Swinemünde

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Świnoujście (deutsch Swinemünde) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Westpommern in Polen.

Reklamemarken und Siegelmarken

Verzeichnis der sortierten Reklamemarken und Siegelmarken mit einem Bezug zu Swinemünde.

Deutsche Seewarte

Theodor Fontane

Sonstige

Geschichte

Mittelalter

Swinemünde ist als eine der jüngsten Städte Preußens an der Swinemündung neben dem (später eingemeindeten) kleinen Dorf Westswine entstanden. In diesem Dorf betrieben etwa sechs Bauern als Kossäten sowohl Fischfang als auch recht kümmerlich Landwirtschaft. Fernerhin hatten sie zur Verbesserung ihrer Einnahmen gemeinsam die Fähre über die Swine gepachtet.

Auch eine kleine hölzerne Dorfkirche war vorhanden. Sie gehörte allerdings zum Kirchspiel Caseburg. An der Stelle des späteren Swinemünde befand sich bereits Ende des 12. Jahrhunderts eine Schutzburg. 1230 ließ Herzog Barnim I. von Pommern eine Fährverbindung über die Swine einrichten. 1297 wird erstmals im Zusammenhang mit der Einrichtung einer herzoglichen Zoll- und Lotsenstation der Swinemünder Hafen erwähnt. 1457 zerstörten die Stettiner eine herzogliche Burg an der Swine.[5]

17. und 18. Jahrhundert

Bei der Teilung Pommerns zwischen Brandenburg und Schweden im Westfälischen Frieden 1648 fiel Vorpommern mit Usedom und Wollin an Schweden. Um aus strategischen Gründen den Schiffsverkehr von und nach Stettin durch den Peenestrom zu leiten, ließ Schweden die Swine versanden. Noch am Anfang des 18. Jahrhunderts war die Swine ganz ohne Bedeutung gegenüber dem Peenestrom, der durch die Verbindung vorbei an der Handelsstadt Wolgast die gesamte Oderschifffahrt beherrschte. In Wolgast wurden vom schwedischen Fiskus hohe Zölle erhoben.

Nach dem Nordischen Krieg trat Schweden 1720 im Frieden von Stockholm Stettin und Usedom-Wollin an Preußen ab, während es Rügen, das nördliche Vorpommern, Stralsund und Wismar behielt. 1729 begann der preußische König Friedrich Wilhelm I. zur Umgehung der Zölle und Abgaben, die im schwedischen Wolgast anfielen, die Swine wieder schiffbar zu machen. Sie wurde ausgebaggert, und in der Nähe des kleinen Dorfes Westswine stand ein beschränkt nutzbarer Kleinhafen zur Verfügung. Das Projekt blieb unvollendet; denn wegen ungenügender Befestigungen versandete die Swine während der Herbststürme häufig wieder. Außerdem fehlte in den kleinen Orten Westswine und Ostswine die für einen Leichterhafen unverzichtbare Infrastruktur.

Der Nachfolger Friedrich der Große setzte das Werk bei seinem Regierungsantritt 1740 energisch fort und so konnte 1746 ein mit Pfahlwerk befestigter Hafen offiziell unter dem Namen „Swinemünde“ dem Seehandel geöffnet werden.

Der mit dem Bau und dem Betrieb des neuen Hafens entstandene Ort Swinemünde bekam bald einen Bebauungsplan und wuchs durch den Zuzug von Händlern, Handwerkern und Gastwirten rasch an. Er erhielt 1753 einen Magistrat und wurde 1765 unter Einbeziehung Westswines zur Immediatstadt erklärt. 1779 erhielt die Stadt eine Lateinschule und 1792 eine neue Kirche.

Swinemünde im 19. Jahrhundert

Als Ergebnis des Wiener Kongresses kam Wolgast 1815 zu Preußen, wodurch die bisherige Konkurrenzsituation gegenüber Schweden in der See- und Flussschifffahrt wegfiel. Es war jedoch erkannt worden, dass die Swine als Schifffahrtsweg zwischen den Ostseehäfen wegen der kürzeren Fahrtzeiten Vorteile hatte. Um weitere Siedler anzulocken, wurden bis 1840 Bauplätze und Bauholz unentgeltlich zur Verfügung gestellt und weitgehende Steuerfreiheit gewährt. Seit 1818 war Swinemünde Sitz des Landkreises Usedom-Wollin.

