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Teehaus Ronnefeldt

Das Teehaus Ronnefeldt ist ein auf orthodox hergestellte Tees spezialisiertes Handelsunternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main. Der Markenname wird vor allem mit der aromatisierten Grünteemischung "Morgentau" verbunden.

Inhaltsverzeichnis

Reklamemarken

Geschichte

Der Gründer Johann Tobias Ronnefeldt legte nach offizieller Darstellung 1823 den Grundstein und erwarb sein Handelswissen in Rotterdam und London. Als er 1845 im Alter von 51 Jahren verstarb, führte seine Witwe Friederike, die er 1831 geehelicht hat, 15 Jahre lang das Geschäft gemeinsam mit Prokuristen weiter, bis ihre Söhne die Nachfolge antraten. Ihr Enkel Rudolf Ronnefeldt reiste im Alter von 24 Jahren 1889 um die Welt und dokumentierte eindrucksvoll seine Reise-Erfahrungen in einem Tagebuch, das Aufschluss über den Teehandel von damals gibt. Nach seiner Weltreise heiratete er Emma Rössler, die Tochter des Degussa-Gründers Friedrich Ernst Roessler.

Der Tee um die 20. Jahrhundertwende

Um die Jahrhundertwende erlebte das Teehaus glanzvolle Zeiten. 1904 entwarf Hans Christiansen, ein bekannter Jugendstilkünstler von der Mathildenhöhe Darmstadt, ein Werbeplakat mit einem Drachenkopf als Symbol für chinesischen Tee. Sein Haus und Atelier lagen nur wenige Meter von der russisch-orthodoxen Kapelle entfernt, wo auch die letzte Zarenfamilie ein- und ausging, wenn Zarin Alix mit ihrer Familie ihren Bruder, den Großherzog von Hessen-Darmstadt, besuchte. In den Adelskreisen Europas wurde in diesen Jahren viel Tee getrunken. Besonders die russischen Adeligen und Intellektuellen, die auf ihren Reisen an die Cote d´Azur auch in den hessischen Kurbädern und in Baden-Baden sowie im Schwarzwald Station machten, trugen zur Popularität des Kulturgetränks bei. 1914 zog das Unternehmen in die Goethestraße 3 nachdem es zuvor zehn Jahre lang am Roßmarkt 8 ansässig war, im legendären Haus „Goldenen Brunnen“. Dort wohnte einst auch Frau Rat Goethe.

Die beiden Weltkriege brachten den Teehandel weitestgehend zum Erliegen. Im Ersten Weltkrieg gründete das Unternehmen zusammen mit der Ed. Messmer GmbH und der Weinhandelsfirma Bernhard Wiesengrund, die zu der Zeit im Besitz des Vaters von Theodor W. Adorno war, das Gemeinschaftsunternehmen "Getränke GmbH" zur Herstellung eines koffeinhaltigen Ersatztees, der unter dem Markenname "Stimula" vermarktet wurde.

Anfang der fünfziger Jahre kam Herwerth Westphal, der Enkel von Rudolf Ronnefeldt, ins Unternehmen, das sich nach der Zerstörung des Gebäudes in der Goethestrasse bei den Luftangriffen auf Frankfurt am Main durch Fliegerbomben in Frankfurt-Bockenheim angesiedelt hatte. Er führte das Unternehmen gemeinsam mit Georg Lülmann, Geschäftsführer und Mitinhaber bis Anfang der achtziger Jahre.

Generation Holzapfel

Ende der siebziger Jahre kam Frank Holzapfel zu Ronnefeldt. Der erfahrene Marketing- und Werbefachmann erkannte das Potenzial einer exklusiven Weltmarke für Tee in den expandierenden Märkten. Er übernahm 1984 das Unternehmen von Herwarth Westphal, der 1987 in Ruhestand ging. Fortan positionierte er die Marke Ronnefeldt in der Top-Hotellerie und verantwortete zahlreiche Innovationen. Sein Sohn Jan-Berend Holzapfel wurde sukzessive in die Leitung des Unternehmens eingebunden und baute zum Ende seines Studiums in Wien die arabischen und asiatischen Märkte auf. 2004 wurde er Geschäftsführer, und 2012 trat er die Unternehmensnachfolge von seinem Vater an.

Ronnefeldt heute

Bei Ronnefeldt arbeiten rund 160 Mitarbeiter am Hauptsitz in Frankfurt und am Produktionsstandort in Worpswede. Neben Hotels in allen Metropolenregionen und Freizeitdestinationen der Welt werden über den gehobenen Fachhandel Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz angesprochen.

Im Jahr 2009 kehrte Ronnefeldt nach 125 Jahren mit seinem Ronnefeldt Brandshop wieder auf die Zeil zurück. Das Handelshaus hatte bereits 1884 bis 1894 vor dem legendären Kaufhaus Wronker dort seinen Sitz. In dem Ladengeschäft mit Tea Lounge im Einkaufszentrum MyZeil bietet die Firma Tee und das passende Zubehör an.

Seit 2011 gibt es das Konzept der Markenpartnerschaft für den Fachhandel. Auch sie führen wie der Brandshop ein umfassendes Sortiment von Teesorten aus allen Teeanbaugebieten der Welt, und die Marke Ronnefeldt steht beim Corporate Design im Vordergrund.

Ronnefeldt agiert heute als Mittelständler im Familienbesitz und zugleich als „global player“ in einem exklusiven Nischenmarkt.


Text: Wikipedia

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