdings noch knapp 200 Jahre, bis Pfieffe 1037[6] als erste Siedlung im Umland auch urkundlich erwähnt wurde. Bereits 920 nach Christus wurde ein Ort namens Meinbrateshusen erwähnt, ob es sich hierbei allerdings um Mörshausen handelte, ist nicht belegt.[6]

Die älteste im Raum Spangenberg erhaltene Kirche wurde 1150 in Mörshausen erbaut.[6] Zu Beginn des 13. Jahrhunderts belehnte Graf Ludwig I. von Ziegenhain die Ritter von Treffurt mit der Herrschaft über Spangenberg. 1235 begannen diese den Bau des Spangenberger Schlosses. In den folgenden Jahrhunderten, ab 1350, nahmen die hessischen Landgrafen, die dort residierten, weitere Um- und Anbauten vor. Die erste Erwähnung Spangenbergs und Bezeichnung als civitas (Stadt) ist auf das Jahr 1261 nach Christus datiert.[6] Im selben Jahr begann der Bau der Stadtkirche St. Johannes.

1309 verliehen die Ritter Hermann und Friedrich von Treffurt Spangenberg das Stadtrecht nach dem Lippstädter Recht. Die Originalurkunde befindet sich im Hessischen Staatsarchiv Marburg.[7] Die Neustadt mit Spital und Kapelle St. Elisabeth wurde erstmals im Jahre 1338 in einer Urkunde erwähnt. Die Treffurter verkauften Stadt und Burg Spangenberg 1350 wegen Geldmangels und verschiedener Familienfehden für 8000 Silberlinge an Landgraf Heinrich II.; seither ist Spangenberg hessisch.[8] Das Schloss Spangenberg war Residenz des Landgrafensohnes Otto der Schütz, der dort 1366 starb und beigesetzt wurde. Durch die Vereinigung der damaligen Gerichte Morschen. Mörshausen, Schemmern und Auf der Landena mit der Herrschaft Spangenberg entstand 1350 das Amt Spangenberg.[8]

Das Karmeliterkloster Spangenberg wurde 1357 gegründet und im Jahr 1486 wurde die Klosterkirche, von der nach einem Großbrand im Oktober 1888 nur noch Reste erhalten sind, fertiggestellt. Der 1261 begonnene Bau der Stadtkirche wurde erst 1421 abgeschlossen.[9] Der Bau des Rathauses begann vermutlich im 15. Jahrhundert.[9] Nach der Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen 1526 wurde das Karmeliterkloster im Jahre 1527 aufgelöst.

Neuzeit

Durch einen Tausch mit Quentel kamen Schnellrode, Vockerode-Dinkelberg und Weidelbach 1530 vom Amt Hessisch Lichtenau zum Amt Spangenberg. Im Dreißigjährigen Krieg erlitten fast alle Dörfer des Amtes Spangenberg schwere Schäden und Verluste. Eine wichtige Rolle für Spangenberg spielte im 18. Jahrhundert die Leinenproduktion; das Amt Spangenberg war in den Jahren 1789/1790 im Gebiet der Landgrafschaft Hessen-Kassel führend in der Produktion und im Export von Schockleinen.[10] Durch eine Verwaltungsreform entstanden in Hessen 1821 Landkreise, das Amt Spangenberg wurde aufgelöst und gehörte seitdem zum Landkreis Melsungen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Spangenberg die ersten Vereine gegründet, darunter 1842 der Männergesangverein Liedertafel und 1863 der TSV 1863 Spangenberg.

1874 bekam die Wirtschaft in Spangenberg einen Schub durch den Bau einer Teilstrecke der Bahn Leinefelde–Treysa. Der Bahnhof Spangenberg wurde 1879 eröffnet. Zu dieser Zeit lebten viele jüdische Mitbürger in Spangenberg, sie waren hauptsächlich kaufmännisch aktiv.

Heinrich Salzmann, Sohn der Stadt und Mitgründer des Unternehmens Salzmann & Comp., stiftete 1902 das Liebenbachdenkmal, es stellt die Sage von Kuno und Else dar.

1910/11 wurde mit dem Bau der alten Stadtschule am Eulenturm, der heutigen Burgsitzschule, begonnen.[11]

Am 15. Juni 1913 besuchte Kaiser Wilhelm II. die Stadt und das Schloss, das zu dieser Zeit als preußische Forstschule diente.

In den 1930er Jahren verkauften viele Juden ihre Besitzungen, um dem Hitler-Regime zu entgehen. Ostern 1945 wurden mehrere Häuser und das Schloss Opfer amerikanischer Brandbombenangriffe. Das Schloss wurde dabei völlig zerstört. In den 1950er Jahren wurde es mit Mitteln des Landes Hessen wieder aufgebaut.[12] Das Land Hessen ist noch heute Eigentümer des Schlosses, es wird durch das Hessische Immobilienmanagement verwaltet und verpachtet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in den Zeiten des Wirtschaftswunders in Deutschland, wurden in Spangenberg viele Betriebe gegründet, darunter[13] die Wilhelm Kullmann Sägenfabrik, der größte Arbeitgeber der Stadt.

Der Neubau der Burgsitzschule Spangenberg in der Gemarkung Winternot wurde 1972 eröffnet und damit die ständige Raumnot in den Schulen beseitigt. Durch die Verwaltungs- und Gebietsreform in Hessen zwischen 1970 und 1974 wurden zwölf ehemals selbstständige Gemeinden mit Spangenberg zusammengeschlossen.

Ebenfalls 1974 wurde der über 100 Jahre bestehende Personenverkehr auf der Kanonenbahn, einem Teilstück der Berlin-Coblenzer-Eisenbahn, eingestellt. Wenig später folgte auch die Einstellung des Güterverkehrs. Von den alten Gleisanlagen sind nur wenige im Bereich Spangenberg noch sichtbar, die Schienen wurden entfernt. Das alte Bahnhofsgebäude wird seit 1994 als Kindergarten Alter Bahnhof genutzt.

Im Jahr 1975 wurde der Stadt das Prädikat staatlich anerkannter Luftkurort verliehen.[14] Dieses wurde jedoch im Jahr 2012 wieder aberkannt.[15]


Text: Wikipedia

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