Der Hafen bildete das Zentrum der Aktivitäten: Leichter holten die Waren von den auf Reede oder im Hafen liegenden Schiffen und beförderten sie u. a. nach Stettin. Auf dem Rückwege von Stettin nahmen sie wiederum Güter für die Schiffe mit. Seefahrt, Gütertransport, Handel, Handwerk und Gewerbe erlebten so die erste Blüte. Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg in den Jahren 1773 bis 1784 und der Dritte Koalitionskrieg 1801–1805 ließen den Hafen weiter expandieren. In Swinemünde lebten zu diesem Zeitpunkt bereits bis zu 2000 Menschen. 1848 verfügten die Reeder von Swinemünde über 16 Handelsschiffe.[6] Swinemünde als Hafenstadt war der Sitz mehrerer Konsulate ausländischer Staaten. So bestanden um 1835 in Swinemünde Konsulate Dänemarks, der Niederlande und Schwedens.[7]

Um die Versandung im Bereich der Hafeneinfahrt an der Ostsee aufzuhalten, wurde 1818 mit dem Bau der Molen begonnen. Als Baumaterial dienten Findlinge aus der pommerschen Umgebung und vom Vinetariff vor Zinnowitz. Die 1020 m lange Westmole und die 1372 m lange Ostmole, wasserbautechnische Glanzleistungen, wurden 1823 im Rohbau und 1829 endgültig fertiggestellt. An der Spitze der Ostmole wurde 1828, vermutlich nach einem Entwurf Karl Friedrich Schinkels, eine Laternenbake errichtet, die zeitgenössisch auch als „Leuchtturm“ bezeichnet wurde (die Bake wurde um 1910 entfernt).[8] Eine auf der Westmole installierte weiße Bake von der Form einer Windmühle, die so genannte Mühlenbake, ist ein Wahrzeichen des Swinemünder Hafens. 1857 wurde der Leuchtturm am Ostufer der Swine errichtet.

Um das Problem der Versandung der Swine im Hinterland zu umgehen, wurde zwischen 1875 und 1880 ein Kanal gebaut. Dieser besteht aus zwei Hauptabschnitten, der Mellinfahrt und der Kaiserfahrt. Ersterer begradigte die Swine durch den großen Mellin, und der zweite trennte, beginnend am kleinen Mellin, das Gelände um Kaseburg von der Insel Usedom ab und führte gerade zum Stettiner Haff.

Ab 1857 gab es Verbindungen mit Dampfschiffen nach Ostpreußen, Bornholm und Kopenhagen. Die meisten Schiffe fuhren nach der Fertigstellung der Kaiserfahrt, eröffnet 1881, nach Stettin weiter, was für den Seehafen Swinemünde ein wirtschaftlicher Nachteil wurde.

Mit der Gründung des See- und Solbades Swinemünde wurde im Juli 1824 die erste offizielle Badesaison eröffnet, und ein neuer Erwerbszweig mit weitreichenden Folgen für die Entwicklung der Stadt war geboren. Von Beginn an stammte die Hälfte aller Badegäste aus Berlin.

Bekannt wurde das Seebad vor allem durch die regelmäßigen Besuche von Kaiser Wilhelm II. während der Kaisertage seit 1882 (jährlich am ersten Augustwochenende).[9] 1902 erregte der Kaiser mit der Swinemünder Depesche Aufsehen.

Festungs- und Garnisonsstadt

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts begann die preußische Armee mit der Anlage von Küstenforts rechts und links der Swine und an der Mündung der Peene. Swinemünde war fortan Festung III. Ranges mit einem Bataillon Fußartillerie. Nach der Entfestigung Stettins 1870 wurden die Festungswerke modernisiert und vergrößert.

Die Festung Swinemünde (erbaut 1848 bis 1880) ist noch heute bis auf Werk I gut erhalten und wurde in Einzelobjekten in Privathände gegeben, seit 2004 schrittweise freigelegt und restauriert zu touristischen Anziehungspunkten.

