Stephanienbrunnen
Der Stephanienbrunnen (auch: Stephaniebrunnen, Brunnen auf dem Stephanplatz, Monumentalbrunnen, Stephanplatzbrunnen, Stephansbrunnen etc.) ist ein Brunnen auf dem Stephanplatz in Karlsruhe.
Geschichte
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sah sich die Karlsruher Stadtverwaltung immer wieder mit dem Vorwurf konfrontiert, junge Künstler nicht genügend zu fördern. Daraufhin wurden verstärkt Aufträge zur Verschönerung des Stadtbildes vergeben. Eine Künstlerkommission aus Malern, Bildhauern und Architekten hatte dabei beratende Funktion und ein großes Mitspracherecht.
1901 wurde beschlossen, den Stephanplatz mit einem Brunnen zu versehen, doch erst 1903 wurde der Architekt Hermann Billing, der der Künstlerkommission angehörte, ohne vorherigen Wettbewerb beauftragt, einen monumentalen Brunnen für diesen Standort zu entwerfen. Billing plante ein Brunnenbecken, in dessen Mitte sich die Figur einer Quellnymphe befinden sollte. Diese Bronzefigur entwarf der junge Bildhauer Hermann Binz (1876–1946).
Die Darstellung der nackten Nymphe stieß jedoch auf Widerstand im Stadtrat. Daraufhin wandelten Billing und Binz ihre Pläne ab. Die Quellnymphe wurde nun dezentral, auf einem flachen Sockel und ohne den ursprünglich geplanten Baldachin in das Becken, das einen Durchmesser von etwa zehn Metern hat, gestellt. Um den Brunnen wurden 14 Pfeiler als Träger eines ringförmigen Gebälks gestellt. Auf der Innenseite dieser Pfeiler wurden Wasserspeier angebracht, die die Quellnymphe im Blick behalten. Ihre Gesichter wurden von Binz als Karikaturen bekannter Karlsruher Persönlichkeiten ausgearbeitet – insbesondere die Gegner des Brunnenprojekts, die die nackte Nymphenfigur abgelehnt hatten, wählte Binz für diese Porträts aus.
Der Bau des Brunnens war 1905 vollendet. Große Teile der Bevölkerung reagierten zunächst empört auf das Werk.
In den Jahren 1999 bis 2001 wurde die benachbarte Hauptpost zum Einkaufszentrum Post Galerie umgebaut und der Stephanplatz umgestaltet; im Zuge dieser Arbeiten wurde der Brunnen abgebaut, restauriert und anschließend wieder aufgebaut.
Porträtierte Personen
Karl Schnetzler, Oberbürgermeister
Viktor Roman, Maler
Karl Ruf, Fotograf
Otto Eichrodt, Maler, als Faun
Ludwig Dill, Maler
Wilhelm Trübner, Maler
Hans Thoma, Maler
Friedrich Fehr, Maler
Otto Büttner, Stadtrat und Kaufmann
Reinhard Baumeister, Architekt
Hermann Baumeister, Maler
Ludwig Käppele, Stadtrat und Metzgermeister
Hermann Binz
Hermann Billing
Text: Wikipedia
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