Kaiserliche Marine

In der Kaiserzeit befand sich in Swinemünde ein Marinestützpunkt, in dem einige Marineschiffe stationiert waren. Um 1914 wurde dort die Hilfsminensuch-Division Swinemünde angesiedelt.[10][11] In den Jahren 1918 bis 1920 befand sich in Swinemünde zeitweilig die Funken-Telegraphie-Schule Swinemünde. Am 10. September 1920 wurde die Ausbildung von der Inspektion des Torpedowesens nach Flensburg-Mürwik, wo sich die Schule vor 1918 schon befunden hatte, zurückverlegt.[12][13][14]

Wehrmachts- und U-Boot-Flottenstützpunkt

Nach 1933 wurde auf der Insel Kaseburg ein U-Boot-Hafen angelegt und in Swinemünde selbst wurden Torpedoboote stationiert. Noch heute sieht man bei der Überfahrt mit der Fähre die U-Boot-Entmagnetisierungsanlage an der Insel Kaseburg.

Die alten Festungsanlagen wurden auch im Zweiten Weltkrieg ausgebaut und genutzt. Besonders das Westfort wurde intensiv genutzt. Am westlichen Ende entstand 1941 der Hochbunker mit Messanlagen und einer Flakplattform. An der östlichen Swineseite, rund 1½ km vom Leuchtturm entfernt, entstand die Küstenbatterie „Goeben“. Weitere zwei Kilometer östlich davon entstand ein Hochbunker als Messstation für die Batterie „Goeben“. Dieser wurde nach dem Krieg nicht gesprengt und dient noch heute mit einem Stahlaufbau als Feuerwachturm. Dieser Turm (Hochbunker) heißt wegen seiner eigentümlichen Form „Glocke“. In Ausnahmefällen ist er besteigbar.[15]

Weitere Entwicklung bis zum Zweiten Weltkrieg

Nachdem im Jahr 1826 insgesamt 626 Badegäste gezählt worden waren, waren es 1913 bereits 40.247. Swinemünde war vor dem Zweiten Weltkrieg hinter Kühlungsborn und Kolberg das drittgrößte deutsche Ostseebad. Einhergehend mit dieser Entwicklung vergrößerte sich die Zahl der Einwohner: 1850 waren es 4.719, um sich bis 1910 auf 13.916 zu verdreifachen.

Der gegen Ende des 19. Jahrhunderts einsetzende Bäder-Antisemitismus war auch in Swinemünde zu beobachten. So berichtete die Greifswalder Zeitung am 19. August 1920:

„Am Sonnabend abend gegen 11 Uhr fanden judenfeindliche Kundgebungen auf der Strandpromenade statt. Eine große Menschenmenge, darunter Reichswehrsoldaten und Marineangehörige, zogen mit Musik und Gesang vor verschiedene Lokale. Dort wurden judenfeindliche Reden gehalten, patriotische Lieder gesungen und Drohrufe gegen jüdische Badegäste ausgestoßen.“

Um das Jahr 1930 hatte die Gemarkung der Stadt Swinemünde eine Fläche von 10,8 km², und es standen zusammen 1534 Wohnhäuser an dreizehn verschiedenen Wohnplätzen.

Im Jahr 1925 wurden 19.787 Einwohner, darunter 907 Katholiken und 129 Juden, gezählt, die auf 5301 Haushaltungen verteilt waren.[16]

Swinemünde zählte bei den Reichstagswahlen der Weimarer Republik zum Wahlkreis Nr. 6. Von 1919 bis zur Wahl im Juli 1932 war dort die Deutschnationale Volkspartei stärkste Partei. Bei der letzten freien Reichstagswahl im November 1932 wurde sie darin von der NSDAP abgelöst, die dort mit 43,1 % ihr reichsweit drittbestes Ergebnis erzielte. Bei der Wahl 1933 konnte sie dieses auf 56,3 % ausbauen und lag damit auf dem zweiten Platz nur 0,2 % hinter den Parteigenossen im Nachbarwahlkreis Nr. 1. Man lag damit bei beiden Wahlen rund 10 % über dem reichsweiten Ergebnis der Partei.[17] Im gleichen Jahr wurde Berengar Elsner von Gronow für die NSDAP Bürgermeister der Stadt.

Mit 435.000 Gästeübernachtungen im Sommerhalbjahr 1938, im letzten Jahr vor dem Zweiten Weltkrieg, stand Swinemünde in der Rangfolge der meistbesuchten pommerschen Seebäder nach Kolberg und Ahlbeck an dritter Stelle.[18]

In der Reichspogromnacht brannte 1938 ein antisemitischer Mob die Synagoge nieder. Drei Mitglieder der jüdischen Gemeinde kamen in „Schutzhaft“. Bei der Volkszählung von 1939 bekannten sich nur mehr 24 Personen zum jüdischen Glauben.[19] 1942 lebte nur noch ein Jude in Swinemünde.[20]

Im Arbeitsamtsbezirk Swinemünde waren 1944 fast 13.000 NS-Zwangsarbeiter registriert.[21]

Bis 1945 gehörte Swinemünde zum Landkreis Usedom-Wollin im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs.

Ende des Zweiten Weltkriegs

Am Ende des Zweiten Weltkriegs war Swinemünde überfüllt mit Flüchtlingen und deren Wagen, auf denen sie aus dem Osten des Deutschen Reichs vor der heranrückenden Roten Armee geflohen waren und die hier auf einen Weitertransport warteten. Die Gesamtzahl der sich in der Stadt aufhaltenden Menschen soll dadurch ein Vielfaches der in der Stadt gemeldeten Einwohner betragen haben.

Am 12. März 1945 führte die 8. US-Luftflotte mit 671 Bombern und 412 Begleitjägern einen verheerenden Luftangriff auf Swinemünde aus, der dem Marinehafen galt und bei dem die Stadt zum großen Teil zerstört wurde. Laut Rolf-Dieter Müller vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt gab es 3000 bis 4000 Tote[22], Helmut Schnatz kommt in seiner Analyse auf 4500.[23] Die von manchen Medien aufgegriffene Zahl von 23.000 Toten[24][25] bewertet Schnatz als Teil einer erst ab den 1990er Jahren kursierenden, einer Überprüfung nicht standhaltenden „Legendenbildung“.[23] Auch Müller bezeichnet sie als nicht haltbar.[22] Die meisten Opfer wurden auf dem nahen Golm in Massengräbern beigesetzt. Am 16. April 1945 erfolgte ein weiterer Angriff britischer Lancaster-Bomber auf das in der Kaiserfahrt südlich von Swinemünde liegende Panzerschiff Lützow, das durch einen Nahtreffer von speziellen Tallboy-Bomben (5,4 t, davon 2,4 t hochbrisanter Sprengstoff) schwerst beschädigt wurde. Ein Tallboy-Nahtreffer verursachte auf Höhe der Wasserlinie einen etwa 20 m langen Riss. Die Lützow sank mit Schlagseite und kippte gegen die Uferböschung, entging aber knapp der völligen Vernichtung. Auch das im Hafen liegende, dem Marine-Stab als Kommandoschiff dienende, Aviso Hela wurde von Fliegerbomben getroffen, bevor es, nur wenige Tage später und noch rechtzeitig vor den anrückenden Russen, nach Eckernförde verlegt werden konnte.

Am 5. Mai 1945 besetzte die Rote Armee Swinemünde. Nach den Festlegungen in Punkt IX. b der Potsdamer Konferenz vom August 1945 wurden die früher deutschen Gebiete östlich der Linie, die von der Ostsee unmittelbar westlich von Swinemünde entlang der Oder und Neiße verlief, dem polnischen Verwaltungsgebiet zugeschlagen. Am 6. Oktober des gleichen Jahres übergaben die sowjetische Armee die Stadt der Verwaltung der Volksrepublik Polen, die bald darauf die Stadt in Świnoujście umbenannte. Ursprünglich sah das Potsdamer Protokoll die Teilung der Stadt vor. Aber der Schweriner Grenzvertrag schlug dann die gesamte Stadt der polnischen Verwaltung zu.

In Swinemünde verblieb eine große Garnison der Roten Armee, die noch bis Ende 1992 hier präsent war. Von Swinemünde aus wurden bis 1947/48 alle technischen Überreste der HVA Peenemünde, einschließlich der verbliebenen Raketenteile in die Sowjetunion abtransportiert und später auch die internierten Techniker und Ingenieure aus Peenemünde.

Zu dieser Zeit lebten in Swinemünde und auf Wollin noch etwa 30.000 Deutsche. Es begann die gezielte Zuwanderung von polnischen Siedlern mehrheitlich aus Zentralpolen und zu einem kleinen Teil aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an die Sowjetunion gefallen waren. Diese Siedler wurden angelockt durch die Aussicht, kostenlos Häuser inklusive des Inventars der entschädigungslos enteigneten deutschen Zivilbevölkerung in Besitz nehmen zu können. Die Deutschen in Swinemünde wurden ab 1945 von der polnischen Verwaltung vertrieben. Im Winter 1945/46 kam es zu zahlreichen Übergriffen und Vergewaltigungen sowie Ermordung deutscher Einwohner durch polnische Sicherheitskräfte. Zumindest die Tötungsdelikte wurden strafrechtlich verfolgt, wenn auch die Strafen milde ausfielen – der Hauptbeschuldigte erhielt acht Jahre Haft. Die meisten Angeklagten waren Jugendliche.[26]

Geschichte der Stadt seit 1945

Anfang 1950 lebten in Świnoujście noch 500 bis 600 Deutsche. Sie arbeiteten vorwiegend auf dem sowjetischen Marinestützpunkt als Spezialisten, einige bei der Stadt und beim Hafenamt. Allerdings hatten sie bei der eingewanderten polnischen Bevölkerung keinen leichten Stand. Ab 1950 durften nur noch solche Deutschen in ihrer alten Heimat bleiben, die eine slawische oder polnische Abstammung nachzuweisen vermochten. Allen Einwohnern erschwerte die ständige Anwesenheit der großen sowjetischen und polnischen Garnisonen die Bewegungsfreiheit. Die gesamten Hafenanlagen, die älteren und neueren Festungsanlagen östlich und westlich der Swine sowie das Kurviertel blieben der alleinigen Nutzung der sowjetischen Truppen vorbehalten.

1948 begann der Aufbau einer Hochseefischereibasis am östlichen Swine-Ufer (das Fischkombinat Odra). Ab 1958 wurde der Wiederaufbau der Stadt intensiviert. Der Ausbau des Hochseehafens (Hafenkomplex Szczecin–Świnoujście) folgte.

Nachdem im Jahr 1958 die sowjetischen Streitkräfte das Kurviertel geräumt hatten, entwickelte sich Świnoujście neben Kołobrzeg (Kolberg) und Sopot (Zoppot) zu einem der bekanntesten polnischen Ostseebäder. 1961 wurden auch die alten Festungsanlagen außer der Engelsburg von der Roten Armee geräumt. 1989/90 fiel der Eiserne Vorhang, 1990/91 zerfiel die Sowjetunion, im Juli 1991 wurde der Warschauer Pakt aufgelöst. Am 28. Oktober 1992 erfolgte offiziell der Abzug der letzten Kampftruppen und der letzten Flugkörperschnellboote der Osa-Klasse der 24. Raketenschiffsbrigade der Baltischen Flotte im Beisein des stellvertretenden Verteidigungsministers Bronisław Komorowski und des russischen Botschafters Juri Kaschlew.[27] Im Dezember 1992 wurden die letzten russischen Fernmelde- und Transporteinheiten aus den Kasernen am westlichen Stadtrand und dem Fort „Engelsburg“ abgezogen.

Die seit 1989 zu verzeichnende, oft mit harten Einschnitten verbundene Umstrukturierung der Wirtschaft in Polen spiegelt sich auch im Antlitz der Stadt wider. Die Stadt und ihre Wirtschaft profitieren zunehmend von ihrer Nähe zur Grenze und den jetzt zahlreichen deutschen Touristen sowie den Pendlern aus der vorpommerschen Umgebung.


Text: Wikipedia

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